Zusammenfassung
Ein nach wie vor unerschlossenes Gebiet der Disziplinen übergreifenden Forschung ist das der ikonischen Bedeutungskonstitution. In unserer Untersuchung wurde deutlich, daß der Ausgang von der methodischen Praxis der Ikonik als Bildanalyse die besten Ergebnisse zeitigt — es fehlt ihr aber letztlich die methodologische Fundierung. Um diese zu gewinnen, was zugleich die theoretische Konstitution des Gegenstandes bedeuten würde, bedarf es der zusammenführenden Forschung auf den Gebieten von Semiotik (diese müßte sich von einer formalistischen Zeichenklassifikationslehre zu einer sachhaltigen, sich dem Gegenstand anschmiegenden Bedeutungsanalyse transformieren, die in der Reflexion auf diese Analyse ihre Systematisierung zu erlangen sucht), Sinnesphysiologie (die weitreichenden Überlegungen, die von dieser Seite zur Erfahrungsabhängigkeit der physiologischen Basis von Wahrnehmung gemacht werden, müßten präzisiert und in eine soziologische Analyse frühester sozialisatorischer Interaktionen eingebunden werden), Gestalttheorie und Farbtheorie (die auf die Frage der naturgeschichtlichen Vorläufer von ikonischen Elementen hin erweitert werden müßten, zugleich mit der Frage zu konfrontieren wären, wie der Übergang von der bloßen natürlichen Funktionalität zu Konstitution von Bedeutung zu konzeptualisieren ist: die Bestimmung der materialen Universalien des auf die visuelle Sinnesmodalität bezogenen Ausdrucksmaterials wäre ihre Aufgabe), schließlich der Soziologie, die den entscheidenden Beitrag zur sozialen Konstitution von Bedeutung überhaupt zu liefern hätte.
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© 1996 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Loer, T. (1996). Strategien weiterer Forschung. In: Halbbildung und Autonomie. Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90980-0_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90980-0_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12929-7
Online ISBN: 978-3-322-90980-0
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