Zusammenfassung
Junge Frauen antworten auf die Frage „Wie muss ein Mann sein, dass ihr sagt, der ist supercool“: „Sinn für Humor, ehrlich, hilfsbereit und gut gebaut, erotische Ausstrahlung und er muss tanzen können (erotisch). Er soll er sein, er muss nicht angeben und von sich behaupten, er sei Gott, er soll sich nicht wichtig machen.“ (Marina, 15 Jahre) Und Patricia (21 Jahre): „Gutmütig, tolerant was mich angeht, er soll meine Entscheidungen nicht in Frage stellen, Verantwortung soll er übernehmen können, dass nicht die ganze Verantwortung auf mir lastet. Man soll mit ihm reden können, so wie ich mit meiner besten Freundin reden kann. Er soll mir vom Äußeren her schon gefallen, aber das ist Geschmackssache. Er soll sich auch im Haushalt beteiligen, Gleichberechtigung soll eine Selbstverständlichkeit sein.“ Die Interviews zum Thema „Cool sein“ in dem Buch Trendpaket. Jugendkultur 2000 von Beate Großegger, Bernhard Heinzlmaier und Manfred Zentner drücken ziemlich genau aus, wie Männlichkeit als soziale Kategorie im Alltag funktioniert: Cool sind Jungen, die von Mädchen begehrt werden. Sie erbringen so den eindrücklichsten Nachweis von Männlichkeit in ihrer vorherrschenden (hegemonialen) Form. Wichtig ist nicht, ob Jungen auf das Begehren der Mädchen antworten, diese ignorieren oder mit Verachtung strafen, entscheidend ist vielmehr, dass sie das Begehrtwerden der „eigenen“, gleichgeschlechtlichen Gruppe der Jungen sichtbar machen, denn das sichert ihnen bei den anderen Jungen eine souveräne Position.
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© 2000 Leske + Budrich, Opladen
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Bieringer, I., Forster, E.J. (2000). Einleitung. In: Bieringer, I., Buchacher, W., Forster, E.J. (eds) Männlichkeit und Gewalt. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91371-5_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91371-5_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-2612-5
Online ISBN: 978-3-322-91371-5
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