Zusammenfassung
Das Römische Reich zerfiel an innerer Schwäche des eigenen Körpers unter dem äußeren Ansturme der germanischen Völker. Langsam verlagerte sich die Kultur nach dem Norden. Anstelle der alten Zentralmacht trat eine Vielheit von örtlichen Herrschaften. Das Leben ging von den Städten auf das Land über. Die Geldwirtschaft wich der Naturalökonomie. Die aufgeschlossenen gallisch-germanischen Völker übernahmen das Erbe des Altertums, dessen Einfluß aber, wie in anderen Gebieten so auch im Bereiche der technischen Kultur, keineswegs alleinbestimmend war. Neben dem aus dem Altertum überkommenen technischen Gut wurde auch bei den jungen romanischgermanischen Völkern mancherlei vom alten bodenständigen Handwerk des weiten Nordens wirksam, das der mittelalterlichen materiellen Kultur mit das Gesicht zeichnete. Insbesondere aber trug das Christentum, das dem Menschen immer seine Würde und den Dingen der Welt letztlich doch ihre Werthaftigkeit beließ, nicht unwesentlich dazu bei, einem entwicklungsfähigen technischen Schaffen festen Grund zu bereiten. Schließlich machten sich in der Technik des Mittelalters vornehmlich durch Vermittlung der islamischen Welt neben antiken auch fernöstliche Einflüsse geltend. Der Zerspaltung des frühmittelalterlichen Europas stand die Einheit der universalen Kirche gegenüber. Die durch die Dezentralisierung entstandenen kleinen selbständigen Wirtschaftseinheiten, die kleinen Städte, die Domänen, die Klöster, führten später wieder zu größeren Zusammenschlüssen.
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© 1998 B. G. Teubner Verlagsgesellschaft Leipzig
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Klemm, F. (1998). Das Mittelalter. In: Geschichte der Technik. Einblicke in die Wissenschaft. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91106-3_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91106-3_3
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag
Print ISBN: 978-3-8154-2512-1
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