Zentralafrikanische Republik

Zusammenfassung

Die Regierung Dologuélé ging geschwächt ins neue Jahr, nachdem ein Gericht das Verbot einer Oppositionskundgebung (19.12.2000) als unzulässig erklärt hatte (8.1.). Wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt wurden dennoch drei Abgeordnete der Rassemblement Démocratique Centrafricain (RDC) und einer der Mouvement pour la Démocratie et le Développement (MDD) zu 15 Tagen Haft verurteilt, die sie in Untersuchungshaft bereits abgesessen hatten. Die Repression hielt an. David Dacko, Vorsitzender der MDD wurde im Januar zwei Mal, im Februar dann drei Gewerkschaftsführer an Auslandsreisen gehindert. Das Haus von Jean-Paul Ngoupande, Vorsitzender der Parti de l’Unité Nationale (PUN), wurde von der Gendarmerie gestürmt (15.1.), vier Parteimitglieder wochenlang festgehalten. Ngoupande versteckte sich. Eine Oppositionsdemonstration wurde unter Gewaltanwendung auseinandergetrieben (23.1.). Soldaten der Präsidialgarde Unité de Sécurité Présidentielle (USP) verhafteten den Menschenrechtler Abdoulaye Tembeley (14.2.) und misshandelten ihn schwer, nachdem dieser eine Umfrage veröffentlicht hatte, in der sich 80% der Befragten für einen Rücktritt Patassés aussprachen. Tembeley wurde wegen “Aufruf zu Hass und Gewalt” zu zwei Monaten Haft und einer Geldstrafe verurteilt, tags darauf aber von Patassé begnadigt und entlassen (8.3.).