Zusammenfassung
Die Frage, welche Aufgabe nachschulische, lebensbegleitende Bildungsprozesse in einer Gesellschaft erfüllen können, in der die von der organisierten Erwachsenenbildung relativ autonome Produktion, Rezeption und Distribution von Wissen eine immer größere Rolle spielt, läßt den Diskurs über grundlegende wissenssoziologische Studien weiterhin aktuell erscheinen, denn in diesem kommt der Reflexion über Strukturen des Wissens, über die Modalitäten seiner Produktion und Rezeption eine zentrale Bedeutung zu (vgl. u.a. Hof 1996). In der Erwachsenenbildungsliteratur der letzten Jahre sind bereits zahlreiche Annäherungen an die Vermittlungsaufgaben von Erwachsenenbildung innerhalb organisierter Lernprozesse in verschiedenen Varianten vorgenommen worden (Schulenberg 1975; Rebel 1989; Tietgens 1996). Dabei spielen auf Wissen und Handeln focussierte Konzepte eine zentrale Rolle, da im Prinzip Konsens darin besteht, daß der Umgang mit und die Rekonstruktion und Profilierung von Deutungen das sei, was die Bildung Erwachsener leistet. Mit dieser Annahme ist auch die Produktion und Rezeption von Wissen im Blickwinkel. Eine grundsätzliche Bearbeitung vor allen Dingen wissenssoziologischer Theorieangebote könnte einer Engführung der Diskussion auf die bloße Gegenüberstellung von Wissensformen entgegenwirken. „Demgegenüber wäre nicht nur für ‘Austauschzonen’ in der Erwachsenenbildung zu plädieren, sondern auch für Gradualisierungen. Es erscheint an der Zeit, die Differenzierungsmöglichkeiten wieder zu nutzen, die mit wissenssoziologischen Ansätzen gegeben sind“ (Tietgens 1988).
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© 1999 Leske + Budrich, Opladen
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Dewe, B. (1999). Wissen und Handeln: Ansichten zu einem schwierigen Verhältnis. In: Lernen zwischen Vergewisserung und Ungewißheit. Studien zur Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung, vol 14. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91423-1_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-2185-4
Online ISBN: 978-3-322-91423-1
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