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Komplexe heterogenetische Systeme — ihre zeitliche und räumliche Organisation

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Einheit der Welt und Einheitswissenschaft

Part of the book series: Wissenschaftstheorie Wissenschaft und Philosophie ((WWP,volume 37))

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Zusammenfassung

Komplexe heterogenetische Systeme stellen sich beständig selbst her indem sie sich aus ihrer Umwelt nähren und sich Umweltsysteme einverleiben. Um ihre eigene Identität dynamisch zu erhalten, müssen sie sich in einer zyklischen Abfolge von Zuständen verändern. Um von einem Zustand einer zyklischen Zustandssequenz in den Folgezustand dieser Sequenz überzugehen, sind sie auf die dynamischen Interaktionen zwischen ihren Teilsystemen (Autokonstituenten) untereinander und mit Umweltsystemen (Allokonstituenten) angewiesen. Sie sind daher in ihrer Zyklizität an einen Allokonstituentenzyklus gekoppelt. Trotz dieser Abhängigkeit von externen Umweltsystemen, können komplexe heterogenetische Systeme in einer ständig sich wandelnden, mannigfaltigen und unbeständigen Welt überdauern, weil sie sich auf verschiedenen Wegen wieder selbst herstellen können und ihre alternativen zyklischen Zu-standssequenzen an alternative Allokonstituentenzyklen gekoppelt sind. Eine momentane Umgebung ist für ein konkretes heterogenetisches System Kpi nur dann restriktiv (einziges Element von rU(Kpi)), wenn sie restriktiv für den augenblicklichen Zustand Kpi(l) einer zyklischen Zustandssequenz ist und keinen der alternativen diachronen Folgezustände Kpi(2), Kpi(2′), Kpi(2″) … zuläßt. Eine restriktive Umgebung enthält keine Allokonstituenten, deren Interaktionen mit den in für den Zustand Kpi(l) charakteristischer Weise interagierenden Autokonstituenten von Kpi zu Kpi(2) oder ei- nem alternativen diachronen Folgezustand einer zyklischen Zustandssequenz führen. Eine momentane Umgebung hingegen, die Allokonstituenten enthält, so daß die Wechselwirkung der Allokonstituenten mit den für Kpi(l) charakteristischen Konfigurationen interagierender Autokonstituenten von Kpi zu einem der diachronen Folgezustände Kpi(2), Kpi(2′), Kp.(2″) … führt, stellt eine permissive Umgebung (Element von pU(Kpi)) dar. Es sind also umso mehr verschiedene Umgebungen für einen bestimmten Zustand Kp(z) — wir können diesen auch einfach “K(z)” notieren — K-definierter heterogenetischer Systeme Kp permissiv, je mehr alternative diachrone Folgezustände von K(z) es gibt, die jeweils Zustände einer zyklischen Zustandssequenz sind. Nicht jedes konkrete Prozeßsystem Kpi durchläuft während seines Bestehens notwendig alle identitätserhaltenden alternativen Zustandszyklen K-definierter Prozeßsysteme Kp: Die Komplexität C von Kp ist daher höher als die Komplexität einzelner konkreter K-definierter Prozeßsysteme Kpi. Ebenso gilt, daß ein konkretes Prozeßsystem Upa, das für ein konkretes Prozeßsystem Kpa vom Typ K Allokonstituent ist, Element einer Menge U-definierter Prozeßsysteme Up ist, deren Elemente (konkrete Prozeßsysteme Upi) nicht sämtlich Allokonstituenten konkreter K-definierter Prozeßsysteme zu sein brauchen. Wenn wir also im folgenden schreiben Up sei für Kp konstitutiv, bzw. Kp sei an Up gekoppelt, so heißt das genaugenommen nur: Es gibt konkrete Prozeßsysteme Upa und konkrete Prozeßsysteme Kpa, für die gilt: Upa ist Allokonstituent für KPa.

Was war also das Leben? Es war Wärme, das Wärmeprodukt formerhaltender Bestandlosigkeit, ein Fieber der Materie, von welchem der Prozeß unaufhörlicher Zersetzung und Wiederherstellung unhaltbar verwickelt, unhaltbar kunstreich aufgebauter Eiweißmolekel begleitet war. Es war das Sein des eigentlich Nicht-sein-könnenden, des nur in diesem verschränkten Prozeß von Zerfall und Erneuerung mit süß-schmerzlich-genauer Not auf dem Punkte des Seins Balancierenden. Es war nicht materiell, und es war nicht Geist. Es war etwas zwischen beidem, ein Phänomen, getragen von Materie, gleich dem Regenbogen auf dem Wasserfall und gleich der Flamme.

