Zusammenfassung
Politische Repression, staatlich sanktionierter Mord und weitgehende Deregulierung im Wirtschaftsbereich charakterisierten die politische und sozioökonomische Entwicklung des Landes. Die Aufdeckung eines geplanten Staatsstreiches diente dem Militärregime als willkommener Vorwand, mißliebige Oppositionelle und Regimekritiker auch innerhalb des Militärs auszuschalten und das Regierungsmandat, das sich das Regime selbst gegeben hatte, zumindest bis zum 1. Oktober 1998 fortzuführen. Der überwiegende Teil der alten Politikergarde unterstützte das Abacha-Regime, indem sie die verfassunggebende Versammlung unterstützte. Dieser Teil der Zivilgesellschaft trug auch die Exekution von Ken Saro-Wiwa und acht weiterer Ogoni mit. Die Ogoni hatten eine Massenbewegung auf der Grass-Roots-Ebene begonnen und waren auf dem besten Wege, politische Alternativen aufzuzeigen und die herrschende Elite von der Pfründe Öl abzuschneiden. Doch unterschätzte die Militärregierung leichtfertig die politischen Implikationen besonders auf internationaler Ebene, die die weitgehenden Wirtschaftsreformen in Nigeria vorerst zunichte machten. Die innenpolitische Entwicklung hat dabei den außenpolitischen Pariastatus Nigerias in der westlichen Welt und in Afrika bis auf weiteres zementiert.
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Bergstresser, H. (1996). Nigeria. In: Hofmeier, R. (eds) Afrika Jahrbuch 1995. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91407-1_23
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91407-1_23
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-1595-2
Online ISBN: 978-3-322-91407-1
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