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Zum Scheitern der Donau- und Balkanexpansion Italiens — Wirtschaftsstrukturelle Voraussetzungen

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Zusammenfassung

Die Schwächung der italienischen Donau-Balkan-Interessenkoalition in ihrem politischen Durchsetzungsvermögen als Folge der Abschwächung ihrer sozioökonomischen Basis im Lande, bildete eine der strukturellen Ursachen für das Scheitern der römischen Offensive, eine weitgehende autonome Expansions- und Infiltrationspolitik im Donaubecken und auf dem Balkan durchzusetzen. Außer auf die binnenstrukturellen Ursachen war das Scheitern wesentlich auf die Schwierigkeiten zurückzuführen, denen sich die italienische Expansionspolitik insgesamt aufgrund der beschleunigten deutschen Exportoffensive in Mittel- und Südosteuropa gegenübersah und denen sie nicht gewachsen war. Diese Entwicklung trat in den Jahren 1934/36 deutlich zutage — Höhepunkt und Umschlag zugleich der italienischen Expansionspolitik in Europa von ihren strukturellen Bedingungen her.

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Literatur

  1. Vgl. Collotti, Il ruolo della Bulgaria (Anm. 259); ders., La politica dell’Italia nel settore danubiano-balcanico dal patto di Monaco all’armistizio italiano, in: E. Collotti/T. Sala/G. Vaccario, L’Italia nell’Europa danubiana durante la seconda guerra mondiale, Mailand 1967, S. 5–71.

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  2. Action et réaction: voilà donc pour le moment le seul aspect de l’évolution économique dans le bassin du Danube“ — s. Albert Mousset, L’Europe Danubienne au lendemain des accords de Rome, in: L’Esprit International,31/1934, S. 416–432, S. 429; s. als Oberblick auch Magda Adam, Les pays danubiens et Hitler (1933–1936), in: Revue d’histoire de la deuxiéme guerre mondiale,25. Jg., 1975, H. 98, S. 1–26.

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  3. So D. Gard, Der Kampf der Imperialisten um das Donauaufmarschgebiet, in: Die Kommunistische Internationale, 1934, Nr. 10, S. 856–867.

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  4. So Hantos, Neuordnung (Anm. 26), S. 17 f., 52 ff.

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  5. Für die Südostexpansion Deutschlands ist diese qualitative Unterscheidung von H.-J. Schröder zwar nicht aus der Natur der WWK abgeleitet, aber eindrucksvoll nachgezeichnet worden, so wie sie sich in der Perzeption wichtiger Entscheidungsträger im Berliner AA usw. widerspiegelte; vgl. Hans-Jürgen Schröder, Südosteuropa als „Informal Empire“ Deutschlands 1933–1939. Das Beispiel Jugoslawien, in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas,N.F., Bd. 23, 1975, H. 1, S. 70–96; ders., Deutsche Südosteuropapolitik (Anm. 96).

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  6. Mit den Worten eines zeitgenössischen Beobachters: „Beide Staaten sind in Europa an denselben Wirtschaftsraum gewiesen, beide Staaten müssen für die Absatzverluste ihrer Industrieüberschüsse im Westen Europas, in Nord-und Südamerika einen Ersatz im Osten Europas suchen. Daß hierbei viele Industrien der beiden Staaten dieselben Exportbestrebungen haben (z. B.die Automobil-, Glas-, Textil-und Elektroindustrie), verschärft die Situation.“ So Hantos, Neuordnung (Anm. 26), S. 89.

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  7. Vgl. die Präferenzverträge Deutschland/Ungarn und Deutschland/Rumänien (Sommer 1931): eine „konzeptionelle Alternative […1, um die deutsche Hegemonie in Südosteuropa zu realisieren“ nach dem Scheitern der Zollunion; so Schröder, Deutsche Südosteuropapolitik (Anm.

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  8. Zu Deutschland vgl. ebd. und ders., Südosteuropa (Anm. 299). Die „planvolle Verlagerung der Einfuhr als Instrument der Außenhandelspolitik“, wie es der deutsche „Neue Plan” vom 4. September 1934 vorsah, war ebenfalls die Grundlage des italienischen Donaumemorandums vom 29. September 1933, das den Ausgleich der Handelsbilanzen zum Maßstab für die Präferenzgewährung im Austausch mit den Donaustaaten machte. Die Stoßrichtung dieses Plans richtete sich vor allem gegen Deutschland, das im Gegensatz zu Italien traditionell Außenhandelsüberschüsse mit den Donauländern zu verzeichnen hatte. Von daher ist Schröder zuzustimmen (vgl., Deutsche Südosteuropapolitik [Anm. 961, S. 27), demzufolge „das Instrument der passiven Handelsbilanz von deutscher Seite zunächst nicht bewußt eingesetzt wurde“. Die Instrumentalisierung der Passivität der Handelsbilanz mit anderen Ländern war folgerichtig erst in dem Moment möglich, in dem es tatsächlich 1. Passiva für Deutschland gab und 2. der Ausgleich nur über Clearingabkommen zustande kommen konnte.

