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Der Kernbereich der Modalität

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Modalität im Deutschen
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Zusammenfassung

In den Kernbereich der Modalität gehören nach weitgehend übereinstimmender Auffassung19 der Ausdruck der Irrealität, der Möglichkeit und Notwendigkeit und der damit verbundenen eingeschränkten Gewißheit. Die drei Teilbereiche sind in der Literatur allerdings verschieden dargestellt, und ihre Bezüge zueinander wurden selten behandelt. Eine Ausnahme bildet Kratzer (1981). Die Grammatiken gehen eher von den Formen aus, und so findet sich die Irrealität (zusammen mit dem Imperativ) im Kontext der Verbformen, die Un/Gewißheit bei den Adverben und die Möglichkeit/Notwendigkeit zumeist im jeweiligen Abschnitt über die Modalverben.20

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Literatur

  1. Vgl. Heidolph, Flämig & Motsch (1981) S. 53 ff., Lyons (1983) Kap. 17.

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  2. Das gilt auch für die jüngste Generation wie z.B. Eisenberg (1989: 101 ff. und 214 ff.).

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  3. Aristoteles (1975), Kant (1966: 296 ff.), der allerdings die empirische Bedingtheit aller Möglichkeit, also den Zeitbezug aller modalisierten Sätze behauptet, Peirce im zweiten Pragmatismusaufsatz (1905 & 1970), Carnap (1947) und Montague (1960); zu einer gründlichen Diskussion des Hintergrundes vgl. Kratzer (1978).

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  4. Soweit auch schon in Bech (1949: 3–4).

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  5. Daß zu dieser Darstellung viel mehr zu sagen ist, kann ich in diesem Rahmen nur vermerken, aber nicht ausführen. Im übrigen ist die Sache selbst nicht neu. Schon in Karttunen (1974) ist gezeigt, daß die logische Bedeutung von muß-p (für die ja nec p → p gilt) i n der Bedeutung des sprachlichen Ausdrucks missen nicht vorliegt. Bezüglich dessen, wie nahe auf der Referenzebene die Faktivität von p durch eine muß-p-Außerung gelegt wird, unterscheiden sich die Lesarten übrigens: Aus Herr Y. mujlte die Insel verlassen folgern wir im allgemeinen eher, daß auch p selbst (also das Verlassen der Insel durch Herrn Y.) als faktisch zu verstehen ist, während man in z.B.: Herr Y. muffite die Prüfung bestehen nicht unbedingt impliziert sieht, daß die Prüfung von Herrn Y. auch tatsächlich bestanden worden ist.

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  6. Damit ist auch Öhlschlägers Bedenken in Öhlschläger (1989: 136) Rechnung getragen, das m.E. auf einem Mißverständnis beruht. Die Offenheit der Geltung von p oder, wie es in Wunderlich (1980) heißt, die Nicht-Faktivität der Modalverben, ist in der Theorie der relativen Modalität indirekt erfaßt, indem p in einer mod-pProposition immer nur relativ zu spezifischen Hintergründen wahr ist. Hinsichtlich anderer Hintergründe kann sie wahr oder nicht wahr sein, also offen; vgl. dazu auch die kurze Klärung in Wunderlich (1980: 17).

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  7. Die folgende Analyse unterscheidet sich von der immanenten Theorieerweiterung in Kratzer (1981) mehr im Gang der Argumentation als in den Ergebnissen, die Analyse der Gewißheit ausgenommen. Auf Bezüge wird laufend hingwiesen.

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  8. Ausnahme: Kratzer (1978: Zweiter Teil, drittes Kapitel, 143 ff.).

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  9. Der Ausdruck Sicht ist hier eher unterminologisch verwendet. Eine umfängliche und systematische Theoriediskussion zum Perspektivebegriff findet sich in Arbeiten von C.F. Graumann und Mitarbeitern; vgl. z.B. Graumann (1989).

