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Der Meister: Friedrich Nietzsche

„Horcht auf. Apokalyptische Reiter sind in der Luft!“1

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Apokalyptische Reiter sind in der Luft
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Zusammenfassung

Das schon lange knisternde Gebälk der bürgerlichen Ideologie in ihrer menschheitlichen Form bricht über Friedrich Nietzsche nieder. Gerade als der Naturbezwingung des eingreifenden Willens keine Grenzen mehr gesetzt zu sein scheinen — der Gotthard wird durchbohrt, bald wird man wie ein Vogel fliegen — gerade jetzt schlüpft archaisch das hervor, was sich mittlerweile für Natur hält. Der schwache Nietzsche sieht sie stark und grausam. Als Gegenprojektion zur eigenen Zerissenheit droht ehern das unbegreifbare All-Eine ewiger Gleichförmigkeit. Vor solcher Natur ist alles einerlei, ihr kann sich der Pfiffige nicht mit einem Menschheitsplan brüsten. Und Nietzsche, nachdem er sie einmal erkannt zu haben glaubt, kapituliert vor ihrer immoralistischen Allmacht. Alsdann denkt er stets nur seine eigene Ohnmacht genial sich aus.

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Anmerkungen zu Kapitel VI

  1. Hart, Julius: Der neue Gott. Ein Ausblick auf das kommende Jahrhundert. Florenz und Leipzig 1899. S. 116.

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  2. Nietzsches gefährliches Buch. In: Der Bund. 37. Jg., Nr. 256. Bern 1886.

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  3. Wir verweisen hierzu besonders auf Hof, Walter: Der Weg zum heroischen Realismus. S.76ff.

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  4. Flake, Otto: Nietzsche, Rückblick auf eine Philosophie. Baden-Baden 1947. S.173f.

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  5. Steiner, Rudolf: Friedrich Nietzsches Persönlichkeit und die Psychopathologie. In: Wiener Klinische Rundschau. 14. Jg. 1900. Nr.37. S.738ff. — Siehe zur Vererbungsthese ebenfalls Steiners Vortrag: Friedrich Nietzsche als Dichter der modernen Weltanschauung. In: Das Magazin für Literatur. 69. Jg. 1900. Nr. 49. S.1217ff. — Ebenfalls von einer Vererbung der schlechten Eigenschaften Nietzsches geht, in einer der ersten Nietzsche-Monographien überhaupt, Hermann Türck aus. Relativer Klarsinn des Philosophen ist Türck kein Gegenbeweis: „Es kann daher ein Mensch geboren werden, der selbst kein Säufer ist, in welchem aber durch Vererbung die Mordinstinkte oder überhaupt die Zerstörungsinstinkte einer Bestie geweckt sind.” (Türck, Hermann: Friedrich Nietzsche und seine philosophischen Irrwege. Dresden 1891. S.5).

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  6. Flake, O. Nietzsche. S. 174.

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  7. Nordau, Max: Entartung. Berlin 1896. Bd.2. S. 304. — „Wenn man Nietzsches Schriften hintereinander ließt, so hat man den Eindruck einen Tobsüchtigen zu hören, der mit blitzengen, wilden Geberden und schäumendem Munde einen betäubenden Wortschwall hervorsprudelt und zwischendurch bald in ein wirres Gelächter ausbricht, bald unfläthige Schimpfreden und Flüche ausstößt, bald in einem schwindelig behenden Tanz herumhüpft. Ab und zu taucht ein deutlicher Gedanke auf, der, wie dies bei Tobsüchtigen immer der Fall ist, die Form einer herrischen Behauptung. annimmt.” (S.302) — Ähnlich verfährt Nordau mit den meisten seiner künstlerischen Zeitgenossen. Das ganze Zeitgeschehen erscheint ihm als ein einziges Irrenspektakel. Künstlerische Sittenstrolche und Erotomanen entlarvt er besonders gern in Frankreich, Zola z.B. als Wäschefetischisten. (S.446f.).

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  8. Meyer, Richard Moritz: Nietzsche, sein Leben und seine Werke. München 1913. S.8.

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  9. Ebd.

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  10. Vgl. dazu Baeumer, Max: Heinse und Nietzsche — Anfang und Vollendung der dionysischen Ästhetik. In: Baeumer, M.: Heinse Studien. Stuttgart 1966. — Ob Nietzsche den „Ardinghello” von Heinse gelesen hat, ist nicht mit Sicherheit geklärt. — Meyer, R. M., behauptet, Nietzsche habe das Werk nicht gekannt, ist jedoch stark von der gleichartigen Behauptung Förster-Nietzsches beeinflußt, der man nicht vieles glauben darf. — Brecht, Walter, will mit Sicherheit wissen, daß Nietzsche im Jahr 1868 Heinse erwähnt hat. (Brecht, Walter: Heinse und der ästhetische Immoralismus. Berlin 1911) — Baeumer, M., versucht zu vermitteln, indem er eine Fälschung Förster-Nietzsches in Erwägung zieht. Diese habe eventuell die Heinse-Studien ihres Bruders wegen Heinses Erotismus verschwiegen. Auch sei eine indirekte Wirkung Heinses auf Nietzsche über Wagner, der den „Ardinghello” kannte, möglich. (Baeumer, M.: Heinse und Nietzsche. A.a.O.).

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  11. Eisner, Kurt: Friedrich Nietzsche und die Apostel der Zukunft. In: Die Gesellschaft. 7Jg., Leipzig. Nov./Dez. 1891. S. 1505–1664. Hier: S.1509f.

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  12. Seillière, Ernest: Apollo oder Dionysos. Berlin 1906 (deutsch).

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  13. Vgl. dazu Ariès, Philippe: Geschichte der Kindheit. München und Wien 1975. — Vgl. ebenfalls Petrat, Gerhardt: Schulunterricht; seine Sozialgeschichte in Deutschland 1750–1850. München 1979. Insbs. S. 252ff.

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  14. Basedows Elementarwerk. Hrg. von Fritsch, Theodor. Leipzig 1909. Bd.1. Buch 2. S.130.

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  15. Wolff, Christian: Gesammelte Werke. I.Abt., Bd.4 (=Deutsche Ethik). Reprint Hildesheim/ New York 1976. $ 521, 532.

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  16. Ebd., S.362.

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  17. Ebd., S.373.

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  18. Bahrdt, Carl Friedrich: Handbuch der Moral für den Bürgerstand. Tübingen 1789. (Reprint Frankfurt/M. 1972) S.263f.

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  19. Vgl. ebd., vor allem S.313ff.

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  20. Ebd., S. 327 und 330.

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  21. Eisner, K.: Nietzsche. A.a.O., S.1511.

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  22. Nietzsche, Friedrich: Sämtliche Werke, Kritische Studienausgabe in 15 Bänden. Hrsg. von Colli, G. und Montinari, M., München/New York 1980. Bd.1. S.15. — Diese Ausgabe wird im folgenden zitiert als „Nietzsche” und Angabe des Bandes.

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  23. Schopenhauer, A.: Züricher Ausgabe. Bd.5. S.138.

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  24. Ebd., Bd.9. S.231 und 232.

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  25. Vgl. dazu Heffler, Heinrich: Der nachmärzliche Liberalismus: Die Reaktion der 1850er Jahre. In: Wehler, Hans Ulrich: Moderne deutsche Sozialgeschichte. Köln 1976. S.117-197.

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  26. Vgl. dazu bei Schopenhauer, A.: Züricher Ausgabe. Bd.7. S.364.

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  27. Ebd., S.443.

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  28. Nietzsche. Bd.1. S.767.

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  29. Hegel, G.W.F.: T.W.A., Bd.12. S.49 (Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte).

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  30. Brock, Werner: Nietzsches Idee der Kultur. Bonn 1930. S.3.

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  31. Marx, Karl: Kritik des Gothaer Programms. In: Marx, Karl/Engels, Friedrich: Werke. Berlin DDR 1969. Bd.19. S.17.

