Zur Interdependenz von Markt- und Ressourcenansatz: Tourismusmanagement zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und dem Diktat des Marktes

Zusammenfassung

In der klassischen Volkswirtschaftslehre werden Unternehmen und Unternehmer zum Teil als reine Anpassungsmechanismen in auktionsähnlichen Märkten interpretiert (Arrow/Debreu 1954; Bowles 1988). Die wirtschaftswissenschaftliche Betrachtungsweise der Neoklassik sieht in der Überwindung von Unsicherheit und der Annahme von diversen wirtschaftlichen Risiken, und dort implizit in der Informationsverarbeitungskapazitat, das wesentliche unternehmerische Element (Knight 1971; Casson 1982). Obwohl viele der wirtschaftswissenschaftlichen Ansätze zum Unternehmertum auf sehr abstrakter Ebene den Zusammenhang zwischen Markt und Unternehmertum aufgezeigt haben, gelang es erst Schumpeter, einem scharfen Kritiker der gängigen klassischen und neoklassischen Schule, dem Unternehmertum neues Leben zu verleihen (Schumpeter 1931). Mit dem Satz “Der Unternehmer kreiert den Markt und nicht der Markt den Unternehmer” (Schumpeter 1934, S. 107) hat er nicht nur die Kausalität der Markt-Unternehmer Beziehung umgedreht. Vielmehr hat er die ausschließlich durch Faktor- und Marktpreise an den Markt angebundene unternehmerische “black box” bzw. “Produktionsfunktion” zur näheren Interpretation und wissenschaftlichen Betrachtung geöffnet. Das Auffinden von Kundenproblemen und deren Lösung durch kreative Transformation von menschlichen Ressourcen, Kapital und Betriebsmittel werden dabei zum Hauptanliegen der unternehmerischen Betrachtungsweise.