Zusammenfassung
Der Begriff des Unternehmenskonglomerates wird in der Literatur keineswegs einheitlich verwandt. Die Spezifika, die als Voraussetzung für die Definition als Unternehmenskonglomerat gelten, sind sehr unterschiedliche1. Es finden sich Definitionen, in denen eine Mindestzahl von Geschäftsbereichen gefordert wird, die in unterschiedlichen Branchen operieren, d.h. mit verschiedenen Produkten auf eigenen Märkten, und deren Gesamtumsatz eine bestimmte Höhe übersteigen mußt2. Ein weiteres Charakteristikum ist das Ausmaß des Wachstums durch externe Akquisition (“mergers and acquisitions”)3. Die gebräuchlichere Definition unterscheidet drei Typen von Unternehmenskonglomeraten nach der Art der Diversifizierung4:
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1.
Produktausweitung
Dieser Typ von Unternehmenskonglomerat liegt vor, wenn die Geschäftsbereiche funktional miteinander verbunden sind, z.B. in der Produktion oder der Distribution, aber nicht direkt miteinander konkurrieren. Ein solches Konglomerat könnte beispielsweise aus Geschäftsbereichen bestehen, die Personenkraftwagen, Motorräder, Lastkraftwagen und Schiffsmotoren produzieren.
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2.
Marktausweitung
Bei diesem Typ eines Unternehmenskonglomerates bieten die Geschäftsbereiche die gleichen Produkte in unterschiedlichen Märkten an. Hierzu könnte eine Bank gehören, die mit ihren Dienstleistungen in unterschiedlichen regionalen Märkten präsent ist, z.B. Norddeutschland, Süddeutschland und Italien.
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3.
Reine Konglomerate
Unter dem Typ “Reine Konglomerate” (“pure conglomerates”) werden alle übrigen Unternehmenskonglomerate zusammengefaßt, bei denen zwischen den einzelnen Geschäftsbereichen — außer finanziellen Verflechtungen — im wesentlichen keine Beziehungen bestehen. Die einzelnen Geschäftsbereiche stellen völlig unterschiedliche Produkte her.
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Schmidt, G. (1990). Spezifika von Unternehmenskonglomeraten. In: Anreiz und Steuerung in Unternehmenskonglomeraten. DUV: Wirtschaftswissenschaft. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91026-4_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91026-4_3
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag
Print ISBN: 978-3-8244-0047-8
Online ISBN: 978-3-322-91026-4
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