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  10. Damit soll nicht bestritten werden, daß sie formal als eine Teilmenge von Propositionen, nämlich die für wahr gehaltenen, analog zu den anderen Hintergründen, sprich Lesarten, aufgefaßt werden kann. Ihrer besonderen Natur wird dann an anderer Stelle der Theorie Rechnung getragen werden müssen; vgl. Kratzer (1981: 51), wo sie als eine grundsätzliche Kategorie von Redehintergründen neben allen anderen betrachtet ist, und Wunderlich (1980: 24), wo sie als sekundär bezeichnet ist.

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  11. Das zeigt u.a. der Überblick über den Stand der Forschung in Glas (1984).

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  12. Nach Kratzer (1981:46) ist diese Analyse zu einfach; sie werde der Gradierbarkeit der Notwendigkeit nicht gerecht. Diese wird im folgenden aber anders analysiert als dort; siehe Abschn. 4.4 unten.

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  13. Diese Charakterisierung entspricht in allem der in Kratzer (1981: 63) einschließlich der dort referierten von Bech (1949); vgl. aber die Anm. 46, Teil I.

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  14. Anschauliche Belege dafür liefern u.a. Gesetzestexte, Verwaltungsvorschriften und Prüfungsordnungen (Der zweite Prüfer soll/muß einer anderen Fakultat angehören als der erste.). Parallele Beobachtungen beschreibt Lakoff (1972: 235) für engl. must und should.

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  15. Vgl. dazu Schwalm (1986).

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  16. Zur weiteren Charakterisierung der Modalbedeutung des Imperativs und seines Verhältnisses zu anderen Modalausdrücken wird auf Wunderlich (1980: 19 ff.) verwiesen.

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  17. Diese Analyse geht nun andere Wege und kommt zu einem anderen Befund als die in Kratzer (1981), wo Gewißheit als bezüglich einer modalen Basislesart gradierte, d.h. wiederum bezüglich einer Lesart geordnete Notwendigkeit erklärt ist, und Ungewißheit analog als entsprechend geordnete Möglichkeit. Ich beurteile die hier vorgetragene Indirektheitsanalyse als zutreffender, bin aber nicht imstande, einen Vergleich anzustellen und die Alternativen zu bewerten, muß es also einstweilen bei der bloßen Präsentation meiner Alternative bewenden lassen.

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  18. Man braucht nur die verstreuten knappen Hinweise anzuschauen, die sich unter dem Stichwort „Adverbiale Subklassen, Satzadverbien“ in Heidolph, Flämig & Motsch (1981) finden, um den Stand der Forschung zu erahnen. In der Spezialliteratur (z.B. Palmer 1986) ist nämlich auch nicht mehr vorhanden, die mehrfach erwähnte Analyse von Kratzer (1981) wieder ausgenommen.

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  19. Im Vergleich mit der Theorie von Kratzer (1981) entspricht der dort angenommenen Ordnung hier die Folge von Stufen des Folgeres als Erklärung der Gradierung.

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  20. Wa hol (1975; deutsch 1989).

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  21. Es wird niemandem entgangen sein, daß hier dauernd Futur genannt wurde, was eigentlich Zukunftsreferenz ist. Diese Ungenauigkeit wurde in Kauf genommen, um die Einheitlichkeit der semantischen Analyse nicht zu zerstören. In den Textanalysen im folgenden Teil II werden die Gebrauchskontexte mit einbezogen und an den entscheidenden Stellen auch Zukunftsreferenz genannt, was so gemeint ist.

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  22. Vgl. den Überblick in Lyons (1983: 206 ff.).

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  23. Vgl. Heim (1982: 135); der Unterschied zwischen indef A-NPs und def A-NPs ist im weiteren nicht von Belang und bleibt außer Acht. Damit sind allerdings die „echten“ Quantoren wie alle,einige, der Plural usw. noch nicht aus der Welt; dazu später.

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  24. Als Faustregel für die Ermittlung generischer Interpretation nennt Carlson (1988: 31–32) die Austauschbarkeit von def A-NP, indef A-NP und bloßem Plural in der Subjektsgruppe, rechnet aber selbst auch Sätze zu den generischen, für die das nicht gilt, wie (1“).

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Dietrich, R. (1992). Der Kernbereich der Modalität. In: Modalität im Deutschen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90759-2_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90759-2_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-12364-6

  • Online ISBN: 978-3-322-90759-2

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