— Thomas Mann (1924)

In jedem lebendigen Wesen sind das, was wir Teile nennen, dergestalt unzertrennlich vom Ganzen, daß sie nur in und mit demselben begriffen werden können, und es können weder die Teile zum Maß des Ganzen noch das Ganze zum Maß der Teile angewendet werden …

— Johann Wolfgang von Goethe

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Referenzen

  1. Hier ist auf Ashbys “Gesetz der erforderlichen Vielfalt” hinzuweisen (Ashby 1956, S. 298 ff.). Es besagt, daß eine Vielfalt von Interaktionen eines Systems mit seiner Umwelt nötig ist, um die Vielfalt der verschiedenen Umweltbedingungen auf die (geringere) Vielfalt erlaubter Systemzustände zu reduzieren (“nur Vielfalt kann Vielfalt zerstören”). Je weniger Systemzustände erlaubt sind, desto vielfältigere Möglichkeiten muß es für die Interaktion eines Systems mit seiner Umwelt geben. In der Terminologie der Allgemeinen Systemtheorie: je weniger diachrone Systemzustände eines heterogenetischen Systems unterscheidbar sind, desto mehr alternative Zustandsübergänge (Divergenz und Konvergenz) muß esgeben, um sich an die gleiche Anzahl verschiedener Allokonstituentenzyklen der Umwelt durch alternative zyklische Zustandssequenzen ankoppeln zu können, d.h. die gleiche Komplexität C zu erreichen.

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  2. Die Komplexität der Reaktionsmöglichkeiten heterogenetischer Systeme wird bei Tieren vor allem durch das Nervensystem bestimmt, das geradezu als Organ der Komplexität bezeichnet werden kann. Vgl. hierzu Kap. 7.4.2.

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  3. Vgl. hierzu z.B. Piagets (1967) Darstellung “organischer Antizipation” (S. 199), die er mit der kognitiven Antizipation parallelisiert (S. 194 ff) und auf die zyklische Organisation lebender und kognitiver Systeme zurückführt.

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  4. Dieser Ausdruck wurde von Pittendrigh (1958) in Anlehnung an die Unterscheidung “Astronomie” — “Astrologie” geprägt (zit. n. Vollmer (1983), S. 18).

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  5. Vgl. z.B. Lorenz (1941; 1973), Ayala (1974), Riedl (1979), Kaspar (1980).

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  6. “Störeinfluss” und “restaurierender Prozeß” des Prozeßsystems als die zwei beteiligten “Kontrollvariablen” zielgerichteter Prozesse müssen primär voneinander unabhängig sein (“orthogonality of variables”, Nagel (1979 b), S. 289), erst die Organisation des Prozeßsystems bewirkt ihre Kopplung. Ausführliche Diskussionen einer nicht-teleologischen Deutung zielgerichteter Prozesse, die in der hier präsentierten Form auf Sommerhoff (1950; zit.n. Nagel (1979 b)) zurückgeht, finden sich in Nagel (1961), S. 410 ff, Nagel (1979 b), S. 278 ff, Beckner (1967 b), S. 89 und Stegmüller (1969), S. 585 ff.

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  7. Ausführliche Darstellungen des kybernetischen Regelkreismodells in Wiener (1948), Hassenstein (1973) und Flechtner (1970). Zur Dynamik negativer und positiver feedback-Systeme vgl. auch Forrester (1972), S. 23 ff.

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  8. Die Begriffe “Funktion” und “Funktionalität” — die für heterogenetische Systeme reserviert sind — werden erst in Kap. 6.3 näher bestimmt. Vorerst genügt es, darauf hinzuweisen, daß alle Auto-und Allokon-stituenten für ein heterogenetisches System “funktional” (für die Aufrechterhaltung seiner Identität notwendig) sind. Heterogenetische Systeme sind daher Prozeßsysteme funktionaler Konstituenten oder “funktionale Systeme”. Beckner (1967 b), S. 88 und Nagel (1979 b), S. 276 unterscheiden zwischen zielgerichteten und funktionalen Prozessen, ohne zu sehen, daß zielgerichtete Prozesse ein nur in funktionalen (heterogenetischen) Systemen auftretendes Phänomen sind. Nagel versucht gar die Funktionalität eines Teilsystems oder-prozesses an ihrem Beitrag zu einem oder mehreren zielgerichteten Prozessen festzumachen (“goal supporting view” von Funktion): “function must contribute to a goal, but it can be one of several goals” (S. 312). Mit dieser Deutung wird aber das Sollwertproblem nicht gelöst, die Organisation funktionaler (heterogenetischer) Systeme wird einfach hingenommen, aber selbst nicht erklärt. Flechtner (1970), S. 43 ff schreibt, der “Sollwert” lebender Systeme werde durch “Anpassung” eingestellt. Dieser Begriff drückt aber kaum mehr aus, als daß Prozeßsysteme in der Umgebung überdauern, in der sie existieren, ohne die charakteristische Organisation heterogenetischer Systeme hervorzuheben.

