Zusammenfassung
Eine Gruppe kommunaler Verwaltungsangestellter aus einer thüringischen Kleinstadt sitzt in einer Weiterbildungsveranstaltung. Thema sind die rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen bundesdeutscher Stadtverwaltungen. Die Teilnehmer sind schüchtern und unsicher. Nur wenige fragen. In der Regel halten abwechselnde Referenten Monologe über ihre Spezialgebiete. Eine Auswertung fördert schließlich äußerst spärliche Lernerfolge zutage.
Die folgenden Überlegungen verdanken sich dem durchaus berechtigten Einwand der kritischen und klugen Rezension von Gerhard Strunk (1991) an einem ersten Versuch, den biographischen Ansatz mit gewissen theoretischen Ambitionen für die Erwachsenenbildung fruchtbar zu machen (vgl. Alheit 1990). Strunk konstatiert, daß es dem damaligen Beitrag nicht gelungen sei, „die luzide analytische Untersuchung dessen, was Biographie und Biographizität unter den Bedingungen fortdauemder Modernisierung heißt, in eine bildungstheoretisch ebenso präzis reflektierte Strategie pädagogischen Handelns zu überführen“ (1991, S. 93). Ich bin relativ sicher, daß mir dies auch mit den hier zur Diskussion gestellten weiterführenden Gedanken nicht zufriedenstellend geglückt ist, zumal sie sich einer gewissen polemischen Schärfe nicht enthalten. Freilich hat mich der Einwand von Gerhard Strunk zumindest veranlaßt, sehr viel intensiver über die bildungstheoretischen Konsequenzen meiner biographischen Forschungen nachzudenken. Dafür schulde ich dem Kritiker Dank. Einige der hier vorgestellten Überlegungen sind in leicht modifizierter Form bereits in der umfangreichen Neufassung jenes von Strunk kritisierten Artikels für die zweite Auflage des von Wilhelm Mader herausgegebenen Sammelbandes Weiterbildung und Gesellschaft (Mader 1993) enthalten (vgl. Alheit 1993a).
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Alheit, P. (1996). Biographisches Lernen als gesellschaftliches Veränderungspotential. In: Ahlheim, K., Bender, W. (eds) Lernziel Konkurrenz?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91427-9_14
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