Zusammenfassung
Die im Frühjahr 1931 bekannt gewordenen Handelsvertragsverhandlungen zwischen Österreich und Ungarn sowie Österreich und Italien14, die von dem Triestiner Staatsrat, Iginio Brocchi, auf italienischer Seite geführt, und deren Ergebnisse in der zweiten Serie der sogenannten Brocchi- oder Semmering-Verträge (Frühjahr 1932) und vor allem später dann in den Römischen Protokollen (März 1934) ausgebaut wurden15, signalisierten unübersehbar das lebhafte Interesse, aber auch den Erfolg der neuen handelspolitischen Methoden, die Italien gegenüber dem Donau- und Balkanraum seit Ausbruch der Weltwirtschaftskrise zunehmend anwandte.
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Literatur
Ernst Haas, Die Außenhandelspolitik der ehemaligen Republik Österreich während der Weltwirtschaftskrise bis zum Anschluß unter besonderer Berücksichtigung der Handelsvertragspolitik. Diss., Würzburg 1939, S. 53.
Vgl. Ugo Calderoni, I cento anni della politica doganale italiana, Padua 1961, S. 158.
Zu den Handelsvertragsvereinbarungen nach dem Ersten Weltkrieg zwischen Italien/Österreich und Italien/Ungarn, vgl. ebd., S. 140, 142; detaillierte Angaben über die Austauschbeziehungen bis 1930 bei Werner Schumann, Die römischen Protokolle als wirtschaftliches Problem, Beihefte zur „Leipziger Vierteljahresschrift für Südosteuropa“, Hrsg. v. Südosteuropa-Institut an der Univ. Leipzig, Leipzig 1939, H. 5, S. 50, 53.
Österreich war, zusammen mit Jugoslawien, Italiens größter Holzlieferant: im Jahr 1927 nahm Italien 30% der österreichischen Holzausfuhr auf, 1931 waren es 36%. Im Vergleich dazu nahm Deutschland 1927 37% auf, 1931 waren es nur noch 14%; vgl. League of Nations. Economic Committee. The Timber Problem, in: League of Nations Publications, 11. B. Economic and Financial, Genf 1932, 1–11, S. 17.
Schumann, Die römischen Protokolle (Anm. 16), S. 52 ff.
Zu diesen und den folgenden Angaben vgl. Walther Federn, Die auswärtigen Anleihen Österreichs, in: Schriften des Vereins für Sozialpolitik,174; Finanzielle Untersuchungen 1928–1929,1928, S. 200 ff.; vgl. auch Ministero per la Costituente, Rapporto Ill, Presentato all’Assemblea Economica, Problemi Monetari e commercio estero, L-Relazione,Rom 1946, S. 102.
Steierische Wasserkraft-und Elektrizitäts-A. G., deren Majorität 1924 von einer italienischen Gruppe unter der Führung der Firma Feltrinelli aufgekauft worden war und die Anfang 1933 deutschen Interessenten zum Kauf angeboten wurde; vgl. unter der Notiz „Steweag“, in: Der Deutsche Volkswirt v. 13. 1. 1933, S. 458–459.
Zur Kapitalexportpolitik Italiens in Südosteuropa vgl. auch die Hinweise bei Eberhard Kohlruss, Die französischen Kapitalanlagen in Südosteuropa im Rahmen der gesamten Auslandsverschuldung der südosteuropäischen Länder,Leipzig 1934, passim.
Vgl. Vittorio Francescon-Centa, Die Außenhandelspolitik des neuen Italiens, Hamburg 1937, S. 95 f.; zur handelspolitischen Waffe des Clearing, aufgezeigt am Beispiel NS-Deutschlands, s. Dörte Doering, Deutsche Außenwirtschaftspolitik 1933–35. Die Gleichschaltung der Außenwirtschaft in der Frühphase des nationalsozialistischen Regimes, Diss., Berlin 1969.
So der Titel einer Untersuchung von Elemér Hantos, Die Neuordnung des Donauraumes,Berlin/Wien 1935.
