Zusammenfassung
Es kann sich bei den folgenden Überlegungen selbstredend nur um eine Skizze handeln; mehr locker als systematisch sollen einige Gedanken vorgetragen werden, die an eine Diskussion anknüpfen, ‚Kunst als Ware’, die am Ende der sechziger Jahre, im Zuge der Studentenbewegung, mit einiger Erbitterung, viel Polemik, aber schließlich auch, und das nicht zuletzt, mit einer Reihe von plausiblen Argumenten geführt worden ist. Gewiß, die Vermutung liegt nahe, daß letztendlich bei dieser Diskussion nicht eben viel herausgekommen ist.
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Anmerkungen
Die Zeit, Nr. 48, vom 29. 11. 1968; alle weiteren, nicht gesondert ausgewiesenen Zitate der Berliner SDS-Gruppe entstammen diesem Artikel.
Die Haug’sche Theorie der Warenästhetik hat diese These sowohl expliziert wie damit auch präzisiert. Vgl. W. F. Haug, Kritik der Warenästhetik, Frankfurt/M. 1971; ders. (Hg.), Warenästhetik. Beiträge zur Diskussion…, Frankfurt/M. 1975; zu Haug — T. Rexroth, Warenästhetik — Produkte und Produzenten, Kronberg 1974.
Vgl. Abschn. III der vorliegenden Arbeit.
Peter Handke, Totgeborene Sätze, in: Die Zeit, Nr. 49, vom 6. 12. 1968.
Peter Hamm, Versäumte Solidarität, in: Die Zeit, Nr. 50, vom 13. 12. 1968.
Dieter E. Zimmer, Die große Liquidation, in: Die Zeit, Nr. 49, vom 6. 12. 1968.
Uwe Nettelbeck, Recht hat, wer zuletzt lacht, in: Die Zeit, Nr. 2, vom 10. 1. 1969.
Bazon Brock, Warum kürzere Röcke?, in: Die Zeit, Nr. 52, vom 27. 12. 1968.
Dieter Wellershof, Puritaner, Konsumenten und die Kritik, in: Die Zeit, Nr. 1, vom 3. 1. 1969.
Erich Fried, Ja, aber… und…, in: Die Zeit, Nr. 3, vom 17. 1. 1969.
Hans Heinz Holz, Vom Kunstwerk zur Ware, Neuwied-Berlin 1972, S. 12.
Es ist nur schwer einzusehen, warum Holz hier einen Gegensatz konstruiert: denn das,Indiz der Entfremdung` kann doch wohl gerade aus jener,Einheit von mimetischen und kreativen Verhalten’ resultieren, „statt“, wie Holz vermutet, jene Einheit zu sprengen.
Hannelore Schlaffer, Kritik eines Klischees:,Das Kunstwerk als Ware’, in: Heinz Schlaffer (Hg.), Literaturwissenschaft und Sozialwissenschaften 4, Erweiterung der materialistischen Literaturtheorie durch Bestimmung ihrer Grenzen, Stuttgart 1974, S. 266.
a. a. 0., S. 277; ich kann mir gut vorstellen, daß,Ökonomen’ hier einige Zweifel anzubringen haben. Für die literaturtheoretisch/ästhetische Diskussion scheint mir darüber hinaus bemerkenswert, daß nicht einmal ein Versuch unternommen ist, die platte Parallellisierung zu überwinden.
a) Um Mißverständnissen vorzubeugen: wenn hier von vergesellschafteter Arbeit die Rede ist, so ausschließlich in dem Sinne einer unter kapitalistischen Bedingungen vergesellschafteter Arbeit. Denn auch nicht-entfremdete Arbeit ist allemal eine Form vergesellschafteter Arbeit, freilich dann unter nicht-kapitalistischen Bedingungen.
H. Reichelt, Gert Schäfer, Die Zeit, Nr. 4, vom 24. 1. 1969; alle weiteren Zitate dieses Artikels werden nicht gesondert ausgewiesen.
G. Lukâcs, Geschichte und Klassenbewußtsein, Berlin 1923, hier zitiert nach der Ausgabe: Neuwied-Berlin 1968, S. 257.
Um Mißverständnissen vorzubeugen: die bisherige Darstellung, an der immanenten Logik ihrer Vorlagen orientiert, hat versucht deren Konsequenzen zu beschreiben. Konsequenzen, die in der Adomoschen Konzeption gezogen sind: eben hinsichtlich des Fetisch-Charakters der Ware. Nun ist der Fetischcharakter der Ware von Marx als einer der Ware bestimmt, während hier und auch im folgenden eher und mehr von den Verselbständigungen, die er fraglos generiert, die Rede ist. In diesem Punkt sind einige der Schwierigkeiten, die wir auch bei Adorno wiedersehen werden, begründet.
Der im folgenden Abschnitt herangezogene Aufsatz von Adorno „Ober den Fetischcharakter der neuen Musik und die Regression des Hörens“, in: Th. W. Adorno, Dissonanzen, Göttingen 1956 (4. Aufl. 1969), künftig zitiert als: Fetisch, Seitenzahl; dieser Aufsatz läßt auf weite Strecken deutlich die Kontroverse mit Benjamin (Das Kunstwerk im Zeitalter…) durchschimmern. Auf diesen, gewiß nicht unwichtigen Zusammenhang kann hier leider nicht eingegangen werden. Ich verweise auf die Arbeit von A. Hillach in diesem Band, der sich — aus anderer Perspektive — dieser Problematik (z. T.) annimmt.
