Zusammenfassung
Mit der Wahl zur Nationalversammlung am 19. Januar 1919 war die revolutionäre Epoche beendet: Das Wahlvolk traf die politischen Grundentscheidungen und befand als Souverän über die Zusammensetzung der Konstituante. Wie aber war die deutsche Gesellschaft beschaffen, die im Januar 1919 an die Wahlurne gerufen wurde? Es handelte sich — und hierin liegt die Erblast des deutschen Kaiserreichs — um eine stark fragmentierte Gesellschaft, deren Angehörige größtenteils in voneinander abgeschotteten Lebenswelten verkehrten. Ein großstädtischer Industriearbeiter, ein der Kirche eng verbundener katholischer Handwerker, ein evangelischer Unternehmer, ein in den protestantischen Agrarregionen ansässiger Landwirt, die Lebenskreise dieser hier beispielhaft angeführten Deutschen berührten sich nur minimal, weil sich ihre sozialen und kulturellen Kontakte im gesellschaftlichen Binnenraum abspielten, die ihre Angehörigen ganzheitlich erfassten.
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Pyta, W. (2004). Weichenstellungen des Jahres 1919: Weimarer Reichsverfassung und Versailler Vertrag. In: Die Weimarer Republik. Beiträge zur Politik und Zeitgeschichte. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91383-8_3
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