Deutsch-chinesische Joint Ventures und ihr Umfeld

Zusammenfassung

Joint Ventures stellten als Kooperationsform mit Kapital- und Managementbeteiligung lange eine der wenigen gesetzlich möglichen Markteintrittsstrategien für deutsche Unternehmen in China dar. Die wichtigsten rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Ausprägungen sind bereits hinreichend beschrieben (Trommsdorff & Wilpert 1994). Für das Verständnis der Fallstudienanalysen werden jedoch die wichtigsten Unterschiede hier nochmals zusammengefaßt:

Joint Ventures, für die im deutschsprachigen Raum auch der Begriff “Gemeinschaftsunternehmen” gebräuchlich ist, stellen eine spezielle Form der Kooperation zwischen Unternehmen dar. Sie werden in der betriebswirtschaftlichen Forschung häufig als eine der Formen der Internationalisierung von Unternehmen verstanden. Zwischenbetriebliche Kooperationen internalisieren normalerweise auf dem Markt stattfindende Austauschprozesse von Angebot und Nachfrage, wodurch Synergieeffekte genutzt werden sollen. Eine Abgrenzung der verschiedenen in der Praxis auftretenden Kooperationsformen kann nach der Bindungsintensität der beteiligten Partner erfolgen. Joint Ventures sind hiernach die Kooperationsform mit der höchsten Bindungsintensität wirtschaftlich und rechtlich unabhängiger Partner. Nur durch Aufgabe der Unabhängigkeit z.B. bei Übernahmen oder Fusionen können noch engere Formen von Kooperationen gebildet werden.