Zusammenfassung
Szene 1: Sie tragen >Uniform<1, Mobiltelefon und Kunstlederhandschuhe und sind im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) beschäftigt. Sie sollen sicherstellen, dass Hunde nur angeleint durch die städtischen Parks Berlins laufen, dass auf den öffentlichen Rasenflächen nicht gesessen und auf den Fußwegen nicht mit dem Rad gefahren wird. Sie heißen Parkwächter oder Green Cops und arbeiten für den freien Träger Jahreszeiten e.V., um Vandalismus und Müll den Kampf anzusagen, wie es in der örtlichen Presse heißt. Es sei, sagt einer der ehemaligen Arbeitslosen, »sinnvoller, etwas für die Gemeinschaft zu machen, als zu Hause herumzusitzen« Dumm sei allerdings, dass sie kaum Befugnisse hätten, beispielsweise kein Verwarnungsgeld verhängen könnten; dafür muss die Polizei gerufen werden. Auf ihr jeweiliges Fehlverhalten von den ehemals erwerbslosen Green Cops angesprochen, reagieren Hundehalter ungehalten, bleiben die Rasenvölker sesshaft und bestehen Radelnde auf ihre Mobilität. Gegenseitige Einschüchterungen, Widerworte und Konflikte bleiben nicht aus, die Mitarbeiter des Nonprofit-Ordnungsdienstes gelten als ungehobelt, es kommt zu handgreiflichen Auseinandersetzungen (vgl. Eick 2003e).2
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Literatur
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Eick, V. (2004). Profiteure sozialen Kapitals. In: Kessl, F., Otto, HU. (eds) Soziale Arbeit und Soziales Kapital. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91364-7_9
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