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  9. Vgl. hierzu auch Maturana und Varela (1975), S. 185.

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  10. Einige Protagonisten der Kybernetik waren dieser Auffassung: “The broad classes of behavior are the same in machines and in living organisms:” Rosenblueth, Wiener and Bigelow (1943), S. 22. Vgl. auch Wiener (1948), S. 43.

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  11. Der Ausdruck “Lebensprozeß” für den umfassenden, genealogisch kontinuierlichen Prozeß aller Lebewesen seit der Entstehung des Lebens wurde von An der Heiden, Roth und Schwegler (1985), S. 332 geprägt.

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  12. Woodger (1929) unterscheidet daher zwischen der “internal teleology” von Organismen und der “external teleology” von Maschinen (zit. n. Wartofsky (1968), S. 353). Als natürliche maschinenähnliche Gebilde, die an andere Lebewesen als an Menschen gekoppelt sein können, sind am ehesten Viren anzusprechen. Deren Autonomie ist strikt an die Autonomie von lebenden Zellen gekoppelt. Der entscheidende Unterschied zu Maschinen/Artefakten ist natürlich, daß Viren den permissiven Umgebungsbereich ihrer Wirte einschränken statt erweitern.

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  13. Selbstverständlich gibt es nur eine Organisation eines Prozeßsystems und nicht zwei, eine räumliche und eine zeitliche. Von zeitlicher respektive räumlicher oder struktureller Organisation zu sprechen, heißt nur das Augenmerk bevorzugt auf den prozessualen oder bevorzugt auf den differenzierten Aspekt der Organisation eines Prozeßsystems zu lenken. Kein Aspekt ist aber vom anderen abtrennbar. Ohne Differenzierung gibt es keine prozessuale Veränderung, ohne Veränderung keine dauerhafte Differenzierung (vgl. Kap. 4).

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  14. Pattee (1970), S. 124 spricht von einer “autonomous hierarchy”, Whitehead (1929), S. 193 ff von einer “strukturierten Gesellschaft”. Vgl. auch Oppenheims and Putnams (1958) “reductive levels” (S. 9).

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  15. Polanyi (1968) rückt zwar zu Recht die konkreten “boundary conditions” eines Systems (Prozeßsystems) als entscheidend für das Verständnis seiner Organisation in den Vordergrund, seine Rede von der “dual control” eines Systems durch erstens Naturgesetze, und zweitens die von einer höheren hierarchischen Ebene auferlegten “boundary conditions” (“The principles of each level operate under the control of the next higher level.”, S. 1311) ist aber in zweifacher Hinsicht irreführend: Zum einen wird dadurch eine Wirkung von einer höheren auf eine niedrigere Ebene unterstellt, ein Wirkungszusammen-hang ist aber nur zwischen benachbarten Systemen (Systemen der gleichen Ebene) etablierbar; zum zweiten wird suggeriert, es existiere eine Kontrollhierarchie in integrativ hierarchisch organisierten Prozeßsystemen, was nicht der Fall ist, wie noch zu zeigen sein wird. Ähnlich verwirrend drückt sich Pattee (1970) aus: “I shall limit my definition of hierarchical control to those rules or constraints which arise within a collection of elements, but which affect individual elements of the collection.” (S. 124). Weiss (1969) behauptet, “that the integral systems operation … deals with the molecules not directly, but only through the agency of intermediate subordinate sub-systems, ranged in a hierarchical scale of orders of magnitude.” (S. 14). Weiss meint aber das richtige: An anderer Stelle (S. 28) spricht er lediglich, weniger mißverständlich, vom Auftreten neuer Invarianzen auf einer höheren Ebene (“determinism stratified”). Allerdings übersieht er die konstitutive Rolle, die die Umweltsysteme für die Organisation eines Prozeßsystems spielen können: “the system and its parts are co-extensive and congruous” (S. 16). Selbst in neuesten Publikationen (z.B. Mayr (1988), S. 15) findet man mißverständlichen Aussagen über die Beziehungen hierarchischer Ebenen zueinander.

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  16. Die Beziehungen zwischen verschiedenen hierarchischen Ebenen werden von Lloyd Morgan (1923) als “involution” (der Teile im Ganzen) und “dependence” (der Teile vom Ganzen) gekennzeichnet (S. 15). Zur Diskussion um “internal relations” vgl. auch Wartofsky (1968), S. 354. Whitehead (1925, S. 106, 126) unterscheidet zwar ebenfalls interne und externe Relationen, doch hat diese Unterscheidung nichts mit der gleichlautenden von LLoyd Morgan (1923) zu tun, entspricht vielmehr eher dessen Differenzierung zwischen “intrinsic” und “extrinsic relations”, die in etwa mit der Dichotomie “Enthaltensein” und “Nichtenthaltensein” der Allgemeinen Systemtheorie zu parallelisieren ist.

