Zusammenfassung
„Über Geld spricht man nicht“ — dieser Satz prägt nicht nur die zurückhaltende Freigiebigkeit vieler Menschen, wenn es um Informationen über die privaten Finanzverhältnisse geht, sondern ebensooft den Umgang mit Daten und Fakten zur wirtschaftlichen Entwicklung in Redaktionen. Zum einen meinen viele Redaktionsleiter und Chefredakteure, es gehe die Mitarbeiter nichts an, wie es um die finanzielle Lage des Unternehmens — oder im kleineren: der Redaktion — bestellt ist. Zum anderen gehört es im Journalismus durchaus zum guten Ton, Geld als quantité negligable weit hinter die gesellschaftlichen Anforderungen an den Journalismus (Information, Bildung, Unterhaltung etc.) zurücktreten zu lassen. Beide Formen der „Scheuklappen-Mentalität“ gegenüber den ökonomischen Dimensionen journalistischer Arbeit liegen noch immer im Trend, erweisen sich aber im Kontext kommerzialisierter Medienmärkte als problematisch.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Eine dritte, aber für den Kontext des Redaktionsmanagements nur mittelbar relevante Unterscheidung ist die zwischen Einzelkosten und Gemeinkosten. Einzelkosten sind solche, die einem Medienprodukt (z. B. einem Zeitschriftentitel oder einer Fernsehproduktion) direkt zugeordnet werden können; Gemeinkosten dagegen sind Kosten, die zentral entstehen (z. B. durch eine Zentralredaktion, die mehreren Einzeltiteln zuarbeitet) und dann nach einem Schlüssel auf die verschiedenen Leistungsabnehmer aufgeteilt werden (vgl. Althans 1996: 137 f.).
Ein ähnliches Querfinanzierungsverhältnis haben auch der STERN und die ZEIT fast 30 Jahre lang „gepflegt“ (vgl. Ludwig 1998: 267 ff.).
Vgl. dazu das Interview mit Jürgen Althans, Kap. 8.1. Das ZDF unterscheidet in diesem Zusammenhang Service-Center, die den Redaktionen erforderliche Leistungen (z. B. Archiv, Grafik) anbieten und die erbrachten Leistungen dann mit den Redaktionen abrechnen, sowie Cost-Center, die Leistungen erbringen, welche am Markt nicht erhältlich sind (z. B. Zentraltechnik, Sendeabwicklung) und für die die Redaktionen kostenorientierte Verrechnungspreise zahlen müssen; vgl. Menschen Machen Medien 10/1997:14 f.
Rights and permissions
Copyright information
© 1999 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Meckel, M. (1999). Kostenmanagement. In: Redaktionsmanagement. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90896-4_5
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90896-4_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12980-8
Online ISBN: 978-3-322-90896-4
eBook Packages: Springer Book Archive