Zusammenfassung
Das Quadratnetz ist der geometrische Ausdruck der alten lateinischen Devise: „Divide et impera!“ (Teile und herrsche!)52 Eine sehr wichtige Funktion des Quadratnetzes ist die der Übertragung. Eine durch das Quadratnetz in kleine Einheiten zerlegte Zeichnung beherrschen wir in diesen kleinen Teilen leicht und können sie entweder in ein anderes Netz gleicher Größe übertragen — transportieren — oder dabei gleichzeitig im Maßstab verändern, wenn das neue Netz entsprechend größere bzw. kleinere Kantenlängen besitzt. Einer solchen Benutzung der Quadratnetze begegnet man heute ebenso wie in längst vergangenen Zeiten, als das Netz auch noch eine wichtige kanonische Bedeutung hatte, weil es die gegenseitigen Größenverhältnisse der gezeichneten Personen und Tiere bestimmte (Abb. 48, 49). Durch solche Netze wurde das ursprünglich benutzte einfache, aus den zur Bildachse senkrechten Linien bestehende Skelett der Bilder ersetzt. Dies sehen wir z. B. auf der Rückseite des Steines, aus dem der Königskopf (Abb.11) gemeißelt wurde.
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© 1992 B. G. Teubner Verlagsgesellschaft, Leipzig
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Kadeřávek, F., Nádeník, Z., Schreiber, P. (1992). Quadrat und Quadratnetz. In: Nádeník, Z., Schreiber, P. (eds) Geometrie und Kunst in früherer Zeit. Einblicke in die Wissenschaft. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90913-8_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90913-8_3
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag
Print ISBN: 978-3-8154-2024-9
Online ISBN: 978-3-322-90913-8
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