Zusammenfassung
Kurz zusammengefasst sieht das Bild der Privatisierungspolitik in Ostdeutschland bisher so aus: Die Privatisierungspolitik war nicht a priori und nicht nur eine Treuhand-Privatisierung. Das belegen spontane Privatisierungen und andere Privatisierungen vor allem 1990/91. Die Treuhand privatisierte die normalen wettbewerblichen Unternehmen, aber Boden nur zögerlich, und keine natürlichen Monopole (Netzwerkindustrien) oder öffentliche Güter. Die Treuhand besaß multiple unternehmerische, behördliche und politische Ziele, die weit über die bloße Privatisierung hinausgingen. Sie verwendete ein Kontinuum an Privatisierungsmethoden, wobei diskretionäre „multiple-party multiple-criteria“ Verkaufsverhandlungen dominierten. Sie war zwar relativ politisch autonom, wurde aber im Zeitverlauf politisierter. Intern dezentralisierte sie sich stark. Sie hinterließ ein hohes Finanzdefizit. Die Treuhand wurde nach ihren Massenprivatisierungen im Jahre 1994 nicht aufgelöst, sondern stand in verkleinerter modifizierter Organisationsform und mit geringerer Vermögensmasse weiterhin für staatliche Interventionen zur Verfügung.
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Siegmund, U. (2001). Bewertung der Treuhand-Privatisierungspolitik. In: Privatisierungspolitik in Ostdeutschland. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90704-2_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90704-2_6
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag
Print ISBN: 978-3-8244-7373-1
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