Zusammenfassung
In den späten sechziger Jahren finden die wichtigsten Schritte in der Erneuerung und Erweiterung der Erzähltechniken in der DDR statt. In anderen Nationalliteraturen schon länger gebräuchliche Formen, nämlich den Leser stärker fordernde Er-zählmittel und die Subjektivität des Erzählers in verschiedenerlei Hinsicht betonende Techniken, werden in den sechziger Jahren eingeführt und genutzt; in den siebziger Jahren ist nun eine extensivere und intensivere Verwendung dieser Formen festzustellen. Wirkliche Neuerungen gibt es kaum mehr, neu sind viele Details und manche Kombinationen von erzählerischen Mitteln, neu ist vor allem die Menge modern erzählter Romane. Der Abschied vom allwissenden Erzähler ist vollzogen; natürlich Emdet man auch diese Erzählhaltung noch, in Einzelfällen sogar noch exakt in der in den fünfziger Jahren vorherrschenden Ausprägung; es ist aber keine Erzählhaltung mehr vorhanden, die als typisch für diese Jahre zu bezeichnen wäre. Eine erzieherische Funktion der Literatur wird in der Literaturtheorie und in der Kulturpolitik zwar weiterhin betont, dies hat aber nicht mehr zur Folge, daß bestimmte Erzählmodelle oder Themen favorisiert werden. Die Auseinandersetzung um Aufgaben und Wirkungsweise von Literatur wird in die Literatur selbst hineingezogen.
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© 1991 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Schregel, FH. (1991). Die siebziger Jahre. In: Die Romanliteratur der DDR. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90629-8_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90629-8_6
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag
Print ISBN: 978-3-531-12188-8
Online ISBN: 978-3-322-90629-8
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