Vgl. Société des Nations, Commission d’étude pour l’Union européenne,Rapport de la Conférence de Stresa pour la reconstruction économique de l’Europe Centrale et OrientaleGenf 1932, S. 10.
Zur allgemeinen Außenhandelsverflechtung der Donauländer in den Jahren 1928–31 sehr hilfreich: Etudes relatives au problème des rapprochements économiques européens première série Chiffres essentiels du commerce extérieur des pays danubienshrsg. v. Société des Nations, Comité Economique, Genf, 9. April 1932, Nr. E. 781.
So Hantos, Neuordnung (Anm. 26), S. 52.
Zu den „Mitteleuropäischen Wirtschaftstagungen“ in Wien und den Agrarkonferenzen in Bukarest und in Warschau s. ebd., S. 24, 151.
Vgl. ebd., S. 153; ein informativer Überblick aus der Perspektive der Confindustria, „L’ Europa Centrale e Orientale“, ungez., in: Rivista di Politica Economica, 1934, S. 220224.
Haas, Außenhandelspolitik (Anm. 14), S. 60.
Der Text: „Protocollo per la continuazione dell’opera di restaurazione economica e finanziaria dell’Austria, firmato dall’Italia e vari Stati, con tre allegati“, abgedr. in: R. Ministero degli affari esteri. Trattati e convenzioni fra il regno d’Italia e gli altri stati,Bd. 44, Rom 1936, S. 481–492; vgl. auch Grete Klingenstein, Die Anleihe von Lausanne. Ein Beitrag zur Geschichte der Ersten Republik in den Jahren 1931–1934, Publikationen des österreichischen Instituts für Zeitgeschichte,Bd. 5, Wien/Graz 1965.
Siehe Francescon-Centa, Außenhandelspolitik (Anm. 25), S. 60 f.
Zusammengestellt nach Banca d’Italia, L’Economia Italiana nel sessennio 1931–1936, 1. Teil, Rom 1938, S. 206.
Siehe Haas, Außenhandelspolitik (Anm. 14); S. 59.
Siehe den mit G. L. gezeichneten Artikel, Le relazioni economiche tra l’Italia e]’Ungheria, n: Rivista di Politica Economica, XXXII. Jg. 1942, H. 5, S. 440.
Zusammengestellt nach Banca d’Italia, I, ’Economia Italiana (Anm. 35), S. 208.
Vgl. Haas, Außenbandelspolitik (Anm. 14), S. 59.
Vgl. G. L., Le relazioni economiche (Anm. 37 ), S. 440.
Vgl. Banca d’Italia, L’Economia Italiana (Anm. 35), Tab. XXI, XXII, S. 209 f.
Heinz Ludwig Brückmann, Zwischenstaatliche Wirtschaftsprobleme im Donauraum, Diss., Bern 1936, S. 99.
Siehe Banca d’Italia, L’Economia Italiana (Anm. 35), Tab. XVIII, S. 206.
Siehe ebd., Tab. XX, S. 208.
Siehe Banca d’Italia, L’Economia Italiana (Anm. 35),Tab. XIX, S. 707.
Ausführlich: Schumann, Die römischen Protokolle (Anm. 16), S. 142 ff.
Vgl. hierzu „Abessinien-Konflikt und Weltrohstoffmärkte“ (Adolf Cohrs), in: Der deutsche Volkswirt v. 18. 10. 1935, S. 114 ff., bes. S. 115.
Zu den Zahlenangaben vgl. André Tibal, L’Italie dans l’économie danubienne, in: L’Esprit International,N. 29, Jan. 1934, S. 105 ff.
Vgl. Carl Brinkmann, Gruppenautarkie und Freihandel im südosteuropäischen Raum, in: W.W.A.,36. Bd. (1932/II), S. 487.
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Rafalski, T. (1984). Blockbildung Italien/Österreich/Ungarn. Stellenwert der Handelsoffensive für die italienische Wirtschaft vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise. In: Italienischer Faschismus in der Weltwirtschaftskrise (1925–1936). Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91074-5_10
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