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  17. Vgl. Whitehead (1929): “Es kann aber in einer strukturierten Gesellschaft noch andere Nexus geben, die, abgesehen von den allgemeinen systematischen Charakteristika der äußeren Umgebung keine Merkmale aufweisen, welche sich ohne die spezielle Umgebung, die diese strukturierte Umgebung mit sich bringt, genetisch durchhalten könnten” (S. 194).

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  18. Hier werden exemplarisch heterogenetische Systeme untersucht, das Gesagte gilt aber selbstverständlich auch für Teilsysteme autogenetischer Systeme. Vgl. hierzu Roth and Schwegler (1990), S. 39: “it is true that the properties of the sodium chloride molecule are by no means detectable at the level of the components; this is impossible because the molecule does not really consist of the elements sodium and chlorine, but of transformed states of these atoms.”

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  19. Campbell (1974) selbst drückt sich sehr vieldeutig aus, wenn er “downward causation” zu definieren versucht: “the laws of the higher-level selective system determine in part the distribution of lower-level events and substances.” (S. 182). Er glaubt, es gäbe spezifische “Gesetze” selektiver Systeme auf einer hö-heren Ebene (S. 183), wobei unklar bleibt, worin denn nun die Auszeichnung dieser “Gesetze” bestehen soll. Es leitet sicher weniger in die Irre, wenn man von organisationsbedingten Einschränkungen eines Teilsystems durch seine ihm korrespondierende Umwelt auf der gleichen hierarchischen Ebene spricht, anstelle von “Gesetzen einer höheren Ebene”, die schwer mit der Vorstellung eines universalen Wirkungszusammenhangs vereinbar sind. Medawar (1974) hebt hervor, daß es die spezifischen Einschränkungen möglicher Wechselwirkungen sind, die den Gegenstandsbereich der Biologie gegenüber dem der Physik auszeichnen (“only a limited class of all the possible interactions between molecules constitutes the subject matter of biology.”, S. 62), ohne aber näher auf die Bedeutung der systemspezifischen Organisation für die Beständigkeit eingeschränkter Wertebereiche von Relationen einzugehen.

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  20. Ich möchte an dieser Stelle einem naheliegenden Mißverständnis vorbeugen: Eine Hierarchie semantischer Ebenen ist keine “Teilmengenhierarchie”. Es wäre falsch, ein limitiertes Teilsystem als eine Teil-menge des analysierten limitierten Prozeßsystems aufzufassen. Prozeßsysteme wurden ja als Mengen momentaner Systeme definiert, nicht als Mengen von Elementarprozessen. Ein limitiertes Teilsystem tpi eines limitierten Prozeßsystems Kpi ist also eine Menge von Momentansystemen, die einen geringeren Umfang haben als die Momentansysteme, die Elemente des limitierten Prozeßsystems Kpi sind. In Organismen enthaltene Eisenatome sind zwar eine Teilmenge der Menge aller Eisenatome, nicht aber eine Teilmenge der Menge aller Organismen.

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  21. “Der wichtigste Aspekt dieser vielschichtigen dynamischen Koppelung in der Welt des Lebendigen ist vielleicht die Wahrung einer gewissen Autonomie auf allen hierarchischen Ebenen. Vielschichtige Auto-poiese darf nicht mit einer Kontrollhierarchie verwechselt werden, in welcher Information nach oben und Befehle nach unten fließen.” Jantsch (1979), S. 328.

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  22. Diese komplizierten Wechselwirkungsprozesse, die von den Genen nur initiiert werden, werden im allgemeinen als “epigenetische” Prozesse bezeichnet, ein Terminus den C.H. Waddington geprägt hat (zit. z.B. in Jantsch (1979), S. 159).

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  23. Eine ähnliche Position bezieht Brenner (zit. in Lewin (1984),S. 1327 f). Vgl. auch Wilkins (1986), S. 486 und Alberts et al.(1983), S. 127: “If a cell were dissociated into its component macromolecules, essential information would probably irretrievably lost, since the components of these organelles are unlikely to be capable of reassembling on their own. In this sense therefore it may not be accurate to say that all of the information needed to make a cell is contained in its DNA.” Da jedes komplexe heterogenetische System seine spezifische Organisation aufweist und in einer spezifischen Umwelt überdauert, ist es nicht weiter verwunderlich, daß es keine “Logik der Mechanismen” lebender Systeme gibt und jedes lebende System in seiner Spezifität aus seinem spezifischen heterogenetischen Zyklus heraus verstanden werden muß, was insbesondere im Zusammenhang mit entwicklungsbiologischen Fragestellungen bedeutsam ist: “there is hardly a shorter way of giving a rule for what goes on than just describing what there is.” Brenner, zit.n. Lewin (1984), S. 1328. Lawrence (1985) steht allerdings, wie viele Molekularbiologen, nach wie vor auf dem Standpunkt, es gäbe solche universalen Mechanismen.