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  32. Engels, F.: Anti-Dühring. In: Marx/Engels: Werke. Bd.20. S.168.

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  33. Nietzsche. Bd.1. S.767f.

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  34. Ebd., S.769.

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  35. Ebd., S.771.

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  36. Tönnies, Ferdinand: Der Nietzsche-Kultus. Leipzig 1897. S.20f.

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  37. Nietzsche. Bd.1. S.773.

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  38. Ebd., S.776.

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  39. Ebd.

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  40. Ein Gedanke und ein Traum des Gustav Aschenbach. (Mann, Thomas: Der Tod in Venedig. In: Ders.: Stockholmer Gesamtausgabe. Die Erzählungen. 1966. S.494 und 517.

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  41. Nietzsche, F.: Die dionysische Weltanschauung (Sommer 1870). In: Nietzsche. Bd.1. S.553.

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  42. Ebd., S.554.

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  43. Schopenhauer, A.: Züricher Ausgabe. Bd.7. S.240 und 238. — Das Verhältnis des nietzsche-schen Begriffspaares apollinisch — dionysisch zu den Schopenhauerischen Kategorien Vorstellung und Wille beschreibt Kein, Otto: Das Apollinische und Dionysische bei Nietzsche und Schelling. Berlin 1935. S.22f.

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  44. Mette, Alexander: Die tiefenpsychologischen Grundlagen des Tragischen, Apollinischen und Dionysischen. Berlin 1934. S.7.

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  45. Nietzsche, F.: Die Geburt des tragischen Gedankens (etwa 1870). In: Nietzsche. Bd.1. S.58.

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  46. Nietzsche, F.: Die Geburt der Tragödie (1872). In: Nietzsche. Bd.1. S.32. Im folgenden zitiert durch Angabe der Seitenzahl.

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  47. Hartmann, E. von: Aphorismen über das Drama. Das Gräßliche. Berlin 1870. S.20f.

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  48. Vgl. dazu auch Lauret, Bernhard: Schulderfahrung und Gottesfrage bei Nietzsche und Freud. München 1977. — Es sei der Diffusität der nietzscheschen Bestimmungen von „apollinisch” und „dionysisch” geschuldet, daß Thesen entstehen könnten, die von einem Gleichgewicht Apollinsches-Dionysisches oder gar von einer Vorherrschaft des Apollinischen in der „Geburt der Tragödie” sprächen. Lauret zitiert in diesem Zusammenhang Kaufmann, W.: Nietzsche, Philosopher, Psychologist, Antichrist. Princeton University Press 1968. S.138: „he favors one of the gods, it is Apollo.” — Dagegen hält Lauret: „Gewiß ist Dionysos nicht ohne Apollo zu verstehen, aber die Tragödie aus dem Geist der Musik weist vor allem auf Dionysos hin. (.) Wir wollen zeigen, wie der Gesichtspunkt des Dionysos entscheidend ist, nicht nur beim späteren Nietzsche, sondern schon in der Geburt der Tragödie.” (S.100f.) — Die Verwirrung um die Frage der Vorherrschaft des einen oder anderen der Kunsttriebe in der „Geburt der Tragödie” rührt aus der mangelnden Unterscheidung zwischen logischer und pragmatischer Bevorzugung bei Nietzsche.

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  49. Vgl. dazu auch Bahnsens Ausführungen zum Wesen des Tragischen. Auch hier ist der schöne Schein der Kunst dem Drang des Willens zugeschrieben. Illusionär sei die Welt zu vergessen. Im Unterschied zu Nietzsche betrachtet Bahnsen von vorneherein nur jene (tragische) Kunst, die dem Willen die Wiederherstellung einer glückseligen Einheit zumindest dem Scheine nach erlaubt. „Wenn der Wille einer solchen Selbttäuschung mittels bloßen Scheines einmal bedarf, so schließt das ja die Thatsache seiner Selbstentzweiung in sich. — Und, weil er im tiefuntersten Grunde doch Einer ist, hört er nicht auf sich zu sehnen nach einer aus der Zweiheit sich zusammenschließenden Verwirklichung einer der metaphysischen Einheit entsprechenden phänomenalen factischen Einigung.” (Bahnsen, Julius: Das Tragische als Weltgesetz und der Humor als ästhetische Gestalt des Metaphysischen. Lauenburg 1877. S.5).

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  50. Vgl. dazu auch Filser, Benno: Die Ästhetik Nietzsches in der ‚Geburt der Tragödie‘. Passau 1917. S.14: „Seine Entstehung verdankt das apollinische Kunstwerk,.dem Urschmerz des Dinges an sich, d.h. der aus diesem Schmerze entspringenden Sehnsucht nach dem Erlöstwerden. Wollte man jedoch annehmen, daß das apollinische Kunstwerk der Erlösung des Menschen halber existiert, so würde eine solche Ansicht den Meinungen Nietzsches durchaus widersprechen. Nur deshalb wird auch der Mensch durch das apollinische Kunstwerk erlöst, weil an dessen Erlösung auch diejenige des Urgenius geknüpft ist.”.

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  51. Der paradigmatische Charakter der poetologischen Kategorien in der „Geburt der Tragödie” ist evident und hinreichend behandelt. Vgl. dazu Mattenklott, Gert: Nietzsches „Geburt der Tragödie” als Konzept einer bürgerlichen Kulturrevolution. In: Mattenklott, Gert/ Scherpe, Klaus (Hrsg.): Positionen der literarischen Intelligenz zwischen bürgerlicher Reaktion und Imperialismus. Kronberg/Ts. 1973. S.105f. — Vgl. ebenfalls Kein, O.: Das Apollinische und Dionysische. S.100: „In der ‚Geburt der Tragödie” wird der Kampf gegen die einseitig apollinisch-optimistische Dialektik häufig mit ästhetischen Motiven geführt.”.

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  52. Es sind aber nicht, wie Zeitler dies behauptet, Apollinisches und Dionysisches, es sind nicht Traum und Rausch zwei Seiten einer Medaille: „Psychologisch besteht aber zwischen beiden kein Gattungsunterschied, sondern nur ein Gradunterschied.” „Der Rausch ist nur ein stärkerer Traum.” (Zeitler, Julius: Nietzsches Ästhetik. Leipzig 1900. S.100 und 101) Zeitler vergißt, daß das Apollinische ganz Verschönung ist, das Dionysische aber rauschhafte Annäherung an das Wesen der Welt, den Willen. „Apollinisch” heißt also klarsinnige Täuschung, „dionysisch” heißt trunkene Ehrlichkeit. Zum Gegensatz Dionysisches — Apollinisches schrieb das gründlichste und materalreichste Werk: Vogel, Martin: Apollinisch und Dionysisch. Regensburg 1966. — Die ungeheure Akribie der Vogelschen Begriffsgeschiichte verstellt dem Verfasser den Blick auf die Frage, was Nietzsches dionysisches Prinzip als Konsequenz hatte, und warum überhaupt das behandelte Gegensatzpaar solche Wirkung entfalten konnte. Vogel erkennt leider ebensowenig den paradigmatischen Charakter des „Dionysischen” als irrationales Gesellschaftsprinzip wie viele der von ihm trefflich kritisierten Nietzsche-Rezipienten. Eine Folge der unhistorischen Blickweise Vogels kann gerade das sein, was der Verfasser selbst anprangert: die Aufteilung der Ideen aller Zeiten in die Gruppen „dionysisch” und „apollinisch“. („Nietzsches Gegensatzpaar wurde in den Rang kategorialer Urphänomene erhoben” — S.197) Die respektlose Entzauberung der Person Niezsches durch Vogel ist zwar durchaus zu begrüßen, es fragt sich allerdings, wem es wirklich von Interesse ist, ob Nietzsche ein krankhafter ‘Onanist war oder nicht, ob er mit Meta von Salis das Lager teilte oder nicht. Daß Nietzsche als Masturbant nun bekannt ist, wird die Zauberkraft seiner Lehren nicht mindern. Vgl. zur Geschichte des „Dionysischen” den zur Orientierung bestens geeigneten Aufsatz von Baeumer, Max: Das Dionysische — Entwicklung eines literarischen Klischees. In: Colloquia Germanica 1967. S. 252ff.

