Zusammenfassung
Der im Titel dieser Arbeit verwendete Begriff des Paradigmas geistert seit vielen Jahren in der Wissenschaftstheorie, in der Philosophie aber auch in der Psychologie herum. Ausgangspunkt war die von KUHN (1979; erstmals schon 1962) veröffentlichte Arbeit zur Struktur wissenschaftlicher Revolutionen. Er zeigte darin in einer wissenschaftshistorischen Analyse, daß die traditionellen Beschreibungen der Entwicklung von Wissenschaften bzw. insbesondere des wissenschaftiichen Fortschrittes nicht den “tatsächlichen” historischen Entwicklungen gerecht werden. Insbesondere glaubte er zeigen zu können, daß dabei eine entscheidende Rolle den soziologischen Bedingungen der jeweiligen scientific community zukommt. KUHN baute dabei teilweise auf Überlegungen und Analysen von HANSON (1961) auf, der für die Naturwissenschaften die Selbststilisierung eines kumulativen Faktensammelns und linearen Theorienfortschrittes zurückwies, vielmehr bestünde der Übergang von einer Theorie zu einer alternativen, konkurrierenden aus einem radikal-abrupten Wechsel des gesamten Erfahrungsfeldes, so wie bei einem Kippbild die Wahrnehmung der gesehenen Gestalten unvermittelt umschlägt. Er vergleicht das mit dem aus der Gestaltpsychologie bekannten Phänomen des “gestalt-switch” (vgl. GROEBEN 1975, S. 135).
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Stangl, W. (1989). Paradigma und Wissenschaft. In: Das neue Paradigma der Psychologie. Wissenschaftstheorie Wissenschaft und Philosophie, vol 28. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91117-9_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91117-9_1
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-528-06342-9
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