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  24. Hinzu kommt, daß schon sehr einfache zyklisch organisierte, nichtlineare Prozeßsysteme (z.B. durch einfache mathematische Gleichungen beschreibbare Modellsysteme wie Prigogines “Brüsselator”) überraschende Eigenschaften haben können (die sich im Modell nur durch iterative numerische Berechnung feststellen lassen): Sehr ähnliche zyklische, positiv rückgekoppelte Prozeßsysteme mit nur geringfügigen Unterschieden in den konstitutiven Relationengefügen können radikal verschiedene Strukturen ausbilden (vgl. hierzu Jantsch (1979), S. 68 ff, Prigogine und Stengers (1980), S. 165 ff). Die Auswirkungen minimaler Schwankungen der konstitutiven Relationen auf das Verhalten eines zyklischen Prozeßsystems können oft nicht aus der bekannten Reaktion vergleichbarer zyklischer Prozeßsysteme auf Relationsschwankungen ähnlich starken Ausmaßes extrapoliert werden. Die überraschenden Wandlungen zyklischer Prozeßsysteme haben damit zu tun, daß sie eine Verstärkung minimaler Unterschiede bewirken, weil “ein kausaler Kreislauf im Prinzip eine nicht zufällige Reaktion auf ein zufälliges Ereignis an der Stelle in dem Kreislauf hervorbringen [wird], an welcher das zufällige Ereignis auftrat.” Bateson (1967), S. 521. Das Verhalten komplexer heterogenetischer Systeme wäre nur dann zu prognostizieren, wenn alle konstitutiven Relationen zu einem Zeitpunkt absolut exakt bekannt wären, was aber prinzipiell unmöglich ist (vgl. Kap. 7.2).

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  25. Es ist daher irreführend, wenn Maturana von der “Zustandsdeterminiertheit” oder “Strukturdeterminiertheit” autopoietischer Systeme spricht, als wäre das ein irgendwelche Prozeßsysteme vor anderen auszeichnendes Prinzip (z.B. Maturana 1975, S. 140 ff). Diese Begriffe sind vor allem deshalb problematisch, weil Maturana, wie im 5. Kap. dargestellt, geflissentlich die für die Organisation heterogenetischer (bzw. “autopoietischer”) Systeme konstitutive Rolle von Umweltsystemen übersieht und unterstellt, Umwelteinflüsse hätten für autopoietische Systeme nur “perturbierenden” Charakter (vgl. hierzu etwa Maturana (1975), S. 144; Maturana and Varela (1987), S. 95 ff). Der Perturbationsbegriff ist aber nicht-diskriminativ, da sich, wenn man will, alle Umgebungseinflüsse auf alle Prozeßsysteme (also auch die menschlichen Einwirkungen auf Maschinen) so charakterisieren lassen, wie schon Roth (1987), S. 272 betont. Roth (1987) stellt auch klar, daß die verglichen mit Maschinen größere Nichtsteuerbarkeit lebender Systeme mit der enormen Komplexität lebender Systeme zu tun hat (S. 274) und insbesondere mit ihrer Flexibilität, da sie sich als lernfähige Prozeßsysteme mit jedem Umweltkontakt ändern (S. 274). Für eine ausführlichere Diskussion des letzten Punktes verweise ich auf Kap. 7.4.2. Zur Frage der Steuerbarkeit komplexer Systeme vgl. auch Roth und Schwegler (1992).

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  26. Vgl. hierzu auch Primas (1985), S. 118 f und S. 163.

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  27. Maturana verwendet den Begriff der “operationalen Abgeschlossenheit” für das Nervensystem wie auch für “autopoietische” (lebende) Systeme im allgemeinen (vgl. z.B. Maturana and Varela (1987), S. 89, 164). Roth (1987), S. 266 ff will demgegenüber den Begriff nur für solche selbstreferentiellen (heterogenetischen) Systeme reservieren, die eine Vielzahl von Zuständen einnehmen können, wie bei-spielsweise das Nervensystem. Ich stimme mit Roth überein, möchte aber zusätzlich vorschlagen, den Begriff nur da anzuwenden, wo sich Relationen zwischen Prozeßsystemen so charakterisieren lassen, daß sie sich im wesentlichen in Abhängigkeit voneinander regelhaft ändern und andersartige Relationen, deren Wirkung nur in einem umfassenderen Wirkungszusammenhang interpretierbar sind, nur einen sehr geringen Einfluß auf die Veränderung dieser Relationen haben. Die klassischen Fälle solcher eingeschränkter Wirkungszusammenhänge von Relationen sind die sprachlichen Interaktionen der menschlichen Kommunikationsgemeinschaft und die Erregungsinteraktionen zwischen den Nervenzellen eines Nervensystems. Vgl. auch die Ausführungen in Kap. 4.2 (insb. Fußnote 26) und Schwegler (1992).