Der an dieser Stelle vorgesehene Abschnitt, Titel: „Nachtrag: Rohmaterialien“, der in sparsam-vorsichtiger Kommentierung einige zentrale Textstellen zur Verdinglichungsproblematik präsentieren sollte, muß — aus Platzgründen — leider entfallen. Ich verweise darum, notgedrungen pauschal, auf die entsprechende Literatur:
a) K. Marx: ökonomisch-philosophische Manuskripte, in: ders., Texte zur Methode und Praxis II, ( Rowohlt), o. O., 1966.
b) K. Marx, Das Kapital, Bd. 1, MEW, Bd. 23, Berlin 1965, bes. S. 85 ff.
c) G. Lukâcs, Geschichte und Klassenbewußtsein, Berlin 1923, hier zitiert nach der Ausgabe: Neuwied-Berlin 1968, S. 257 f.
Th. W. Adorno, M. Horkheimer, Dialektik der Aufklärung, 2. Aufl., Frankfurt/M. 1969, S. 129.
Dialektik der Aufklärung, a. a. O., S. 166.
Adorno, Fetisch, S. 20; vgl. dazu auch W. F. Haug’s Warenästhetik, Anm. 2.
Vgl. dazu meinen Aufsatz: Die Aporien der materialistischen Ästhetik…, in: Lüdke (Hg.),,Theorie der Avantgarde’. Antworten auf Peter Bürgers Bestimmung von Kunst und bürgerlicher Gesellschaft, Frankfurt/M. 1976, bes. S. 61 ff. Weiter: ders., Adorno — Beckett. Anmerkungen zu einer Logik des Zerfalls, erscheint Frankfurt/M. 1978.
Der nicht unkomplizierte Zusammenhang läßt sich hier nicht einmal andeuten. Ich verweise deshalb auf meine in Anm. 66 genannten Arbeiten, sowie auf Überlegungen aus Anlaß von G. Kaiser, Benjamin, Adorno, in: Ästhetik und Kommunikation, Heft 19, 1975, S. 50 ff.
Th. W. Adorno, Ästhetische Theorie, Frankfurt/M. 1970, S. 114.
Vgl. dazu die Andeutungen im nächsten Abschnitt sowie Anm. 66 und 67.
Th. W. Adorno, Noten zur Literatur H, Frankfurt/M. 1961, S. 192.
Adorno, Fetisch, a. a. O., S. 45.
Adorno, Ästhetische Theorie, a. a. O., S.
Adorno, Noten II, a. a. O., S. 190.
Adorno, Ästhetische Theorie, a. a. 0., S. 19.
Th. W. Adorno, Negative Dialektik, Frankfurt/M. 1966, S. 15.
F. Böckelmann, Marx und Adorno, Frankfurt/M. 1969, S. 27.
Vgl. L. Winckler, Kulturwarenproduktion, Frankfurt/M. 1973, S. 12 ff.
M. Pohrt, Kritik des Gebrauchswerts, Frankfurt/M. 1976, S. 191.
J. Habermas, Legitimationsprobleme, a. a. 0., S. 48 f.
C. Offe, Strukturprobleme des kapitalistischen Staates, Frankfurt/M. 1972, S. 44.
Vgl. N. Luhmann, Soziologische Aufklärung, Opladen 1970, bes. S. 137 ff. Auch: ders., Soziol. Aufklärung 2, Opladen 1975, bes. S. 72 ff., S. 150 ff.
R. Bubner, Über einige Bedingungen gegenwärtiger Ästhetik, in: NHfPH, 5, 1973, S. 38.
P. Bürger, Theorie der Avantgarde, Frankfurt/M. 1974, S. 139.
Vgl. W. M. Lüdke (Hg.),,Theorie der Avantgarde…, a. a. O.
G. Falk, H. Steinert, Einleitung, in: Steinert (Hg.), Symbolische Interaktion. Arbeiten zu einer reflexiven Soziologie, Stuttgart 1973, S. 26.
E. Weingarten und F. Sack, Ethnomethodologie. Die methodische Konstruktion der Realität, in: Weingarten, Sack, J. Schenklein (Hg.), Ethnomethodologie. Beiträge zu einer Soziologie des Alltagshandelns, Frankfurt/M. 1976, S. 7.
Arbeitsgruppe Bielefelder Soziologen, Kommunikative Sozialforschung, München 1976, S. 52.
E. Weingarten u. a., a. a. 0., S. 10.
Zit. bei F. Sack, in: Weingarten u. a., a. a. 0., S. 11.
Th. W. Adorno, Negative Dialektik, a. a. O., S. 15; vgl. auch S. 25, 59 etc.
H. Steinert (Hg.), a. a. O., S. 14; in den hier zitierten Arbeiten zur Ethnomethodologie, vgl. Anm. 95, 96 und 98, finden sich ausführliche bibliographische Angaben, weshalb ich hier sehr gerne darauf verzichte, diese Angaben noch einmal abzuschreiben.
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Lüdke, W.M. (1977). Der Kreis, das Bewußtsein und das Ding. In: Lüdke, W.M. (eds) Literatur und Studentenbewegung. LESEN. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91066-0_5
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