Zusammenfassung
Nach dem Ausklingen der ersten Welle der Demokratisierungsbemühungen ist in den meisten Staaten Afrikas die anfängliche Euphorie inzwischen allgemeiner Ernüchterung gewichen. Dennoch sehnt sich sicher nur eine Minderheit nach repressiver Diktatur, Folter, willkürlichen Verhaftungen und der Friedhofsruhe der Vergangenheit zurück. Allerdings ist in den meisten Fällen eine der wichtigen Stufen im Demokratisierungsprozeß, die mit freien Wahlen ermöglichte Ablösung der alten Herrscher durch die demokratische Opposition, eher die Ausnahme als die Regel geblieben. Wo sie dennoch erreicht wurde, mußte die Bevölkerung — ebenso wie bei den Fällen nunmehr formal demokratisch legitimierter alter Herrschaft — rasch einsehen, daß zwischen Versprechungen des Wahlkampfes und deren Realisierung in der Zeit danach vielfach eine große Lücke besteht. Selbst die Respektierung der individuellen Menschenrechte ist längst noch nicht allgemein gewährleistet. Im wirtschaftlichen Bereich mußten überspannte Erwartungen angesichts fehlender Ressourcen fast zwangsläufig enttäuscht werden. Damit stellt sich die Frage, welche Rolle das wirtschaftliche Umfeld für die Zukunft des Demokratisierungsprozesses in Afrika spielt. Ist wirtschaftlicher Erfolg eine Voraussetzung für die Nachhaltigkeit der Demokratisierung? Ist Demokratisierung auch bei ausbleibendem ökonomischen Erfolg möglich, oder hat die politische Verfassung des Gemeinwesens letztlich nur einen begrenzten Einfluß auf die Entwicklungschancen?
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© 1993 Leske + Budrich, Opladen
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Jakobeit, C. (1993). Das externe wirtschaftliche Umfeld der afrikanischen Demokratisierungsbemühungen. In: Hofmeier, R. (eds) Afrika Jahrbuch 1992. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91417-0_5
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