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Funktionen der Scham

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Zusammenfassung

„Behütende“ und „verbergende“ Scham? Was meint diese von E. Straus1 stammende Unterscheidung? Und wie ist das Verhältnis beider zueinander anzusetzen? Gibt es neben der — aus welchen Gründen und mit welchem Erfolg oder Mißerfolg auch immer — „verbergen“ wollenden Scham überhaupt so etwas wie eine „behütende Scham”? Will nicht auch eine behütende Scham letztlich verbergen — freilich nicht etwas Nicht-sein-Sollendes, Nicht-Akzeptiertes, sondern etwas vielleicht zu sehr „ans Herz Gewachsenes“, Intimes, etwas, das als noch zu zart — zu „empfindlich“ — erachtet wird, um gewaltsam ans Tageslicht gezerrt oder „zerredet“ zu werden?

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Literatur

  1. E. Straus, Die Scham als historiologisches Problem. Schweiz. Arch. Neurol. Psychiat. 31 (1933)

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  9. Für die Überlassung des Textes möchte ich Herrn Dr. A. Mishara und dem Leiter des Ludwig-Binswanger-Archivs in Tübingen, Herrn Prof Dr. Fichtner, sehr herzlich danken.

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  17. Bei Platon ist von „Anamnesis“ die Rede, bei Schelling von „Transzendentalem Gedächtnis”,bei Husserl von Aufdecken konstitutiver Schichten. Zum Problem des Erinnerns unter diesen Aspekten gibt es eine umfangreiche Literatur; vgl. insbesondere G. H. Seidler, Der Blick des Anderen. Eine Analyse der Scham Stuttgart (Internationale Psychoanalyse) 1995.

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  18. Vgl. dazu neuerdings H.-P. Warsitz, Die widerständige Erfahrung der Psychoanalyse zwischen den Methodologien der Wissenschaften. Psyche 51 (1997), S. 101–142

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  19. Der Begriff „Anerkennung“ ist eine der wichtigsten Kategorien in der Pänomenologie des Geistes von Hegel. Binswanger hat ihr in „Grundformen und Erkenntnis menschlichen Daseins” (München-Basel [Reinhardt] 1942) einen wichtigen Abschnitt gewidmet, betitelt „Exkurs über Hegels dialektische Vereinigung von Liebe und Vernunft in der Bewegung des Erkennens zum Anerkennens“. Für die Psychiatrie ist (vom Verf. abgesehen) die Bedeutung der Kategorie des Anerkennens besonders von E. Wulff akzentuiert worden (Vgl. ders., Wahnsinnslogik. Von der Verstehbarkeit schizophrener Erfahrung Bonn (Psychiatrie-Verlag) 1995).

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  22. Diese Unterscheidung - bei Schelling und seinen Zeitgenossen ein wichtige Rolle spielend - reicht bis in das Mittelalter zurück, was uns hier nicht interessieren muß.

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  23. Aus dem Alten Testament ist dies in einer sehr bildkräftigen Weise dargestellt in der Weise, wie die Söhne des Noah mit dem Vater umgehen, der sich im Trunk entblößt hatte. Das Beispiel verweist auf den hohen Stellenwert, den die Bedeckung der „Scham“ hatte. Die in verschiedenen Sprachen geläufige Bezeichnung der Geschlechtsteile als „Scham” zeigt, wie stark hier ein Objekt der Scham und die Umgangsweise mit ihm in dem einzigen Wort „Scham“ konfluieren.

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  24. Goethe empfahl demgegenüber eine „zarte(n) Empirie, die sich „mit dem Gegenstand innigst identisch“ mache und „dadurch zur eigentlichen Theorie” werde (Sprüche in Prosa Nr. 906).

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  25. Vgl. dazu W Blankenburg, Was heißt »Erfahren«? In: A. Métraux, C. F. Graumann (Hg.), Versuche über Erfahrung. Bern-Stuttgart-Wien (Huber) 1975.

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  26. W. Blankenburg, Perspektivität und Wahn. In: W. Blankenburg (Hg.), Wahn und Perspektivität. Stuttgart (Enke) 1991.

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  27. Dies war eine der Grundthesen, die der Autor auch in der Tagung „Intersubjektivität und Interpersonalität“ 1993 in Marburg vertrat.

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© 1997 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Blankenburg, W. (1997). Funktionen der Scham. In: Kühn, R., Raub, M., Titze, M. (eds) Scham — ein menschliches Gefühl. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91270-1_13

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91270-1_13

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-12951-8

  • Online ISBN: 978-3-322-91270-1

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