Zusammenfassung
Der Wohlfahrtsstaat oder — nach deutscher Begrifflichkeit — der Sozialstaat ist das Ergebnis politisch-ökonomischer Entwicklungen, die in Urbanisierung, industrieller Revolution und der in ihrem Verlauf aufgetretenen Sozialen Frage ihren Ausdruck geftmden haben. Der moderne Sozialstaat ist dementsprechend Ergebnis einer jahrhundertelangen Entwicklung, die in Europa eine große Vielfalt nationaler Ausprägungen aufweist. Eine Gemeinsamkeit besteht allerdings darin, dass der Sozialstaat in entscheidender Weise zur Herausbildung des modernen Nationalstaats beigetragen hat. Von außen betrachtet zeichnen sich die Mitgliedstaaten der Europäischen Union durch ein hohes Maß an sowohl sozialstaatlicher als auch sozialer Homogenität aus. Dies ist nicht zuletzt darauf zuruckzuführen, dass sich zwar die gesamten — öffentlichen und privaten — Aufwendungen für den Sozialschutz in der EU, den USA und Japan weitgehend entsprechen, in den EU-Staaten jedoch die öffentlichen Ausgaben deutlich dominieren, was zu einem sehr viel höheren Maß an sozialer Gleichheit und auch an sozialem Zusammenhalt — „sozialer Kohasion“ — beitragt.
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Schulte, B. (2001). Europäische Integration und sozialer Schutz. In: Kraus, K., Geisen, T. (eds) Sozialstaat in Europa. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90706-6_13
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90706-6_13
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13689-9
Online ISBN: 978-3-322-90706-6
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