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  28. Polanyi (1968) kennzeichnet die Beziehungen zwischen den verschiedenen Ebenen einer integrativen Hierarchie gleichfalls als semantische Beziehungen (S. 1311): “The higher comprehends the workings of the lower and thus forms the meaning of the lower.” Er unterscheidet zwischen dem “from knowledge”, das nur die Beziehungen zwischen den Prozeßsystemen einer Ebene thematisiert und dem “from at knowledge”, das verschiedene Ebenen in einen Bedeutungszusammenhang zueinander stellt (S. 1311). Jantsch (1979) spricht gleichfalls von semantischen Ebenen (z.B. S. 298).

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  29. Diese Bestimmung von Funktion entspricht weitgehend der Funktionsdefinition Piagets (1967, S. 143 f). Für ihn “ist die Funktion die vom Funktionieren einer Substruktur auf das Funktionieren einer Gesamtstruktur ausgeübte Wirkung …” (S. 143), wobei “Funktionieren” schlicht die Aktivität einer Struktur bezeichnet. Allerdings “entspricht die Wirkung des Funktionierens einer Substruktur nur dann einer Funktion, wenn dieses Wirken ‘normal’ ist, d.h. der Bewahrung oder Erhaltung der Struktur dient, von der die Substruktur ein Teil ist.” (S. 143). Der Funktionsbegriff kann daher “nur in einem Organisations-zusammenhang einen Sinn haben.” (S. 144).

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  30. Vgl. auch Uexküll (1940), S. 142; Uexküll und Kriszat (1934); S. 15, Uexküll (1928), S. 131.

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  31. Vgl. vor allem Uexküll (1928), S. 134; Uexküll und Kriszat (1934), S. 56 ff; Uexküll (1940), S. 156. Hier sei auch auf die überraschende Übereinstimmung Uexküllscher Gedankengänge — die in ihren Grundzügen schon 1909 publiziert waren — mit Heideggers Überlegungen in “Sein und Zeit” (1926) (S. 66 ff.) hingewiesen. Vor allem Heideggers Konzeptionen von “Zeug”, “Verweisung”, “Zuhandenheit”, “Bewandtnis”, sowie die “Weltlichkeit von Welt” erinnern stark an Uexküll.

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  32. “Wer … die Beziehungen der Teile innerhalb eines materiell gegebenen Körpers zu untersuchen un-ternimmt, forscht bereits nach einem immateriellen Faktor. Denn die Beziehung selbst ist niemals materiell vorhanden, sondern ist nur ein immaterielles Band, das die materiellen Teile zu einem Ganzen verbindet.” Uexküll (1931), zit. n. (1980), S. 325 (vgl. auch Uexküll (1940), S. 140 ff). Meine Hauptkritik am Ansatz von Schwegler (1992), dem ich sonst in vieler Beziehung zustimme, besteht darin, daß seine Konzeption von “Relatoren” es nicht einmal theoretisch möglich macht, zwischen Wirkungs-und Bedeutungszusammenhängen zu unterscheiden (Schwegler führt neben wirksamen Relatoren, die meinen wirksamen Relationen vergleichbar sind, auch Relatoren — wie etwa den Komponentenrelator — ein, die nicht wirksam sind). Meine Unterscheidung von Wirkungs-und Bedeutungszusammenhängen scheint zunächst meiner eigenen These zu widersprechen, daß alle Beziehungen als Wirkungsbeziehungen gedeutet werden müssen (vgl. Kap. 4.1). Dieser Widerspruch läßt sich aber auflösen: Bedeutungsbeziehungen sind zwar keine wirksamen Relationen zwischen dem Prozeßsystem Kpi und seinen Konstituenten (z.B. tpi), lassen sich aber als wirksame Unterschiede in menschlicher Kommunikation über solche Prozeßsysteme bzw. deren Konstituenten konstruieren. Nicht Kpi und tpi sind wirksam aufeinander bezogen, sondern die Gespräche über Kpi und die Gespräche über tpi sind es!

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  33. Im 8. Kap. werde ich hierauf näher eingehen und auch das Problem der “theoretischen Entitäten” (Prozeßsysteme, die erst im Zuge der Analyse postuliert werden) ansprechen.

