Zusammenfassung
Die berufliche Soziale Arbeit hat sich in Reaktion auf soziale Probleme und Konflikte der entstehenden modernen Gesellschaft und angelagert an die sozialstaatlichen Sicherungssysteme entwickelt. Historisch betrachtet sind es vor allem die Folgen und Nebenfolgen von Armut und sozialer Ungleichheit — ins besondere ökonomische Notlagen, mit diesen einhergehende prekäre Familienverhältnisse und deren Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche — sowie die Probleme von und mit den aus umfassender sozialer Kontrolle freigesetzten Heranwachsenden, die zunächst in die Zuständigkeit der Sozialarbeit und Sozialpädagogik fallen (vgl. u. a. Hering/Münchmeier 2000). Inzwischen ist eine enorme qualitative und quantitative Ausweitung ihrer Arbeitsfelder und Arbeitsformen erfolgt. Damit gewinnt ein Problem Aktualität, das seit den Anfängen der wissenschaftlichen Reflexion über die Soziale Arbeit kontrovers diskutiert wird (vgl. Mühlum 1996a; Niemeyer 1999, S. 13 ff. u. 244 ff.): Das Problem der Bestimmung ihrer Einheit als Beruf bzw. Profession und — damit zusammenhängend — die Fragen nach den Inhalten einer angemessenen Ausbildung sowie den Konturen einer wissenschaftlichen Disziplin, die in der Lage ist, das für die Soziale Arbeit relevante Wissen hervorzubringen, zu tradieren und weiterzuentwickeln.
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Scherr, A. (2002). Sozialarbeitswissenschaft. In: Thole, W. (eds) Grundriss Soziale Arbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91357-9_13
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