Chicago — Stadt der Gesundheits-Initiativen

Zusammenfassung

Die Sieben-Millionen Stadt Chicago ist so etwas wie das Mekka amerikanischer Stadtteil- und Gemeinwesenarbeit. Fast in jeder „neighborhood“ oder „community“ (beide Begriffe lassen sich nicht so einfach übersetzen, im folgenden wird vereinfachend von Stadtteil gesprochen) gibt es spezifische Organisationen, die sich für die Probleme und die Entwicklung des jeweiligen Stadtteils engagieren. In einem Verzeichnis von 1982/83 finden sich mehr als 100 solcher „Community Organizations“ für die 77 Stadtteilbereiche von Chicago. Dabei sind Gruppen, die nur einen einzelnen, bestimmten Zweck verfolgen, noch nicht einmal mit aufgenommen. Ebenfalls nicht eingeschlossen sind Organisationen, deren Aktionsradius sich auf ganz Chicago erstreckt (vgl.Institute of Urban Life, 1983). Meist verstehen sich diese Gruppen als „grass-roots-initiatives“, als Graswurzelinitiativen (wir würden eher „Bürgerinitiativen“ sagen). Meist gründeten sie sich ursprünglich zu ganz bestimmten Problemen, wie Häuserverfall, Sanierung, Rassenauseinandersetzungen, Umwelt. Andere sind aus Kirchengemeinden bzw. aus ehemals staatlich unterstützten Gemeinwesenprojekten entstanden. Inzwischen haben sie meist eine Art Stadtteiltreff mit einigen hauptamtlich angestellten Personen aufgebaut. Charakteristisch ist ihr gemeinsamer Graswurzel-Bezug auf die Förderung von „community“ und „neighborhood“.