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Erfolgsdeterminanten von Gründungsfinanzierungen durch Wagniskapitalgesellschaften: Theoretische Ansätze und Hypothesen

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Erfolgsfaktoren von Frühphasenfinanzierungen durch Wagniskapitalgesellschaften

Part of the book series: DUV Wirtschaftswissenschaft ((BTI,volume 39))

  • 96 Accesses

Zusammenfassung

In der Literatur wird regelmäßig bemängelt, die Fülle empirischer Ergebnisse auf dem Gebiet der Entrepreneurshipforschung stehe in einem krassen Gegensatz zu dem geringen Erkenntnisfortschritt auf theoretischem Gebiet.110 Dementsprechend erfolgt die Hypothesengenerierung in der Empirie zu den Erfolgsfaktoren von Venture-Finanzierungen und Unternehmensgründungen bislang vor allem anhand der Ergebnisse vorangegangener Studien, Praktikeraussagen oder ökonomisch plausibler Vorüberlegungen.111 In der Regel wird mit dem Verweis auf eine „Lücke“ in der Gründungsforschung auf eine theoretische Fundierung von Aussagen über die Wirkungsmechanismen dieser Determinanten verzichtet. Dieses Vorgehen ist deshalb als problematisch anzusehen, weil es die Gefahr der Beliebigkeit bei der Interpretation empirischer Ergebnisse in sich birgt und sich allgemein dem Vorwurf des „Empirismus“ aussetzt. Entspricht die These von einer „Theorielücke“ in der Gründungsforschung den Tatsachen? Hierzu ist zunächst einmal festzuhalten, daß in der Tat bislang keine zusammenhängende, allgemein akzeptierte „Theorie der Unternehmensgründung” existiert, die eindeutige und nachprüfbare Aussagen zu entsprechenden Erfolgsfaktoren im Sinne eines Totalmodells liefern könnte. Dies dürfte in erster Linie auf den interdisziplinären Charakter des Forschungsfeldes, das entscheidungstheoretische, soziologische, psychologische, volks- und betriebswirtschaftliche Aspekte umfaßt,112 zurückzuführen sein. Andererseits finden sich aber bei einer eingehenderen Inspektion der einschlägigen Literatur vor allem in Partialmodellen zur Erklärung des Gründungserfolgs brauchbare Theorieansätze zu einer Vielzahl potentieller Determinanten, die in ihrer Gesamtheit ein zufriedenstellendes theoretisches Fundament fir die vorliegende Untersuchung darstellen.

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Literatur

  1. Der Autor nennt weitere acht empirisch meßbare, den Arbeitsmarkt betreffende Phänomene, die sich der Erklärung mit Hilfe des bis dahin verfiigbaren Analyseinstrumentariums entzogen; vgl. Becker (1964), S. 7.

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  2. Mit dem Begriff „Unternehmertheorem“ wird in der Literatur ein Bündel von Funktionen und Eigenschaften bezeichnet, das ein bestimmter Autor mit diesem wirtschaftlichen Akteur in Verbindung bringt; vgl. Redlich (1964), S. 171.

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  3. Vgl. dazu auch die Kritik von Brüderl, Preisendörfer, Ziegler (1996), S. 57f.

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  4. Vgl. hierzu z.B. die Ausführungen von Krafft (1995), S. 93.

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  5. Demgegenüber führen Picot et al. Tiefeninterviews mit den jeweiligen Unternehmensgründern durch, vgl. Picot, Laub, Schneider (1989), S. 69f.

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  6. Insbesondere die Literatur zu innovativen Produkten und Dienstleistungen zeigt, daß deren Adoption ein komplexer und vor allem langwieriger Prozeß ist; vgl. z.B. Rogers (1983).

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  7. Laut Rothschild ist die „Wiener Schule“ aber nicht aus einem Gegensatz zur stärker mathematisch ausgerichteten „Preistheorie”, die vor allem durch Walras geprägt wurde, heraus entstanden, son-dem beide Richtungen sind als unterschiedliche Prägungen der Grenznutzenschule anzusehen, die jedoch, wie erwähnt, einen Gegenentwurf zu der bis dahin dominierenden „Klassischen Nationalökonomie“ darstellt; vgl. Rothschild (1986), S. 17ff.

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  8. Knight greift damit das schon ungefähr 1730 von Cantillion entworfene Unternehmerbild auf, das den Untemehmer als Risikoträger beschreibt: Ein Mann, der Produktionsfaktoren zu einem sicheren Preis kauft, um Güter mit einem unsicheren Preis zu produzieren; vgl. Redlich (1964), S. 172.

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  9. Vgl. Knight (1921), S. 19. Ließen sich Wahrscheinlichkeitsverteilungen für die aus der Untemehmertätigkeit resultierenden Zahlungen angeben, so könnte man möglicherweise Märkte für dementsprechende “contingent claims” organisieren. Dies hätte zur Folge, daß Unternehmer dann als Agenten der entsprechenden Anspruchsinhaber agierten; vgl. Amit, Glosten, Muller (1993), S. 817.

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  10. Vgl. zur Unterscheidung sogenannter „hinreichender“ und „notwendiger” Bedingungen des Gründungserfolgs auch Bird (1995), S. 52.

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  11. Diese Bezeichnung des vormaligen Arbeitgebers des Gründers stammt von Cooper (1985), S. 76.