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  53. Mette, A.: Die tiefenpsychologischen Grundlagen. S.35.

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  54. Nietzsche, F: Die dionysische Weltanschauung. In: Nietzsche Bd.1. S.557.

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  55. Ebd., S.556.

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  56. Vgl. dagegen schon bei Burckhardt die dokumentierte umgekehrte Entwicklung: Der Kult des Dionysos wandelt sich von Ausgelassenheit und Fröhlichkeit hin zur Gewalt und exzessiven Aussschweifungen saso-masochistischer Art. Seitdem kann eine so verstandene Entwicklung des Kults wohl als allgemeine Lehrauffassung gelten. — Burckhardt, Jakob: Griechische Kulturgeschichte. Bd.2. In: Ders.: Werke. Darmstadt 1962. Bd.6. S.163ff.

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  57. Nietzsche, F: Die dionysische Weltanschaung. In: Nietzsche. Bd.1. S.559.

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  58. Nietzsche, F.: Die Geburt der Tragödie. In: Nietzsche. Bd.1. S.56.

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  59. Nietzsche, F.: Die dionysische Weltanschauung. In: Nietzsche Bd.1. S.571.

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  60. Kofler, Leo: Der asketische Eros. Wien/Frankfurt/Zürich 1968. S.39.

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  61. Vgl. zum Ästhetizismus der „Geburt der Tragödie” sowie zum Zusammenhang von Ästhetizismus, „kriegerischem Heroismus” und Imperialismus: Sautermeister, Gert: Zur Grundlegung des Ästhetizismus bei Nietzsche. Dialektik, Metaphysik und Politik in der „Geburt der Tragödie”. In: Bürger, Christa u.a. (Hrsg.): Naturalismus/Ästhetizismus. Frankfurt/M. 1979. S.224-244. — Schon 1886 faßte „Der Bund” die Ausführungen zu Nietzsches Philosophie folgendermaßen treffend zusammen: „Eigentlich ist ja auch diese ganze. Zukunftsphilosophie nichts anderes als der Versuch, die Welt, auch die Menschenwelt rein ästhetisch zu nehmen und zu begreifen.” (37Jg. Nr.256) — Auch Ziegler kritisiert 1902 Nietzsches Ästhetizismus und macht ihn verantwortlich für Nietzsches Mißdeutung des Wesens der Welt: „Wer das ganze Dasein ästhetisiert und alle Erscheinungen auflöst in ihren Schönheitsgehalt, wem das eine Leben, wo die Schönheit zum Daseinsprinzip erhoben würde, alle Schmerzen der andern, die hierzu nicht geboren waren, rechtfertigt, wer die Schranken der Individualität und der Schönheit so überspannt, daß ihm beide genügen, den unsäglich mühseligen und schönheitsleeren Daseinsprozeß zu entschuldigen, dem mag allerdings scheinen, als sei auch das metaphysische Wesen der Welt von jener tiefen Schöpferseligkeit durchdrungen, daß die Teilnahme an dessen Sein auch für die ewige Wiederholung der Weltprozesses entschädigt und Trost gewährt.” (Ziegler, L.: Zur Metaphysik des Tragischen. S.86).

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  62. Vgl. zur negativen Stilisierung der Figur des Sokrates auch Klages: „Wir hören, daß Sokrates häßlich war, impotent und niemals trunken, und erkennen daran, wie der Boden beschaffen sei, wo der Glaube an den Wert des Ich gedeihen könne.” (Klages, Ludwig: Rhythmen und Runen. Nachlaß, hrsg. von ihm selbst. Leipzig 1944. Zitiert nach Plumpe, G.: Alfred Schuler. S. 119).

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  63. Nietzsche, F.: Sokrates und die Tragödie (Fragment, 1870f.). In: Nietzsche Bd.1. S.547.

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  64. Nietzsche, F.: Die Geburt der Tragödie. In: Nietzsche Bd.1. S.117 — Vgl. dazu auch’Taubert, Agnes: Der Pessimismus (1873): „Noch nie hat sich die Gefahr der optimistischen Doktrin so unverhüllt gezeigt; gerade jetzt in unseren Tagen, wo der Materialismus und Optimismus mit Bewußtsein auf allen Gassen gepredigt wird, droht die sociale Frage zu einem Weltenbrand zu werden, der seines Gleichen nicht in der Geschichte haben dürfte.” (S.l 14).

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  65. Dies ist wohl eine von Wagner adoptiert These. Vgl. dazu Wagner, R.: Was ist deutsch? A.a.O., S.48.

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  66. Nietzsche, F.: Die Geburt der Tragödie. In: Nietzsche Bd.1. S.62.

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  67. Mattenklott interpretiert u.E. unzutreffend das „revolutionäre(n) Proletariat(s)” als mit „dionysische(n) Züge(n)” behaftet, das „die Kulturwelt, das Apollinische” laut Nietzsches Meinung zerstören wolle. „Mit der Insistenz auf der Kategorie des Apollinischen verwahrt sich der bürgerliche Standpunkt Nietzsches gegen die revolutionäre Unmittelbarkeit der ‚Sklaven‘, der Arbeiterklasse.” (Mattenklott, G.: Nietzsches „Geburt der Tragödie”. A.a.O., S.113) — Nietzsche, das sei hiergegen betont, zählt die „Sklaven” und ihre Ideologie, zählt die organisierten Arbeiter nicht zu den Kunstgewalten, sondern eindeutig zu den Resultaten des sokratischen Optimismus. Mattenklotts Fehldeutung dieses Teils der „Geburt der Tragödie” rührt aus der Verkürzung der „Kulturwelt” auf das Apollinische. Nietzsche betont aber, daß alle drei Methoden der Weltvergessenheit, der Wissenschaftsglaube, die Erhöhung des principii individuationis und dessen rauschhafte Überwindung „Cultur” meinen. Die Arbeiterbewegung bedroht also alle drei Methoden gleichzeitig. „Jene drei Illusionsstufen sind überhaupt nur für die edler ausgestatteten Naturen, von denen die Last und Schwere des Daseins überhaupt mit tieferer Unlust empfunden wird und die durch ausgesuchte Reizmittel über diese Unlust hinwegzutäuschen sind. Aus diesen Reizmitteln besteht alles, was wir Cultur nennen: je nach der Proportion der Mischungen haben wir eine vorzugsweise sokratische oder künstlerische oder tragische Cultur.” (Nietzsche, F.: Die Geburt der Tragödie. In: Nietzsche. Bd. 1. S.116) — Vgl. dazu auch Sautermeister, G.: Ästhetizismus bei Nietzsche. A.a.O., S.242.

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  68. Vgl. George, Stefan: Entrückung. In: Ders.: Gesamtausgabe. Düsseldorf und München 1965. Bd. 6/7. S.122f.

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  69. Nietzsche, F.: Die Geburt der Tragödie. In: Nietzsche. Bd.1. S.56.

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  70. Levenstein, Adolf: Friedrich Nietzsche im Urteil der Arbeiterklasse. 2.Aufl., Leipzig 1919. S.117. — Levenstein legt eine Reihe von Briefen vor, die angeblich von Arbeitern nach der Lektüre besonders des „Zarathustra” entstanden sein sollen. Ein „Berliner Dreher” zeigt sich sehr beeindruckt vom „Übermenschen”, bekennt sich aber gleichzeitig emphatisch zum Sozialismus. „Man ist so sehr durchdrungen vom Gemeinschaftssinn, von dem Aufgehen in der Gesamtheit, man fühlt sich nur als ein Glied in dem großen Gesellschaftskörper.”(Ebd.).

