Einleitung

Zusammenfassung

Die nahezu täglichen Presseberichte über Hetzjagden auf Ausländer, Brandanschläge auf Asylbewerberheime, Schändungen jüdischer Friedhöfe sowie neonazistische Aufmärsche haben in der Öffentlichkeit ein recht klares Bild über rechtsorientierte Jugendliche zementiert: Sie seien dumm, ideologisch verblendet und verarbeiten ihren Frust über die eigene Arbeitslosigkeit und ihre geringen Chancen in unserer Leistungsgesellschaft in Gruppen Gleichgesinnter, die eine verschworene Gemeinschaft bilden, sich immer wieder zusammenrotten und Gewalt gegen willkürlich ausgesuchte, unschuldige Opfer ausüben. Die jugendlichen Rechten seien wohl Täter, aber auch Opfer. Die Ursachen vermutet man in einer Kindheit mit Schlägen und Vernachlässigung durch die Eltern, in einer lieblosen Umgebung (graue Plattenbauten, Wohnsilos), dem Gefühl der Überforderung und der Verführung durch verfassungsfeindliche Organisationen. Wenn die Jugendlichen martialisch gekleidet in Horden durch die Straßen ziehen, rechte Parolen grölen, randalieren und auf Schwächere einprügeln, seien sie unbewusst Handlanger geistiger Brandstifter im Hintergrund. Ihr Verhalten sei Kompensation ihrer Aggression, die durch Vernachlässigung in der Kindheit, Frustration und mangelndes Selbstwertgefühl erzeugt wird, sowie das Resultat jener, die ihre Lebenslage und -gefühl geschickt für ihre politischen Zwecke zu nutzen wissen.