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  34. Vgl. auch Uexküll und Kriszat (1934), S. 56 ff: Das gleiche Umweltsystem kann je nach dem Zustand eines heterogenetischen Systems, je nach dem Kontext in dem es wirkt, eine unterschiedliche Zustands-sequenz auslösen, also verschiedene Funktion haben. Uexküll illustriert das am Beispiel des heterogenetischen Systems “Einsiedlerkrebs” und seines Umweltsystems “Seerose”. Beraubt man einen Einsiedler-krebs der Seerosen, die er auf der von ihm bewohnten Schneckenschale mit sich herumträgt, so pflanzt er neue Seerosen auf, wenn er sie antrifft (Uexküll spricht von einem “Schutzton”, den die Seerose in diesem Fall für den Krebs hat). Iäßt man den Krebs aber längere Zeit hungern und bietet ihm dann eine Seerose dar, so frißt er sie auf, sie hat dann einen “Freßton”. Das gleiche Umweltsystem hat in verschiedenen Kontexten eine verschiedene Funktion. Für viele Teilsysteme eines Organismus gilt dasselbe, die Leber beispielsweise ist ein extrem multifunktionales Organ, das u.a. der Harnproduktion, Entgiftung, Gallenproduktion, Glykogenspeicherung usw. dient.

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  35. Zum Überblick vgl. etwa Alston (1967) und Stegmüller (1987).

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  36. Eine extreme Abbildtheorie wird etwa vom frühen Wittgenstein (1918) im “Tractatus” vertreten.

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  37. Mit dieser Bestimmung knüpfe ich an pragmatistische Bedeutungstheorien an, die letztlich auf Peirce zurückgehen (vgl. Peirce (1878), S. 62 ff.) und von Austin, Searle (Sprechakttheorien) und Wittgenstein detaillierter entwickelt wurden (vgl. etwa Austin (1940) und Wittgenstein (1952)). Ein interessanter Ansatz neueren Datums, der über Austin hinausgeht, findet sich in Winograd and Flores (1986), S. 54 ff. (“meaning as commitment” im zwischenmenschlichen Diskurs). Es soll hier offenbleiben, ob es sinnvoller ist, die Bedeutung eines Begriffs (als Zustandsbeschreibung eines kommunizierenden Prozeßsystems) auf das soziale System (Kommunikationsgemeinschaft) — “Begriff” als Zustandsbeschreibung des Relationen-gefüges zwischen Autokonstituenten des sozialen Systems verstanden — oder auf einzelne Personen (lebende Menschen) — “Begriff” als Zustandsbeschreibung des Relationengefüges zwischen Auto-und Allokonstituenten des lebenden Systems verstanden — zu beziehen.

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  38. Die “Intension” eines Begriffs wäre, so gesehen, seine Charakterisierung als Schnittmenge verschiedener anderer Begriffe. Unter “Extension” wäre die Charakterisierung eines Begriffes durch die Aufzählung von ihm als Teilmengen zugerechneten Begriffen zu verstehen. Die gleiche Extension kann u.U. auf verschiedene Weise intensional umschrieben werden.

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  39. Vgl. Shannon and Weaver (1949), S. 9, 32. Überblicke über den syntaktischen Informationsbegriff sind außerdem in Flechtner (1970), S. 73 ff, Hassenstein (1973), S. 56 ff und Küppers (1986), S. 61 ff. zu finden. Zur Kritik am syntaktischen Informationsbegriff vgl. E. v. Weizsäcker (1974), S. 88 ff. und Küppers (1986), S. 81 ff.

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  40. Tatsächlich haben die verschiedenen Buchstaben in einer Sprache (und somit auch verschiedene Sätze gleicher Länge) unterschiedliche Auftretenswahrscheinlichkeiten, wovon hier aber der Einfachheit halber abgesehen werden soll. Um diesen Fall zu behandeln, muß lediglich auf eine allgemeinere Definition der syntaktischen Information I zurückgegriffen werden, die sich nicht auf den im Haupttext illustrierten einfachsten Fall beschränkt, bei dem eine Auswahl aus gleichwahrscheinlichen Alternativen erfolgt. Allgemein gilt: I = ld(l/px), wobei p die Auftretenswahrscheinlichkeit der Nachricht x ist. Sind alle von insgesamt N Nachrichten gleichwahrscheinlich, so ist jedes px = 1/N und somit gilt: I = ldN.

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  41. Aus einem dadaistischen Lautgedicht von Hugo Ball — ich zitiere aus dem Gedächtnis.

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  42. Das Problem der semantischen Information von Genen in einem Organismus wird in den beiden Aufsätzen von Stent (1981, 1985) und in Jantsch (1979), S. 208 diskutiert.