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  71. Zum Begriff des Mythos bei Nietzsche, insbs. in der „Geburt der Tragödie” vgl. Salaquarda, Jörg: Mythos bei Nietzsche. In: Poser, Hans (Hrsg.): Philosophie und Mythos, ein Kolloquium. Berlin/New York 1979. S.174-198.

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  72. Nietzsche, F.: Die Geburt der Tragödie. In: Nietzsche. Bd.1. S. 141.

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  73. Ebd., S.145 — Schon Friedrich Schlegels Kulturtheorie gründet sich auf dem notwendig mythischen Charakter jeder Poesie. „Denn Mythologie und Poesie, beide sind eins und unzertrennlich.” (Schlegel, Friedrich: Gespräche über die Poesie. In: Ders.: Vom romantischen Geist. Hrsg. von Riemeck, R., Wedel 1946. S.152) — Die „heiligen Mysterien der Natur” seien die gleichen wie diejenigen der Poesie, die „Poesie (blüht) von selbst aus der unsichtbaren Urkraft der Menschheit hervor.” (Ebd., S.122) Diese „Urkraft” ist ähnlich gezeichnet wie das „Dionysische” bei Nietzsche, sie ist rauschhaft, den Weg zu ihr öffnet die Kunst. Der Urzustand ist als Chaos gesehen, was ja nichts Neues ist. Neu ist jedoch in der programmatischen Romantik die Bejahung dieses Chaos und damit die tendentielle Abkehr vom teleologisch-rationalistischen Entwicklungsgedanken. Mit dem Erschließen des Chaos gedeihe die Kunst. Bedenkt man die Neigung der isolierten Geistesarbeiter, ihre Tätigkeit zu verabsolutieren, so ist die paradigmatische Verwendung von Kunst für Allgemein-Gesellschaftliches verständlich. Es folgert auch für Schlegel aus der angenommenen Irrationalität jeder echten Kunst die Irrationalität der für ihn richtigen Ideologie. „Es fehlt, behaupte ich, unserer Poesie an einem Mittelpunkt, wie es die Mythologie für die alten war.: Wir haben keine Mythologie. Aber, setze ich hinzu, wir sind nahe daran, eine zu erhalten.” (Ebd. S.151) — Schlegels Suche nach dem Mythos wird ähnlich wie diejenige Nietzsches in seine Betrachtungen über den „dunklen” Charakter der Deutschen fündig.

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  74. Vgl. dazu Rosteutscher, Joachim: Die Wiederkunft des Dionysos. Bern 1947. S.127-193.

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  75. Bachofen, Johann Jakob: Das Mutterrecht. Ausgewählt und hrsg. von Heinrichs, Hans Jürgen. Frankfurt/M. 1975. S.311.

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  76. Ebd. — Vgl. dazu auch: Otto, Walter F.: Dionysos, Mythos und Kultus. Frankfurt/M. 1933. S.132: „Wir dürfen nie vergessen, daß die Dionysische Welt vor allem eine weibliche Welt ist. Frauen erwecken und erziehen den Dionysos, Frauen begleiten ihn, wo er geht und steht, Frauen warten auf ihn und sind die ersten, die sein Wahnsinn überfällt. (.) Die furchtbare Erschütterung des Gebärens, die Wildheit, die zur Urform des Mütterlichen mitgehört, und nicht nur bei Tieren erschreckend ausbrechen kann, sie zeigen das innerste Wesen des dionysischen Wahnsinns: die Aufwühlung der todumwitterten Lebensgründe. Weil solcher Aufruhr in der untersten Tiefe harrt und sich ankündigt, ist aller Lebensrausch vom Dionysischen Wahnsinn aufgeregt und bereit, über die Grenzen der Entzückung in gefährliche Wildheit überzugehen. Der Dionysische Zustand ist ein Urphänomen des Lebens — an dem auch der Mann in allen Geburtsstunden seines schöpferischen Daseins teilhaben muß.”.

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  77. Kerényi, Karl: Humanistische Seelenforschung. In: Ders.: Werke in Einzelausgaben. Bd. 1 München/Wien 1966. S.114.

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  78. Mette, A.: Die tiefenpsychologischen Grundlagen. S.60f.

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  79. Otto, W. F.: Dionysos. S.132.

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  80. Vgl. dazu ein Fragment Nietzsches aus dem Jahr 1885: „Man kann nicht hoch genug von den Frauen denken: aber deshalb braucht man noch nicht falsch von ihnen zu denken. Man soll darin gründlich auf der Hut sein. Daß sie selber imstande wären, die Männer über ‚das ewig-Weibliche ‘aufzuklären, ist unwahrscheinlich; sie stehn sich vielleicht zu nahe dazu, — und überdies ist alles Aufklären selber — bisher wenigstens — Männer-Sache und Männer-Gabe gewesen.” (Nietzsche, Bd.11. S.593).

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  81. Vgl. z.B. Hegels Bemerkungen in $ 165 Rechtsphilosophie: „Frau — Kindernatur — erscheint als inkonsequent,.” (Hegel, G.F.W.: T.W.A., Bd.7. S.318) — Vgl. ebenfalls Schopenhauers Ausführungen „Über die Weiber” in „Parerga und Paralipomena II”. (Schopenhauer, A.: Züricher Ausgabe. Bd.10. S.667-682) — Vgl. zu diesem Thema überschauend: Hausen, Karin: Die Polarisierung der Geschlechtscharaktere. Eine Spiegelung der Dissoziation von Erwerbs-und Familienleben. In: Conze, Werner (Hrsg.): Sozialgeschichte der Familie. Stuttgart 1976. S.363-393.

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  82. Vgl. dazu Otto, W. F.: Die Götter Griechenlands. Frankfurt/M. 1947. S.37.

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  83. Nietzsche. Bd.7. S.171.

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  84. Plumpe, G.: Alfred Schuler. S.115.

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  85. Das Vergessen „bloßer Lehren, Überzeugungen, sittlicher Formeln”, die Erzeugung einer „Brüderschaft des Blutes” vermag für Klages den obsoleten Individualismus und Rationalismus erlösend zu beseitigen. (Klages, L.: Vom kosmogenischen Eros. In: Sämtliche Werke. Bd. 3. S.471).

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  86. „Je weniger die Frauen lernen, umso wertvoller sind sie, dann wissen sie alles aus sich selbst heraus. Die Frauen würden wohltätiger wirken als Mütter, wenn sie wie Bäume wären.” (Schuler, Alfred: Mutterdunkel. In: Heinrichs, HJ.: Materialien zu Bachofens „Das Mutterrecht”. Frankfurt/M. 1975. S.132).

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  87. Bloch, Ernst: Der gesprenkelte Urfluß. In: Ders.: Erbschaft dieser Zeit. D.i.: Ernst Bloch Gesamtausgabe. Bd.4. S.333.

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  88. Widersprüche gegen die These der Dreiphasigkeit bedeuten, so Gramzow, „wohl kaum etwas anderes als ein unangebrachtes Streben nach Originalität.” (Gramzow, Otto: Geschichte der Philosophie seit Kant. Bd.1. Berlin 1919. S.541.

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  89. Die „bleibenden Thesen Nietzsches” bilden „einen aufs innigste zusammenhängenden Komplex. Es ist. überall vom Gleichen, vom gleichen Standpunkt aus, die Rede.” (Schlechta, Karl (Hrsg.): Nietzsches Werke in drei Bänden. München 1966. Bd.2. Das Nachwort. S.1438).

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  90. Nietzsche. Bd.7. S.780.

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  91. Nietzsche, F.: Menschliches, Allzumenschliches. In: Nietzsche. Bd.2. S.200.

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  92. Ebd., S.220.

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  93. Ebd.,S.219.

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  94. Ebd., S.299.

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  95. Ebd., S.654.