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  12. Eine empirische Untersuchung zeigt, daß die Wahrscheinlichkeit für den Schritt in die Selbständigkeit tatsächlich umso höher zu sein scheint, je geringer die Opportunitätskosten des Gründers sind; vgl. Amit, Muller, Cockburn (1995), S. 104.

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  13. Aus dieser Formulierung wird deutlich, daß die Ressourcenausstattung nicht mit den bilanzierten Unternehmensaktiva übereinstimmen muß; vielmehr sind darunter auch nicht-bilanzierungsfähige, intangible Güter oder Humankapitalressourcen zu verstehen; vgl. Grant (1991), S. 119.

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  14. Beispielsweise beruhe die Kernkompetenz des Unternehmens McDonalds, nämlich der weltweit einheitliche Marktauftritt, auf dessen hervorragender Befähigung und Koordination in den Bereichen Logistik, Controlling, Produktentwicklung, Marktforschung und Personalmanagement, vgl. Grant (1991), S. 121.

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  15. Vgl. Chandler, Hanks (1994), S. 335. Noch deutlicher wird diese Auffassung bei Hofer, Schendel. Diese definieren Strategie als „the match an organization makes between its internal resources and skills... and the opportunities and risks created by its external environment.“; Hofer, Schendel (1978), S. 12.

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  16. Vgl. Aldrich, Zimmer (1986), S. 14–16. Diametral entgegengesetzt zu dieser Kritik ist die Beurteilung der auf Stereotypen beruhenden sozialkulturellen Theorien, die pauschal ganzen Gruppen aufgrund ihrer Nationalität (wie z.B. Amerikanern, Japanern, Libanesen) oder Religionszugehörigkeit (wie z.B. Anhängern des jüdischen Glaubens) em besonderes Talent für erfolgreiche Unternehmensgründungen zusprechen („over-socialized models“), vgl. Aldrich, Zimmer (1986), S. 16f.

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  17. Eine empirische Untersuchung hat gezeigt, daß unterschiedliche Phasen der Unternehmensgründung mit einem unterschiedlichen Interaktionsverhalten des Gründers einhergeht. Während in der frühen Gründungsphase informelle Quellen wie Familienmitglieder, persönliche Freunde etc. dominieren, werden zu einem späteren Zeitpunkt eher formelle Quellen wie Rechtsanwälte, Banker etc. aktiviert, vgl. Birley (1985), S. 113f.

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  18. Vgl. Dubini, Aldrich (1991), S. 307–309.

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  19. Für das Netzwerk der im Silicon Valley ansässigen Firmen wird auch der Tatbestand kollektiven Lernens herausgestellt; vgl. Saxenian (1990), S. 289.

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  20. Diese Redundanzen treten im Gefolge der größeren Dichte von Netzwerken aus „strong ties“ gegenüber denen aus „weak ties” auf: Da mutmaßlich die engen Freunde des Gründers eher untereinander interagieren als dessen lose Bekanntschaften, steigt die Wahrscheinlichkeit dafür, daß alle Beteiligten über die gleichen Informationen verfügen; vgl. Aldrich, Zimmer (1986), S. 26ff.

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  21. Vgl. Aldrich, Rosen, Woodward (1987), S. 158f.

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  22. Alternative Ansätze / Merkmale zur Beschreibung der Branchenstruktur werden z.B. verwendet bei Zahm (1996);

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  23. Vgl. McDougall, Robinson, DeNisi (1992), S. 278f.

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  24. Vgl. MacMillan, Siegel, Subbanarasimha (1987), S. 130.

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  25. Dieser Indikator eines Marktungleichgewichts findet sich bei Sandberg, Hofer (1987), S. 10.

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  26. Vgl. hierzu Sandberg, Hofer (1987), S. 18. Auch Hauschildt weist bei seiner Analyse von Imitationsstrategien auf die Notwendigkeit hin, nach geglücktem Markteintritt gegenüber nachfolgenden Imitatoren neue Eintrittsbarrieren zu errichten („Anti-Imitations-Programm“); vgl. Hauschildt (1997), S. 67.

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  27. nehmen kann sich bezüglich jeder Dimension für eine der drei Strategien entscheiden, so daß dementsprechend gemäß Abell insgesamt 27 (33) verschiedene Strategietypen existieren.271

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  28. Focused, differentiated, or undifferentiated across customer groups. 2. Focused, differentiated, or undifferentiated across customer functions. 3. Focused, differentiated, or undifferentiated across technologies.“ (Abell (1980), S.175.)

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  29. Vgl. Sandberg (1986), S. 93f. Einschränkend ist anzumerken, daß auch die Möglichkeit besteht, daß eine Basis zur Differenzierung zwar besteht, aber bis zum Markteintritt des Start-ups nicht entdeckt wurde. Dieser Fall wird aber als Ausnahme angesehen.

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  30. Vgl. Sandberg, Hofer (1987), S. 19–21. Diese Ergebnisse weisen Kongruenz zu den oben generierten Hypothesen auf.

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Hinkel, K. (2001). Erfolgsdeterminanten von Gründungsfinanzierungen durch Wagniskapitalgesellschaften: Theoretische Ansätze und Hypothesen. In: Erfolgsfaktoren von Frühphasenfinanzierungen durch Wagniskapitalgesellschaften. DUV Wirtschaftswissenschaft, vol 39. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90932-9_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90932-9_4

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