Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit hat ihren Anfang bei der Selbstkritik der Kommunikationswissenschaft genommen, es mangele ihr an hinreichenden Grundlagen, um den lebensweltlichen Sinn des Mediengebrauchs entschlüsseln zu können. Tatsächlich lässt sich an kognitivistisch oder funktionalistisch orientierten Ansätzen, aber ebenso auch bei kulturwissenschaftlichen Arbeiten unschwer erkennen, dass es ihrer weiteren Entwicklung im Wege steht, wenn sie auf Spekulationen darüber angewiesen sind, wozu denn beispielsweise „Gratifikationen“ eigentlich nütze sind, welche Art von subjektiver „Alltagsrationalität“ den Medieninhalten einen „Einfluss“ verschafft oder worein sich prägende Fernseherlebnisse einschreiben (vgl. hierzu Kapitel 1). Der Versuch, die theoretischen Fundamente für die Analyse des Mediengebrauchs verbreitern zu helfen, muss von dessen Betrachtung zunächst zurücktreten, um seinen lebensweltlichen Kontext in den Blick zu bekommen. Zwar scheinen manche Kommunikationswissenschaftler geneigt, den Mediengebrauch, der im Fokus ihres theoretischen Interesses steht, auch wie den Kern moderner „Sozialcharaktere“ zu behandeln. Aber dadurch wird die Rolle der Medien im Alltag einerseits überzeichnet; andererseits bekommt sie nur vage, unbestimmt bezeichnete Konturen.489 Mehr Klarheit lässt sich erst dann erwarten, wenn der „Text“ der alltäglichen Praktiken gelesen werden kann, in den der Mediengebrauch eingetragen ist.
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Weiß, R. (2001). Schluss. In: Fern-Sehen im Alltag. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90781-3_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90781-3_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13589-2
Online ISBN: 978-3-322-90781-3
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