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  96. Vgl. dazu Schlegel, Friedrich: Philosophie der Geschichte. In: Ders.: Kritische Ausgabe. Hrsg. von Behler, Ernst. Bd.9. 1971. S.396: „.etwas anderes ist die einsame Nachtlampe des stillen Denkers (= die geistige Aufklärung, d.V.), oder gar der Fackelschein in der Räuberhöhle, wo man die Beute teilt und zum neuen Verrat die heimliche Abrede trifft” (= die „falsche Aufklärung” von „immerfort bloß verneinender Natur”, die „wilden Verirrungen der von allen Banden losgelassenen Vernunft und Denkkraft”, S. 396 und Bd.6. S.411).

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  97. Vgl. dazu Nietzsche, F.: Morgenröthe (1881). 197. Stück. In: Nietzsche. Bd.3. S.171f.

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  98. Nachgel. Fragment aus dem Jahr 1880. In: Nietzsche. Bd.9. S.381.

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  99. Nachgel. Fragment aus dem Sommer 1884. In: Nietzsche. Bd.11. S.295.

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  100. Zu Kant vgl. vor allem: Nietzsche. Bd.11. S.177f. („Der Antichrist”).

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  101. Nachgel. Fragment aus dem Frühjahr 1888. In: Nietzsche. Bd.13. S.444.

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  102. Nietzsche, F.: Zarathustra. T1.2. In: Nietzsche. Bd.4. S.129.

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  103. Schon 1872 schrieb er: „In der Journalistik nämlich fließen die beiden Richtungen zusammen: Erweiterung und Verminderung der Bildung reichen sich hier die Hand; das Journal tritt geradezu an die Stelle der Bildung, und wer, auch als Gelehrter, jetzt noch Bildungsansprüche macht, pflegt sich an jene klebrige Vermittlungsschicht anzulehnen, die zwischen allen Lebensformen, allen Ständen, allen Künsten, allen Wissenschaften die Fugen verkittet.” (Über die Zukunft unserer Bildungsanstalten. In: Nietzsche. Bd.1. S.671).

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  104. Vgl. dazu ganz ähnlich Hartmann, Ed. von: „Die Wirkung der Presse auf das Publikum besteht darin, Verstand, Gemüth, Geschmack und Charakter zu verderben und die kostbare Mussezeit, welche die Berufsarbeit ihm übrig läßt, edleren Beschäftigungen abzustehlen.” (Das Judenthum. Berlin/Leipzig 1885. S.173) — Vgl. ebenfalls Wagner, Richard: „Doch es kam noch zum Zeitungsschreiben, und — was viel schrecklicher ist — zum Zeitungslesen. Welcher unserer großen Dichter und Weisen hat nicht mit zunehmender Beängstigung die durch das Zeitungslesen stets abnehmende Urteilsfähigkeit des deutschen Publikums empfunden und beklagt?” (Wollen wir hoffen? (1879) In: Wagner, Richard: Sämtliche Schriften und Dichtungen. Bd.10. S.133).

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  105. Der Gründungsaufruf der Deutschen Konservativen Partei fordert schon 1876 zugleich mit dem Kampf gegen den Sozialismus die Einschränkung des Wirtschaftsliberalismus, die er allerdings durch eine Schein-Frontstellung gegen die „Bevorzugung des großen Geldkapitals” dem Kleinbürgertum schmackhaft machen wollte. (Vgl. dazu Hirsch, Kurt: Signale von Rechts. München 1967. S.33).

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  106. Vor allem, was die Arbeiter anbelangt, sei dies verhängnisvoll. „Man hat den Arbeiter militärtüchtig gemacht, man hat ihm das Coalitions-Recht, das politische Stimmrecht gegeben”, klagt Nietzsche. (Götzendämmerung. In: Nietzsche. Bd.6. S.143).

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  107. Ebd. S.139.

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  108. Ebd. S.139f.

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  109. Keineswegs darf, wie Hamann/Hermand dies tun, der Freiheitsbegriff Nietzsches auf denjenigen des Liberalismus zurückgeführt werden. „Denn auch die Forderung der absoluten Individualität, wie sie von den bürgerlichen Demokraten verkündet wurde, gehört zu den Ideen der Französischen Revolution, und zwar in doppelter Hinsicht, einmal, daß in der Besonderheit des Individuums, in seiner Originalität ein Wert für sich gesehen wird, daß Selbstentwicklung im Sinne von Bewahrung und Steigerung seiner eigensten Anlagen für das Individuum eine Pflicht bedeutet, zum anderen, daß es sich aus allen Bindungen der Gemeinschaft löst.” (Hamann,R./Hermand, J.: Gründerzeit. S.223) — Was hier im Vorübergehen erwähnt wird, die „Selbstverantwortung des einzelnen im Rahmen des sittlichen Verhaltens”, spricht die gesamte bürgerliche Ethik an. Die Auflösung der besonders durch Hegel streng konstruierten Dialektik von Sittlichkeit und Moralität, die Abschaffung der welthistorischen Inpflichtnahme des Freiheitsbegriffes sind ja das Wesen des Nietzscheschen Freiheitsbegriffes. Dieses macht ihn zum genauen Gegenteil auch des Freiheitsbegriffes bürgerlich-revolutionärer Gattung. (Man denke an die Erklärung der Menschenrechte, in der Freiheit ausdrücklich durch das Wohlergehen der anderen begrenzt ist!) Der aufkommende Immoralismus ist von Hamann/Hermand isoliert betrachtet, in Wahrheit aber ist er nicht zu trennen von der Neudefinition des Freiheitsbegriffes. So soll Nietzsche „ganz auf dem Boden des liberalen Individualismus” (Ebd., S.224) stehen, was er mitnichten tut. Einige Seiten weiter heißt es: „Was ihn dabei von Rousseau unterscheidet, ist lediglich (!) sein konsequenter Amoralismus.” (Ebd., S.258) Die Unterschätzung des Nietzscheschen Immoralismus ist sowohl Ausdruck einer unvollständigen materialistischen Analyse als auch Produkt einer seltsam traditionsbeflissenen Hochachtung vor dem ‚großen ‘Denker Nietzsche, die die seltsamsten Resultate zeitigt. Zum Beispiel wird oft konjunktivisch entworfen, was Nietzsche kraft seines Genies hätte an demokratischen Gedanken denken können. Dies muß angesichts der programmatisch antidemokratischen Haltung Nietzsches komisch wirken. Ein Spekulieren darüber, was Nietzsche hätte denken können, wenn er nicht Nietzsche gewesen wäre, ist überaus müßig. „Auf diese Verhältnisse (die Ausbeutung, der Herrenstandpunkt, d.V.) hätte Nietzsche seine Theorien abstimmen oder kritisieren sollen.” (Ebd., S.270) — Folgt man solcher Forderung konsequent, muß man sich wünschen, daß fürderhin alle Menschen das Gleiche denken. Dann aber könnten sie aufhören zu denken.

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  110. Nietzsche, F.: Jenseits von Gut und Böse. In: Nietzsche. Bd.5. S.62 — Stirner hat zweifellos zur Konstitution des elitären nietzscheschen Standpunktes beigetragen, wenn auch eine direkte Einflußnahme des Stirnerschen Hauptwerkes auf Nietzsche nicht nachzuweisen ist. Vgl. dazu die frühen Studien von Lévy, A.: Stirner et Nietzsche. Paris 1904; vgl. ebenfalls Schellwien, Robert: Max Stirner und Friedrich Nietzsche. Leipzig 1892.

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  111. Nietzsche, F.: Menschliches, Allzumenschliches II (1878). In: Nietzsche. Bd.2. S.545.

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  112. Nietzsche, F.: Über die Zukunft unserer Bildungsanstalten III (1872). In: Nietzsche. Bd.1. S.698.

