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Guinea-Bissau

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Zusammenfassung

In dem an einem Bürgerkrieg seit Juni des Vorjahres zerrütteten Land flammten auch nach dem am 1.11.98 in Abuja erzielten Friedensabkommen weiterhin Unruhen auf. Die Übergangsregierung, die im Dezember 1998 Francisco Fadul, libanesischer Herkunft, Seniormitglied der PAIGC und ehemaliger Berater der Junta, zum Premierminister gewählt hatte, bildete am 12.1. eine “Regierung der nationalen Einheit” gemäß dem Abuja-Abkommen. Der Vereinbarung folgend begann ab dem 14.1. der Abzug der ersten Truppenkontingente aus Senegal (200) und Guinea-Conakry (30). Erneute Kämpfe zwischen juntatreuen und senegalesischen Truppen beendeten am Monatsende den Waffenstillstand, und die Bevölkerung musste erneut aus Bissau fliehen. Am 2.2. beschuldigte Ministerpräsident Fadul u.a. eine französische Korvette, die juntatreuen Truppen angegriffen zu haben. In den folgenden Kämpfen waren über Hundert Opfer zu beklagen. Als Bedingung für einen neuen Waffenstillstand forderte die Junta den sofortigen Abzug der senegalesischen Truppen. Präsident Joäo Bernardo Vieira und Juntachef Ansumane Mané unterzeichneten am 3.2. ein Waffenstillstandsabkommen in Bissau. Die Schüsse waren in Bissau kaum verhallt, als am 4.2. schwere Kämpfe in Bissau den Waffenstillstand wieder unterbrachen. Eine 300 Soldaten starke ECOWAS Monitoring Group (ECOMOG) aus Benin und Niger wurde am 4.2. in Guinea-Bissau stationiert. Vieira verweigerte eine Begegnung mit Fadul, der auf Bestreben der ECOWAS in die Friedensgespräche mit einbezogen werden sollte. Am 15.2. traf Vieira seinen Gegenspieler Mané in Bissau. Präsident Vieira forderte, dass die schwere Artillerie der aufständischen Soldaten der Kontrolle der Friedenstruppen unterstellt werden sollte, bevor er die zu seinem Schutz eingesetzten senegalesischen Soldaten entließe. Mané rief am 5.3. zur Demobilisierung von 5.000 Rebellen in Bissau und Umgebung auf. Die Junta verbreitete über Radio Bombolom lange Namenslisten der Kämpfer, die ihre Kalaschnikow noch nicht abgegeben hatten. Einen Monat nach den Friedensgesprächen zwischen Nino Vieira und Mané war der Abzug der senegalesischen Truppen und der letzten guineischen (Conakry) Soldaten am 15.3. beendet. Zeitgleich war die Stationierung weiterer 300 ECOMOG-Soldaten erfolgt. Einige tausend Flüchtlinge kehrten nach Bissau zurück.

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© 2000 Leske + Budrich, Opladen

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Gebhard, U. (2000). Guinea-Bissau. In: Hofmeier, R., Jacobeit, C. (eds) Afrika Jahrbuch 1999. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91351-7_16

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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