Verbraucherorganisationen, Patienten- und Bürgerinitiativen — Politischer Umgang mit neuen Kräften

Zusammenfassung

Die Frage der gesellschaftlichen Akzeptanz wird in unserer Gesellschaft von immer größerer Bedeutung, insbesondere wenn man die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens erhalten will. Andererseits gibt es zahlreiche Konfliktfelder zwischen der Öffentlichkeit und der Pharmabranche. Unter diesen Aspekt finden Kritiker vieles, was ihre Verdachtsmomente bestätigt. Moralische Entrüstung dient dann als Stütze und erleichtert die permanente Suche nach Sündenböcken.

Unternehmen, die sich mit täglichen Abwägungen von Gewinn und Verlust beschäftigen, unterscheiden sich grundsätzlich in ihrem Selbstbild und ihrem Zeithorizont von den Ansichten der Öffentlichkeit. Darüberhinaus neigt die Pharmabranche dazu, sich zu rechtfertigen und zu verteidigen, wenn sie sich mit öffentlichen Problemen konfrontiert sieht, was den bestehenden Verdacht der Menschen eher noch bestärkt.

„Nicht Tatsachen, sondern Meinungen über Tatsachen bestimmen das Verhalten der Menschen“ (Epictetus). Folglich bedarf es einer fortdauernden Analyse der Firmenaktivitäten und Produkte, um mögliche Konflikte mit der Öffentlichkeit oder bestimmten gesellschaftlichen Gruppen frühzeitig zu erkennen. Der Umgang mit diesen neuen Kräften und die Absicht, auch von ihnen zu lernen, gehört mit zu den größten Herausforderungen für die Pharmaindustrie in den vor uns liegenden Jahren.

Abstract

The question of social acceptance is a vital one in our society. It is vital if a company is to remain competitive. At the same time there are numerous fields of conflict between society and the pharmaceutical sector. In this context, critics find much to confirm their suspicions. Moral indignation serves here as a prop. It makes easier the permanent search for scapegoats.

Companies, which are involved in the difficult-to-calculate interplay of profit and loss, differ fundamentally from society in the way they see themselves and in their timescale. In addition, the sector tends to justify and defend itself when dealing with matters of general interest — and thereby makes people even more suspicious of companies.

“Not facts, but opinions about facts determine people’s behavior” (Epictetus). That is why there must be a constant analysis of the company’s activities and products, looking out for possible conflicts with the public interest or with certain groups. This response to the new forces, and also learning from them, is one of the major challenges facing the pharmaceutical sector in the coming years.