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  113. Ganz ähnlich lautet die Klage Paul de Lagardes, der 1874 den Verfall der Bildung, das Aufkommen einer angeblichen „Bildungsbarbarei” mit der Zahl der Gymnasiasten begründet. Auch er erkennt die Gefahr, die dem Bestehenden von seiten auch einer quantitativen Ausdehnung des Bildungswesens erwächst: „Gymnasien mit solcher Bandwurmnatur mögen dem Liberalismus werthvoll erscheinen;” (Lagarde, Paul de: Diagnose. In: Ders.: Deutsche Schriften. 4.Aufl., Göttingen 1905. S.93).

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  114. Vgl. dazu Nietzsche: Bd.7. S.425.

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  115. Nietzsche: Bd.7. 544 — Zu diesem Zeitpunkt (1872) ist, unter dem Einfluß der Gedanken aus der „Geburt der Tragödie”, allerdings auch die „Bändigung des Mythischen” gefordert. (Ebd.).

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  116. Nietzsche: Bd.7. S.474.

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  117. Ebd.,S.430.

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  118. Fragment, Ende 1880. In: Nietzsche. Bd.9. S.349f.

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  119. Nietzsche, F.: Die fröhliche Wissenschaft. In: Nietzsche. Bd.3. S.625.

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  120. Nachgel. Fragment, Winter 1870/71— Herbst 1872. In: Nietzsche. Bd.7. S.243.

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  121. Nietzsche, F.: Menschliches, Allzumenschliches. In: Nietzsche. Bd.2. S.45.

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  122. Ebd., S.48f.

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  123. Dies ist von Walter Hof mit der nötigen Klarheit erkannt worden: „Er hat aber später ganz deutlich gesehen, daß er trotz scheinbar eindeutig positiver, optimistischer Formulierung seiner Vorstellung von der Lebenskraft immer auf einen neuen Pessimismus hinauswollte, einen Pessimismus freilich der. ambivalenten Art, den man. ebensogut als Optimismus bezeichnen könnte.” (Hof, W.: Der Weg zum heroischen Realismus. S.94).

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  124. In: Nietzsche. Bd.8. S.455.

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  125. Baumgarten, Hermann: Der deutsche Liberalismus. Frankfurt/M. 1974. S.43 — Das Werk erschien erstmals 1866.

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  126. Vgl. dazu ebd.: „.in allen modernen Staaten hat sich das Bürgertum zu einer hohen wirtschaftlichen Bedeutung, zu einer stolzen Macht erhoben, alle modernen Staaten ruhen im wesentlichen auf der bürgerlichen Arbeit, alle werden daher auch im politischen Leben den bürgerlichen Kräften einen bedeutenden Einfluß einräumen müssen. Aber zur eigentlichen politischen Macht ist nichtsdestoweniger der Mittelstand wenig geschaffen.”.

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  127. Hillebrand, Karl: Zeiten, Völker und Menschen. Bd.2. Berlin 1875. S.329.

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  128. Wie verbreitet und keineswegs neu der Glaube an die ewige Wiederkehr als logische Konsequenz des Pessimismus war, mögen Worte des ewigen Juden bei Sacher-Masoch demonstrieren: „Der Besitzlose führt Krieg gegen den Besitzenden, ein Ringen ohne Ende, der Eine steigt, der Andere fällt und beginnt von Neuem emporzuklimmen. Und nie ein Ausgleich, eine Gerechtigkeit,.” (Sacher-Masoch, Leopold von: Das Vermächtnis Kains. In: Ders.: Das Vermächtnis Kains. Novellen von Sacher-Masoch. Bd.1. Stuttgart 1870. S.17).

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  129. ’Nachgel. Fragment, Mai–Juni 1885. In: Nietzsche. Bd.11. S.518.

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  130. Nietzsche, F.: Vom Nutzen und Nachtheil der Historie für das Leben. In: Nietzsche. Bd.1. S.317.

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  131. Nachgel. Fragment, Herbst 1885 — Frühjahr 1886. In: Nietzsche. Bd.12. S.59.

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  132. Nachgel. Fragment, Sommer/Herbst 1882. In: Nietzsche. Bd.10. S.82.

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  133. Nachgel. Fragment, Nov.1882–Febr.1883. In: Nietzsche. Bd.10. S.222.

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  134. Nachgel. Fragment, Nov.1882–Febr.1883. In: Nietzsche. Bd.10. S.136.

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  135. Nachgel. Fragment, Nov.1882–Febr.1883. In: Nietzsche. Bd.10. S.137.

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  136. Eisner, K.: Friedrich Nietzsche. A.a.O., S.1516.

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  137. Nietzsche, F.: Zarathustra. 4.Buch. In: Nietzsche. Bd.4. S.352.

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  138. Nietzsche, F.: Jenseits von Gut und Böse. In: Nietzsche. Bd.5. S.61.

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  139. Nietzsche, F.: Genealogie der Moral. In: Nietzsche. Bd.5. S.399.

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  140. Ebd., S.403.

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  141. Die Demokratie sei „nicht bloss eine Verfalls-Form der politischen Organisation, sondern. Verfalls-, nämlich Verkleinerungs-Form des Menschen.” (Nietzsche, F.: Jenseits von Gut und Böse. In: Nietzsche. Bd.5. S.126); vgl. entsprechende Bemerkungen bei Schopenhauer, A.: Züricher Ausgabe. Bd.9. S.277: Wenn die ganze Natur „monarchisch” geordnet sei, wie könne dann ein republikanisches System fruchtbar werden; vgl. ebenfalls Hartmann, Ed. von: Tagesfragen. Leipzig 1896: „Die Demokratie ist das Paradies der Schreier, Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer.” — „Nur Träumer und Schwärmer können wähnen, dass die entfesselte Bestie der Menschennatur sich fein zierlich und manierlich betragen. werde.” — „Die Aristokratie hebt die Kultur, verengert aber ihren Kreis, indem sie die aristokratischen Merkmale immer exklusiver fasst. Die Demokratie durchbricht diesen Bann, indem sie die von der Aristokratie errungene Kultur zum Gemeingut aller zu machen sucht, verbreitert also die Bildungssphäre, indem sie damit unwillkürlich und unvermeidlich zugleich die Bildung herabzieht.” (S.36, 37 und 41).

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  142. Nietzsche, F.: Jenseits von Gut und Böse. In: Nietzsche. Bd.5. S.208.

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  143. Vgl. hierzu und zur ideologischen Entwicklung in den achtziger Jahren allgemein: Seeber, Gustav/Wittwer, Walter: Kleinbürgerliche Demokratie im Bismarckstaat. Berlin (DDR) 1971. „.der Antisozialismus. war der Boden, für die mit Beginn der achtziger Jahre einsetzende Wendung im ideologischen Überbau, auf dem Antisemitismus, Chauvinismus, Untertanengeist und Heroenkultus sich rasch ausbreiteten.” (S.65); Bismarcks Politik wurde als „Staatssozialismus” bezeichnet. Vgl. dazu Engels Brief an Bernstein vom 21.3. 1881. In: Marx/Engels Werke. Bd.35. S.170; als „Kathedersozialismus” wiederum verstand sich eine von liberal bis konservativ schillernde Bewegung, die das gemeinsame kleinbürgerliche Begehren nach wirtschaftlicher Sicherung gegenüber der Monopolisierung untereinander verband. Der Name wurde von Oppenheim zuerst (1871) spöttisch gegen Schmoller u.a. angewandt. Vgl. dazu Stein, Ludwig: Die soziale Frage. Stuttgart 1903. Zuerst 1898. S.333; der Konservatismus machte sich überdies, das Kleinbürgertum für sich zu gewinnen, viele soziale Forderungen zueigen. Vgl. dazu z.B. Paul de Lagarde’s Kritik an den Großverdienern: „Ein Wohlstand der Nation kann nicht dadurch erblühen, daß einige Tausende das Geld, welches früher in den Taschen ihrer Mitbürger war, in die ihrigen übertragen.” (Lagarde, Paul de: Über die gegenwärtigen Aufgaben der deutschen Politik. In: Ders.: Deutsche Schriften. S.28.

