Zusammenfassung
Geht es um die Entwicklung “experter” Expertensysteme im Dienstleistungs-bereich, stehen vor allem die Professionen des Domänenexperten, der das erforderliche Fachwissen liefert, und des Knowledge Engineers, welcher als Wissenstechniker den Transformationsprozeß von körpergebundenem zu maschinellem Wissen gestaltet, im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit. Die Protagonistinnen und Protagonisten des betrieblichen Einsatzes, nämlich die Nutzerinnen und Nutzer, fristen dagegen ein wenig beachtetes Mauerblümchendasein. Nicht zufällig zieht eine solche Ignoranz fatale Folgen nach sich — markieren letztere doch die entscheidende Akzeptanzschwelle, vor allem wenn es um den Mißerfolg von Expertensystemprojekten geht. Die Untersuchung anwendungsrelevanten Nutzerinnen- und Nutzerwissens macht somit einen Perspektivenwechsel erforderlich: Nicht der Modellierungsprozeß vom Expertenwissen zum Expertensystem, sondern die Transformation des im Expertensystem formalisierten Wissens durch die Nutzerinnen und Nutzer steht im Mittelpunkt dieses Beitrags. Dabei wird der Frage nachgegangen, warum auch technisch ausgereifte Expertensysteme so häufig Schiffbruch erleiden. Ihr Scheitern — so die These — gründet darin, daß der erfolgreiche Einsatz von Expertensystemen in einem schmalen Korridor realisiert wird.
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Literatur
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Degele, N. (1994). Was müssen Nutzerinnen und Nutzer von Expertensystemen wissen?. In: Hitzler, R., Honer, A., Maeder, C. (eds) Expertenwissen. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90633-5_10
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