Zusammenfassung
Betrachtet man die zeitliche Entwicklung gewalttätiger Anschläge auf Ausländer2 oder Ausländerunterkünfte in den alten und den neuen Bundesländern in dem halben Jahr von Anfang August 1991 bis Ende Januar 1992, so ergibt sich folgende Zeitreihe auf Tagesbasis (vgl. Bundesdrucksache 12/2186 „Ausländerfeindliche Übergriffe und rechtsextremer Terror“ vom 4.3.1992):
Auch ohne statistische Verfahren der Zeitreihenanalyse anzuwenden, kann man deutlich erkennen, daß die ausländerfeindlichen Krawalle von Hoyerswerda, die am 17.9.1991 begannen, offenbar einen Mobilisierungseffekt auf die Verübung weiterer Anschläge besaßen. Die Zunahme von Anschlägen nach dem Beginn der Krawalle in Hoyerswerda kulminierte am 3.10.1991, dem „Tag der Deutschen Einheit“. An diesem Tag wurden in der Bundesrepublik insgesamt 20 Anschläge verübt. Daß dieses traurige Maximum auch mit dem „Tag der Deutschen Einheit“ zu tun hat, dürfte nicht von der Hand zu weisen sein.
Es handelt sich hier um eine stark modifizierte und mit Daten sowie wesentliche Teile erweiterte Fassung von Lüdemann 1992. Viele Anregungen und Hinweise verdanke ich der Studie von Willems et al. 1993; vgl. auch Willems 1992, 1993, 1993a. Zu rechtsradikaler Gewalt im vereinigten Deutschland vgl. auch Otto und Merten 1993.
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© 1995 Leske + Budrich, Opladen
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Lüdemann, C. (1995). Fremdenfeindliche Gewalt und Lichterketten. In: Lederer, G., Schmidt, P. (eds) Autoritarismus und Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91401-9_16
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