Zusammenfassung
Am 23.6.2000 wurde der bislang größte internationale Kooperationsvertrag zwischen Ländern des Nordens und des Südens geschlossen. Es handelt sich um das Nachfolgeabkommen der Lomé-Konvention, die am 29.2.2000 offiziell ausgelaufen ist. Das Vorgängerabkommen hatte über 25 Jahre die Entwicklungszusammenarbeit zwischen der Europäischen Union und den Entwicklungsländern bestimmt. Es wurde in dieser Zeitspanne drei Mal erneuert und nur leicht modifiziert. Bei dem neuen Vertrag handelt es sich jedoch nicht um eine weitere Fortschreibung der bisherigen Konvention, sondern um ein Abkommen, das aus Sicht der Vertragspartner – 71 Entwicklungsländer und 15 EU-Staaten – die Beziehungen für die nächsten zwanzig Jahre auf eine neue Grundlage stellen soll. Dem Vertragsabschluss gingen äußerst schwierige Verhandlungen über einen Zeitraum von fast zwei Jahren voraus, in deren Verlauf die Art der bisherigen Zusammenarbeit mehrfach grundsätzlich in Frage gestellt wurde. Auch wenn nicht alle Probleme zufrieden stellend gelöst werden konnten, so konnte der Vertragstext doch gerade noch fristgerecht fertig gestellt werden. Unvorhergesehene Verzögerungen gab es nur bei der feierlichen Beurkundung: sie sollte am 31.5.2000 in Suva auf den Fidji-Insehi stattfmden. Wegen eines Staatsstreiches gegen die dortige Regierung am 19.5. wurde die Zeremonie jedoch nach Cotonou im westafrikanischen Benin verlegt, wo sie schließlich am 23.6.2000 durchgeführt werden konnte.
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Literatur
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Weiland, H. (2000). Von Lomé zu Cotonou: Das neue Abkommen zwischen den AKP-Staaten und der Europäischen Union. In: Hofmeier, R., Jacobeit, C. (eds) Afrika Jahrbuch 1999. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91351-7_6
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