Zusammenfassung
Der Markt für Mobilfunkdienste war in Deutschland, ebenso wie in anderen Industrieländern, in der zweiten Hälfte der 90er Jahre durch ein enormes Wachstumstempo gekennzeichnet. So gab es Ende 1995 in Deutschland 3,8 Mio. Mobilfunkanschlüsse, bis Ende Dezember 2001 stieg diese Zahl um etwa den Faktor 15 auf 56,7 Mio. Haupttreiber dieser Nachfrageexplosion war neben deutlich zurückgehenden Endgeräte-, Verbindungs- und Anschlusspreisen sowie innovativen Vertrags-formen (Prepaid-Kreditmodell in Ergänzung zur Postpaid-Debitvertrags- beziehung) vor allem der für jedermann unmittelbar eingängige Nutzen des Angebotes, unabhängig von einem festen Standort aus jederzeit mit einem leicht bedienbaren Endgerät aktiv Sprachkommunikation realisieren zu können oder passiv ansprechbar zu sein. Mit der Erweiterung der bislang für schmalbandige leitungsvermittelnde Sprachkommunikation optimierten Netze des „Global System for Mobile Communications“ (GSM-) Standards in Richtung auf höhere Übertragungsbandbreiten deutlich jenseits eines herkönmilichen Sprachkanals mit einer Bandbreite von 9,6 kbit/s, durch Kanalbündelung oder paketvermittelnden Zeichentransport sowie mit der Einführung von neuen Mobilfunk-netzen der Standardfanülie IMT-2000/UMTS1 ab etwa 2004 entstehen zusätzliche Möglichkeiten der Mobilfunknutzung: Der bisherige, auf den Sprachtransport beschränkte Kernnutzen von Mobilfunkanschlüssen wird also durch neue Informationsund Transaktionsanwendungen erweitert. Solche zusätzlichen Anwendungen, bei denen der Austausch von nicht-sprachlichen Daten (Texte, Bilder, Töne/ Musik) zwischen mobilen GSM- oder UMTS-Endgeräten im Vordergrund steht, werden in Wissenschaft und Praxis seit etwa 1999 unter dem Schlagwort „M(obile) Business“ intensiv diskutiert.
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© 2002 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Gerpott, T.J., Thomas, S.E. (2002). Organisationsveränderungen durch Mobile Business. In: Reichwald, R. (eds) Mobile Kommunikation. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90695-3_3
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