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  9. Demgegenüber war die traditionell bereits vorhandene passive Handelsbilanz Italiens mit den Donau-und Balkanstaaten sicherlich ein Grund für die Vorsprünge, die Italien zunächst in dem Wettlauf mit Deutschland um günstige, d. h. präferentielle Absprachen verzeichnen konnte. Es kann also gefolgert werden, daß (a) die Koppelung von gegenseitiger Präferen-

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  10. Schröder, Deutsche Südosteuropapolitik (Anm. 96), S. B.

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  11. Nach wie vor ein weißer Fleck auf der Landkarte der Erforschung der historischen Beziehungen beider Länder.

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  12. Vgl. Hantos, Neuordnung (Anm. 26), S. 54.

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  13. Diese und die folgenden Tabellen sind entnommen: Il commercio estero dei Paesi danubiani (ungez.), in: Rivista di Politica Economica,1936, S. 586–588.

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  14. Zur Politik Deutschlands vgl. Schröder, Südosteuropa (Anm. 299).

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  15. Während der ersten sieben Monate des Jahres 1935 lieferte Rumänien allein 42% der italienischen Erdöleinfuhren - zuvor hatte sein Anteil etwa 25% betragen; vgl. André Tibal, L’Italie dans l’économie danubienne, in: L’Esprit International,1934, Nr. 29, S. 95–110, bes. S. 105; Adolf Cohrs, Abessinien-Konflikt und Weltrohstoffmärkte, in: Der deutsche Volkswirt v.18. 10. 1935, S. 114–116, bes. S. 115. Damit stand Rumänien 1935 mit einer Steigerung der Lieferungen nach Italien im Wert von 82,5% gegenüber 1934 an der Spitze derjenigen Länder, für die sich der durch die verstärkte Aufrüstung ausgelöste Importsog sehr vorteilhaft ausgewirkt hatte; es folgen Polen mit +52,6%; Österreich: +40,8%; Albanien: +27,1%; Ungarn +20,4%; Deutschland: +13,1%. Vgl. Herbert Gaedicke, Regionale Verschiebungen in der italienischen Einfuhr, in: Der deutsche Volkswirt v.13. 12. 1935, S. 478–479, bes. S. 479.

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  16. Vgl. Schröder, Deutsche Südosteuropapolitik (Anm. 96), S. 28. Bezeichnend ist auch das aufmerksame Interesse, mit welchem die Auswirkungen der Sanktionen auf Struktur und geographische Verflechtung des italienischen Außenhandels verfolgt wurden; vgl. u. a. „Ungarns Sorge um den Absatzmarkt“, „Rumänien bangt um seine Ausfuhr”, beide unter dem Titel „Die wirtschaftlichen Rückwirkungen der Sanktionen“, in: Der deutsche Volkswirt v. 25. 10. 1935, S. 154 ff.; ebenso der zit. Aufsatz von Gaedicke (Anm. 314).

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  17. Nach Banca d’Italia, L’Economia Italiana (Anm. 35), Tab. XVII, XIX.

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  18. Zit. nach Schröder, Deutsche Südosteuropapolitik (Anm. 96), S. 27 f.

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  19. Klammert man die Märkte Cisterreichs und Ungarns aus der Analyse aus und betrachtet die Märkte Bulgariens, Griechenlands, Jugoslawiens, Rumäniens und der Türkei als einen Markt, so wird der Verflechtungs-bzw. Entflechtungsprozeß besonders deutlich:

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  20. Vgl. beispielsweise Carlo Giglio, Pub la Germania Hitleriana spingersi verso est?, in: La Rassegna Italiana politica letteraria e artistica, XVII. Jg., 3. Serie (1934), Bd. XXXVII, H. CXCVII, S. 716–722. Deutschland wurden hier Polen, Rumänien, Rußland und die baltischen Länder zugedacht; Italien reservierte sich Österreich, Ungarn, Jugoslawien, Bulgarien, Griechenland und die Tschechoslowakei (S. 721 ).

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  21. So beispielsweise Bonaventura Caloro, Il problema danubiano, in: La Rassegna Italiana, XX.Jg., 3. Serie (1937), S. 179–196, bes. S. 195 f.

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  22. Vgl. u.a. De Felice, Mussolini il duce (Anm. 3); Di Nola, Italia (Anm. 9); Aloisi, Journal (Anm. 167); M.Addm/Gy. Juhâsz/L. Kerekes,AllianzHitler—Horthy—Mussolini. Dokumente zur ungarischen Außenpolitik (1933–1944),Budapest 1966; Ulrich Eichstädt, Von Dollfuss zu Hitler. Geschichte des Anschlusses Österreichs 1933–1938,Wiesbaden 1955; Der Hochverratsprozeß gegen Dr. Guido Schmidt vor dem Wiener Volksgericht. Die gerichtlichen Protokolle mit den Zeugenaussagen, unveröffentlichte Dokumente, sämtliche Geheimbriefe und Geheimakten,Wien 1947 (sehr aufschlußreich zur Frage der Perzeption auf österreichischer Seite); Kurt von Schuschnigg, Ein Requiem in Rot-Weiß-Rot. Aufzeichnungen des Häftlings „Dr. Auster“,Zürich 1951.

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Rafalski, T. (1984). Zum Scheitern der Donau- und Balkanexpansion Italiens — Wirtschaftsstrukturelle Voraussetzungen. In: Italienischer Faschismus in der Weltwirtschaftskrise (1925–1936). Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91074-5_13

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91074-5_13

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