Finanzierung von M&A-Transaktionen

Zusammenfassung

M&A-Transaktionen hängen direkt mit einer Vielzahl von Finanzierungsfragen zusammen. Fast trivial mutet die Aussage an, dass jede M&A-Aktivität ohne eine solide Finanzierung der beabsichtigten Maßnahme bereits den Keim des Misserfolgs in sich trägt. Nicht zuletzt deshalb fordert auch das WpÜG den Nachweis der gesicherten Finanzierung bei öffentlichen Übernahmeangeboten (vgl. Kap. I.3.2.1.2). Während Finanzinvestoren grundsätzlich projektbezogene, maßgeschneiderte Finanzierungen vornehmen, ist dies bei sog. Strategischen Investoren, insbesondere bei größeren Unternehmen, keineswegs die Regel. Dabei unterscheidet sich der Finanzierungsbedarf einer M&A-Transaktion grundlegend von den Routineangelegenheiten der alltäglichen Finanzierungsfragen eines Unternehmens, die über den Cash-Pool unter Nutzung der klassischen Kreditfazilitäten oder unbesicherte Schuldtitel abgewickelt werden. M&A-Transaktionen im hier verstandenen Sinne stellen langfristige, strategische Aktivitäten der beteiligten Unternehmen dar, die entsprechend eine Fokussierung auf langfristige Finanzierungsalternativen als sinnvoll erscheinen lassen. Der Kauf eines Unternehmens erfordert aber auch eine der Risikostruktur des Erwerbs angepasste Finanzierung. Schließlich stehen Finanzierung und Rentabilität einer Akquisition in unmittelbarem Zusammenhang, was ebenfalls für eine projektbezogen strukturierte Finanzierung spricht. Auch der steuerliche Optimierungsbedarf unterstreicht die Vorteile eines solchen Vorgehens.