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  144. Nietzsche, F.: Der Antichrist (1888). In: Nietzsche. Bd.6. S.244.

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  145. Nietzsche, F.: Götzen-Dämmerung (1889). In: Nietzsche. Bd.6. S.143.

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  146. Nietzsche, F.: Jenseits von Gut und Böse. In: Nietzsche. Bd.5. S.166.

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  147. Nachgel. Fragment, Nov.1887–März 1888. In: Nietzsche. Bd.13. S.138.

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  148. Nachgel. Fragment, Nov.1887–März 1888. In: Nietzsche. Bd.13. S.91.

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  149. Ebd.

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  150. Dessen Maximen gleichen Nietzsches Aphorismen gelegentlich fast aufs Wort. Vgl. etwa folgende: „Was die Welt Tugend nennt, ist gewöhnlich nur ein Phantom, das unsere Leidenschaften geschaffen haben und dem man einen anständigen Namen gegeben hat, um ungestraft tun zu können, was einem gefällt.” (La Rochefoucauld: Spiegel des Herzens, seine sämtlichen Maximen. Hrsg. von Kraus, Wolfgang. Wien 1951. S.142).

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  151. Vgl. Dazu Tönnies, Ferdinand: Der Nietzsche Kultus. — Tönnies kommentiert Nietzsches Forderungen folgenderweise: „Eine viel andere Frage ist es, ob man die fortwährende neue Erzeugung, die Vermehrung von Kranken, von entarteten, unglücklichen, bösartigen Individuen ruhig anschauen sollte; sie ist zum guten Teile direkte Folge der von Nietzsche so lebhaft befürworteten Ausbeutung, Folge der ‚Herrenmoral‘, d.h. jener Unsittlichkeit, deren Subjekte ihrem Vergnügen oder Profit die Gesundheit und Ehre anderer. aufopfern;” (S.109).

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  152. Fassungslos ist Ziegler, Theobald: „In der Schilderung dieses Typus (der neuen Barbaren, d.V.) finde ich aber auch am meisten Krankhaftes: die Freude. an der Grausamkeit in diesem rein tierischen Sinne — das weist auf ein Perverses hin, das man nicht widerlegen und kritisieren, sondern nur konstatieren kann.” (Ziegler, Theobald: Friedrich Nietzsche. Berlin 1900. S.163); oder Flake, Otto: Nietzsches Philosophie entspricht dem elften Jahrhundert, dem fünften, dem ersten oder ist noch weiter rückwärts zu Hause.” (Flake, Otto: Nietzsche. S.186).

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  153. Schon 1853 fordert Paul de Lagarde die „Veredelung” unterworfener Völker durch deutsche Männer. (Lagarde, Paul de: Über die gegenwärtigen Aufgabe. In: Ders.: Deutsche Schriften. S.27); noch deutlicher vertritt Schopenhauer den Züchtungsgedanken. „Will man utopische Pläne, so sage ich: die einzige Lösung des Problems wäre die Despotie der Weisen und Edlen einer ächten Aristokratie, eines ächten Adels, erzielt auf dem Wege der Generation, durch die Vermählung der edelmüthigsten Männer mit den klügsten und geistreichsten Weibern.” (Schopenhauer, A.: Parerga und Paralipomena. In: Ders.: Züricher Ausgabe. Bd.9. S.278).

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  154. Offen allerdings nur in den unveröffentlichten Fragmenten. Der Verbrecher, sofern er nicht, wie Nietzsche sagt, zur „Rasse des Verbrechertums” gehöre, möge mild behandelt werden. Gehöre er jedoch zu dieser Rasse, möge man ihn beispielsweise kastrieren. (Vgl. nachgel. Fragment, Herbst 1887. In: Nietzsche. Bd.12. S.479) Wenig später ist „jedes verfehlte Leben” mit der Kastration bedroht. (Nachgel. Fragment, Okt. 1888. In: Nietzsche. Bd.12. S.599).

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  155. Vgl. Nietzsche. Bd.12. S.510.

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  156. So schon 1884. In: Nietzsche. Bd.11. S.60.

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  157. Vgl. ebenfalls bei Lagarde: Der Liberalismus wird als „undeutsch” und als Produkt fremder Rassen, besonders der jüdischen abqualifiziert. (Lagarde, Paul de: Die graue Internationale. In: Ders.: Deutsche Schriften. S.312).

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  158. Nietzsche, F.: Zur Genealogie. In: Nietzsche. Bd.5. S.263f. — Auch das Christentum sei antiarisch, da jüdischen Ursprungs, ebenfalls gleichermaßen rassisch wie kulturell minderwertig. „Das Christenthum, aus jüdischer Wurzel und nur verständlich als Gewächs dieses Bodens, stellt die Gegenbewegung gegen jede Moral der Züchtung, der Rasse, des Privilegiums dar: — es ist die antiarische Religion par excellence.” (Nietzsche, F.: Götzendämmerung. In: Nietzsche. Bd.6. S.101).

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  159. Klage der Ariadne. In: Nietzsche. Bd.4. S.399.

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  160. Vgl. dazu Janz, Curt Paul: Friedrich Nietzsche. Bd.1. Teil 1 (von Blunck, Richard). München/Wien 1978. S.52.

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  161. Ross, Werner: Der ängstliche Adler. Friedrich Nietzsches Leben. Stuttgart 1980. S.32.

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  162. Vgl. ebd.

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  163. Ebd., S.47 und 48 — Der verrückte Nietzsche scheut später vor der Schulpforta zurück, als tue sich eine Höllentür auf. Vgl. dazu Janz, C.P.: Nietzsche. Bd.3. S.138f.

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  164. Vgl. Ross, W.: Der ängstliche Adler. S.49.

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  165. Vgl. Janz (Blunck). Bd.1. Teil 1. S.111.

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  166. Ebd.,S.149.

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  167. Pierre Bertaux, dessen Beschäftigung mit Nietzsche hauptsächlich in der Lektüre der Janz-Biographie zu bestehen schien, — er paraphrasiert diese weitgehend — bekräftigt die These von Nietzsches geringer erotischer Spannung mit nichtsdestoweniger lauter Stimme. Am Ende wiederholt er gar noch den von Elisabeth Förster-Nietzsche ersonne-nen Zusammenhang zwischen einem angeblichen geheimnisvollen Drogenkonsum Nietzsches und seiner Geisteskrankheit. Darüber läßt sich trefflich spekulieren und modisch läßt sich dies umflüstern. Auch ist Bertaux mit Blunck ganz eins, wenn dieser, Nietzsche betreffend, eine genialisierende Inzucht in Pfarrhausfamilien behauptet. Bertaux will solches schon anhand der Genealogie Hölderlins bewiesen haben. (Bertaux, Pierre: Hat das Ungeheuer von Kraft sich selbst vergiftet? In: Die Zeit. Nr.18/1979. S.33f.).

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  168. Nietzsche, F.: Zarathustra. 1. Buch. In: Nietzsche. Bd.4. S.69.

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  169. Zitiert nach Janz (Blunck). Bd.1. Teil 1. S.111.

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  170. Vgl. bei Ross, W.: Der ängstliche Adler. S.63.

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  171. Nietzsche. Bd.1. S.765.

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  172. Nietzsche, F.: Jenseits von Gut und Böse. In: Nietzsche. Bd.5. S.144.

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  173. Nietzsche, F.: Die fröhliche Wissenschaft. In: Nietzsche. Bd.3. S.562.

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  174. Nietzsche, F.: Jenseits von Gut und Böse. In: Nietzsche. Bd.5. S.54.

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  175. Nietzsche, F.: Genealogie. In: Nietzsche. Bd.5. S.347.

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  176. Waelder, Robert: Psychoanalytische Wege zur Kunst. In: Die Sigmund Freud Vorlesungen. Frankfurt/M. 1973. S.178.

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  177. Nachgel. Fragment, Sommer 1887. In: Nietzsche. Bd.12. S.325f.

