Zusammenfassung
„Der Konzern [...] gehört zu den Organisationsformen zweckgerichteten Handelns, die weder vom Recht erfunden wurden [...], noch aus dem Recht leben [...], sondern die sich aus dem Handeln phantasiebegabter Menschen entwickelt haben.“1 Konzerne als Zusammenschlüsse rechtlich selbständiger Unternehmen zu einer wirtschaftlichen Einheit stellen mittlerweile die dominierende Organisationsform unternehmerischer Aktivitäten großer, zunehmend aber auch mittelständischer Unternehmen dar.2 So ist in Deutschland ein weit fortgeschrittener Konzernierungsgrad festzustellen, der empirischen Untersuchungen zufolge bei Aktiengesellschaften mindestens 74 %, bei börsennotierten Aktiengesellschaften sogar 97 % beträgt. Von den untersuchten GmbH sind ca. 47 % konzernverbunden.3 Mit dem fortschreitenden Verflechtungsgrad der Wirtschaft geht eine gleichfalls zunehmende Komplexität der Unternehmensverbindungen4 einher. Eine weitere Differenzierung der in der Realität existierenden Konzerne hinsichtlich ihrer Konzernstruktur zeigt, daß insbesondere bei den Aktiengesellschaften mehrstufige Verbindungen vorherrschen. So sind insgesamt 43 % bzw. im Fall der börsennotierten Unternehmen 72 % der Aktiengesellschaften mehrstufig verbunden. Bei den konzernierten GmbH handelt es sich bei ca. 13 % um mehrstufige Verbindungen.5
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Reference
Lutter, M., Konzern, 1985, S. 827.
Vgl. auch Steding, R., Konzernrecht, in: BuW 1998, S. 907 f. Zu den Gründen einer Konzernbil dung vgl. Pellen, B., Informationswert, 1989, S. 22 ff.
Vgl. Gärling, H., Unternehmensverbindungen, in: AG 1993, S. 542 ff.
Zu Beispielen komplexer Verflechtungsstrukturen in der Praxis vgl. Beyer, J., Governance Structures, in: ZfB 1996, S. 82 ff.
Vgl. Görling, H., Unternehmensverbindungen, in: AG 1993, S. 545 ff. Zu möglichen Gründen fir die Wahl mehrstufiger Strukturen vgl. Küting, K., Konzernstrukturen, in: WiSt 1980, S. 9; Schierenbeck, H., Pyramiden-Effekt, in: DBW 1980, S. 249 ff.
Vgl. Ruhnke, K., Konzernbuchfiihrung, 1995, S. 7 u. 23; Gidlewitz, J., Harmonisierung, 1996, 7 S. 31; Pooten, H., Rechnungslegung, 1994, S. 357. Zu empirischen Untersuchungen vgl. auch Pellen, B., Informationswert, 1989, S. 107 ff.; Harris, T. S./Lang, M./Möller, H. P., Relevanz, in: ZFbF 1995, S. 996 ff.
Ein Indiz dafür ist die Offenlegungspraxis vieler Konzerne, in deren Geschäftsberichten regelmäßig der Konzernabschluß dem Einzelabschluß vorangestellt oder sogar nur ersterer vollständig veröffentlicht wird. Vgl. mit Beispielen Ruhnke, K., Konzernbuchfiihrung, 1995, S. 7; Gidlewitz, J., Harmonisierung, 1996, S. 31.
Vgl. auch Küting, K., Umbruch, in: BB 1991, S. 13 f.
Vgl. zu diesem Befund auch Ewert, R./Schenk, G., Probleme, in: BB 1993, S. 2; Faß, J., Beteili gungsverhältnisse, in: BB 1989, S. 1162.
Vgl. hierzu auch den kurzen Überblick bei Ewert, R./Schenk, G., Probleme, in: BB 1993, S. 2.
Vgl. auch Leffson, U., Grundcät7e, 1987, S. 203; Jung, U., Währungsumrechnung, 1991, S. 49 u. S. 266.
Die Bedeutung dieses Falls wurde jüngst durch eine empirische Untersuchung zu den Beteiligungshöhen in deutschen Konzernen bestätigt. Vgl. Binder, C. U., Beteiligungsstrategien, in: AG 1994, S. 391 ff.
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Baumann, K.F. (2000). Einleitung. In: Konsolidierung mehrstufiger Konzerne. Hallesche Schriften zur Betriebswirtschaft, vol 10. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90972-5_1
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