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Techno als ästhetische Gemeinschaft

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Part of the book series: Studien zur Jugendforschung ((SZJUG,volume 24))

Zusammenfassung

In der Techno-Culture wird die Orientierungslosigkeit der Gegenwartsgesellschaft bei gleichzeitig existierendem Pluralismus auch als Chance gesehen. Der Offenheit in der Sampling-Technik entspricht hierbei die Offenheit der Gruppenstruktur der gesamten Bewegung. Das Neue am Phänomen Techno liegt in der Durchmischung der Szenen als Basis für eine umfassende Partykultur begründet.247 Homo- und heterosexuelle Szenen vermengen sich in der Rave-Bewegung, es findet keine eindeutig sexuelle Determiniertheit mehr statt, stattdessen werden neue Begegnungsformen propagiert. Die Techno-Culture versteht sich ihrem formulierten Anspruch nach als Bewegung, in der Gleichheit, Freiheit, Brüder- bzw. Schwesterlichkeit innerhalb der Techno-Family gelebt, besser: getanzt werden. Die Street Parade oder der Dancefloor (Tanzfläche) machen das historisch gewordene Axiom der Egalité in der Alltagswirklichkeit — zeitweise — praktizierbar. Im vertrauten Club wie in der euphorisch tanzenden Masse auf der Straße oder in der Halle herrscht ohne herkömmliche Formen einer Kommunikation ein Gemeinschaftsgefühl. Es handelt sich nach Aussagen der Raver um eine lustvolle Geborgenheit in der Menge der Feiemden, die für den einzelnen sowohl Gruppenzugehörigkeit bieten, als auch der Abgrenzung zur Restgesellschaft dienen kann. So vergleicht der Konstanzer Soziologe Hans-Georg Soefifher den überwiegend am Wochenende stattfindenden Rave

„[...] mit dem klassischen Kirchgang. Der einzelne wird durch die gemeinsame Trance oder einfach durch das Gemeinschaftsgefühl für seine Vereinzelung in der modernen Gesellschaft entschädigt. Ein innerweltlicher Versuch des Individuums, die immer stärker werdende gesellschaftliche Vereinzelung aufzuheben“ (Soeffner 1995:19).248

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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Seifert, A. (2004). Techno als ästhetische Gemeinschaft. In: Körper, Maschine, Tod. Studien zur Jugendforschung, vol 24. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90852-0_11

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90852-0_11

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-8100-4164-7

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