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  43. Der einzige mir bekannte Versuch einen praginatischen Informationsbegriff zu entwickeln — der einem semantischen Informationsbegriff für funktionale, heterogenetische Systeme gleichkommt — wurde von E. v. Weizsäcker (1974), S. 93 ff. unternommen (vgl. auch Jantsch (1979), S. 88 ff). Information setzt sich nach Weizsäcker aus den komplementären Aspekten von “Erstmaligkeit” und “Bestätigung” zusammen, während der Shannon-Weaversche Informationsbegriff nur Erstmaligkeit umfaßt. Auf diesen Versuch stützt sich auch Küppers (1986), S. 85 ff., ohne daraus aber eine Definition für semantische Information zu entwickeln.

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  44. Nicht alle Molekularbiologen drücken sich indes so undifferenziert aus, eine wohltuende Ausnahme stellt etwa Lehninger (1982), S. 3 ff dar: “Living Things are composed of lifeless molecules. When these molecules are isolated and examined individually, they conform to all the physical and chemical laws that describe the behavior of inanimate matter. Yet living organisms possess extraordinary attributes not shown by collections of inanimate molecules.” (S. 3). Vgl. auch Alberts et al. (1983), S. 127 (zitiert in Fußnote 23).

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  45. Dies kann man vor allem Bertalanffy vorwerfen: Bertalanffy (1930/31) kritisiert zwar den Vitalismus als ebenso “summativ” wie die “Maschinentheorie” des Lebens (S. 368) und spricht sich für eine “ganzheitliche” Systemtheorie des Lebens aus (S. 387), redet aber etwas geheimnisvoll von den “Gesetzen der Systemerhaltung” und organischen “Formfaktoren”, die an das Ganze des Systems gebunden seien und vermutlich nicht auf physikochemische Gesetzmäßigkeiten zurückführbar seien (S. 389 f). Der späte Bertalanffy (1969) drückt sich vorsichtiger aus, spricht aber ebenfalls von “organizing forces” und “laws of Organisation” (S. 68).

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  46. In Mayr and Weinberg (1988), S. 475.

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  47. Der Begriff “Emergenz” geht aber schon auf Lewes (1874) zurück (zit. n. Lloyd Morgan (1923)). Lloyd Morgans Definition von “Emergenz” findet sich auf S. 15 f. seines Buches. Lorenz (1973), S. 47 spricht von “Fulguration” statt von “Emergenz”; dieser Begriff hat sich aber nicht eingebürgert.

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  48. Die Unterscheidung geht auf Nagel (1961), S. 366 zurück. Dort und in Goudge (1967) findet sich ein Überblick über die ältere Emergenzdiskussion. Einige Theoretiker ((Nagel (1961), S. 364, 368, 435; Meehl and Seilars (1959), S. 252) sehen das Emergenzproblem lediglich als eine Version des im ersten Teil diskutierten Problems der Unifizierbarkeit von Theorien an (Kommensurabilität von Theorien): Von emergenten “Eigenschaften” ließe sich nur dann sprechen, wenn sich Aussagen über diese, nicht auf Aussagen über die “Eigenschaften” der Konstituenten zurückführen ließen. Dies wiederum sei nur der Fall, wenn es “konfigurationale Gesetze” gäbe, die nicht aus den Gesetzen der Physik folgten (Meehl and Sellars (1959), S. 252). Diese Kritik am Emergenzbegriff geht m.E. am Kern des Problems vorbei, das kein wissenschaftstheoretisches sondern ein systemtheoretisches Problem ist und auch in einem unifikationistischen Weltbild auftaucht. Hempel and Oppenheim (1948) machen es sich ebenfalls etwas zu einfach, wenn sie Emergenz mit der Ignoranz des Wissenschaftlers gleichsetzen (S. 147) und behaupten, ein Phänomen würde dann als “emergent” bezeichnet, wenn wir es noch nicht aus einer Theorie über die Interaktion ihrer Bestandteile (“micro-theory”) erkären könnten.

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  49. Vgl. auch Goudge (1967), S. 476.

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  50. So gibt Capra (1982) zwar zunächst (S. 265 ff.) eine recht überzeugende Darstellung systemtheoretischer Überlegungen, verliert sich aber ab S. 288 ff. und insbesondere S. 294 ff. in nebulösen nicht näher begründeten Behauptungen über die “Ganzheitlichkeit” des Bewußtseins und vagen Vergleichen mit mystischen Traditionen.

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Schlosser, G. (1993). Komplexe heterogenetische Systeme — ihre zeitliche und räumliche Organisation. In: Einheit der Welt und Einheitswissenschaft. Wissenschaftstheorie Wissenschaft und Philosophie, vol 37. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90910-7_7

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