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  178. In: Nietzsche. Bd.6. S.307.

    Google Scholar 

  179. In: Nietzsche. Bd.3. S.73.

    Google Scholar 

  180. Nietzsche, F.: Zarathustra. l.Buch. In: Nietzsche. Bd.4. S.36f.

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  181. Ebd., S.41.

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  182. Ebd., S.56.

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  183. Ebd., 3.Buch. S.237.

    Google Scholar 

  184. Vgl. bei Ross, W.: Der ängstliche Adler. S.483.

    Google Scholar 

  185. Nietzsche, F.: Zarathustra. 3. Buch. In: Nietzsche. Bd.4. S.237.

    Google Scholar 

  186. Ebd., l.Buch. S.42f.

    Google Scholar 

  187. Ebd., 4.Buch. S.377.

    Google Scholar 

  188. Ebd., S.356.

    Google Scholar 

  189. Notizbucheintragung. Zitiert nach Ross, W.: Der ängstliche Adler. S.495.

    Google Scholar 

  190. Brann begründet mit dieser Überheblichkeit Nietzsches das Scheitern aller Liebesbemühungen: „.er liebte in dem Gegenstand seiner Leidenschaften stets nur die eigene Vorstellung einer Liebe oder noch häufiger. dasjenige Ideal, welches er selbst jeweils von einem Freunde oder einer Geliebten mit sich herumtrug.” (Brann, Henry W.: Nietzsche und die Frauen. Bonn 1978. Erstmals 1931. S.114).

    Google Scholar 

  191. Vgl. bei Ross, W.: Der ängstliche Adler. S.489ff.

    Google Scholar 

  192. Nietzsche, F.: Zarathustra. 3.Buch. In: Nietzsche. Bd.4. S.327.

    Google Scholar 

  193. Vgl. bei Ross, W.: Der ängstliche Adler. S.507f.

    Google Scholar 

  194. Vgl. ebd., S.485.

    Google Scholar 

  195. Nietzsche, F.: Zarathustra. 2.Buch. In: Nietzsche. Bd.4. S.139.

    Google Scholar 

  196. Vgl. bei Janz, C.P.: Friedrich Nietzsche. Bd.1. S.548ff.; vgl. ebenfalls Ross, W.: Der ängstliche Adler. S.341f.

    Google Scholar 

  197. Nietzsche, F.: Die fröhliche Wissenschaft. In: Nietzsche. Bd.3. S.422f.

    Google Scholar 

  198. Janz, C.P.: Friedrich Nietzsche. Bd.1. S.148f.

    Google Scholar 

  199. Zitiert nach Ross, W.: Der ängstliche Adler. S.654.

    Google Scholar 

  200. „Das eigentliche Benehmen Nietzsches erinnert zu stark an die angsterfüllte Teufelsbezwingung Heiliger, die ja im Grunde mit dem Satan in der eigenen Seele kämpfen, zu sehr an jenen furchtbaren Schreckensruf:.‚Weiche von mir, Satan. ‘” (Brann, H.W.: Nietzsche und die Frauen. S.17).

    Google Scholar 

  201. Nietzsche, F.: Zarathustra. l.Buch. In: Nietzsche. Bd.4. S.69.

    Google Scholar 

  202. Ebd., 2.Buch. S.125f.

    Google Scholar 

  203. Vgl. bei Janz, C.P.: Friedrich Nietzsche. Bd.1. S.632; Bd.2. S.125f.

    Google Scholar 

  204. Nietzsche, F.: Morgenröthe. In: Nietzsche. Bd.2. S.220.

    Google Scholar 

  205. Brann, H.W.: Nietzsche und die Frauen. S.22.

    Google Scholar 

  206. Vgl. dazu Nietzsches Verhältnis gegenüber Cosima Wagner. In: Brann, H.W.: Nietzsche und die Frauen. Kapitel: Das Weib als Sphinx und die Cosima Tragödie.

    Google Scholar 

  207. Nietzsche, F.: Ecce Homo. In: Nietzsche. Bd.6. S.305.

    Google Scholar 

  208. Nietzsche, F.: Die fröhliche Wissenschaft. In: Nietzsche. Bd.3. S.427.

    Google Scholar 

  209. Nietzsche, F.: Jenseits von Gut und Böse. In: Nietzsche. Bd.5. S.174.

    Google Scholar 

  210. Ebd., S.177.

    Google Scholar 

  211. Nachgel. Fragmente, Herbst 1880. In: Nietzsche. Bd.9. S.206 und 207.

    Google Scholar 

  212. Nachgel. Fragment, Frühjahr 1884. In: Nietzsche. Bd.11. S.61.

    Google Scholar 

  213. In: Nietzsche. Bd.6. S.306.

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  214. Vgl. bei Ross, W.: Der ängstliche Adler. S.731.

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  215. Nietzsche, F.: Zarathustra. l.Buch. In: Nietzsche. Bd.4. S.84f.

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  216. In: Nietzsche. Bd.6. S.306.

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  217. Ebd.

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  218. Nietzsche, F.: Jenseits von Gut und Böse. In: Nietzsche. Bd.5. S.174.

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  219. Ebd.,S.178.

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  220. Fromm beschreibt einige Auswirkungen des ödipalen Konflikts folgenderweise: „Eben diese Wünsche (zurück in den Mutterschoß, d.V.) verwandeln die Mutter in einen gefährlichen Kannibalen oder in ein alles zerstörendes Ungeheuer. Es muß hier hinzugefügt werden, daß solche Ängste sehr häufig. auf der Tatsache beruhen, daß die betreffende Mutter tatsächlich eine kannibalistische, vampirhafte oder nekrophile Person ist. Wenn Sohn oder Tochter einer solchen Mutter aufwachsen, ohne die Bande zu ihr zu zerreißen, dann werden sie nie der Angstvorstellung entgehen können, von der Mutter einverleibt oder vernichtet zu werden.” (Fromm, Erich: Das Menschliche in uns. Konstanz 1968. S.120f.).

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  221. Nachgel. Fragment, Frühjahr 1888. In: Nietzsche. Bd.13. S.285.

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  222. In: Nietzsche. Bd.6. S.268.

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  223. Vgl. dazu bei Ross, W.: Der ängstliche Adler. Das Kapitel: Zarathustras Untergang.

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  224. Liest man die psychoanalytische Deutung des Dionysosmythos von Helene Deutsch, so könnte man meinen, Nietzsche habe sie gelesen und danach sich entschlossen, als Diony sos zu figurieren. „Unter psychologischem Gesichtspunkt deutet manches darauf hin, daß die Kindheitssituation des Dionysos der Entwicklung seiner Männlichkeit nicht günstig war. Wie wir gleich sehen werden, spielte der Vater bei seiner Geburt eine weibliche Rolle, und in seiner ganzen Kindheit gab es keine Objekte für eine männliche Identifizierung. Er war von weiblichen Pflegepersonen umgeben.” „Seine Fähigkeit, Wunder zu vollbringen. auf der einen und seine Wildheit und Amoralität auf der anderen Seite stellten ihn ‚Jenseits von Gut und Böse”‘. (Dies ist keine Anspielung auf Nietzsches Person, d.V.) „Er ist der Gott der Frauen. Es folgen ihm Horden rasender und ihm ergebener Frauen.” „.von seiner frühesten Kindheit an spielten die ihn schützenden und nährenden Frauen, die sogenannten ‚Schwestern des Dionysos‘, diese Rolle (der Ersatzmütter, d. V.).” (Deutsch, Helene: Dionysos und Apollo. In: Die Sigmund Freud Vorlesungen. S.15.S.20, S.22,S.23).

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  225. Vgl. dazu Janz, C.P.: Friedrich Nietzsche. Bd.3. S.28f.

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  226. Hermann Türck hält Nietzsche für einen potentiellen Lustmörder. (Türck, Hermann: Friedrich Nietzsche und seine philosophischen Irrwege. passim); Max Nordau dagegen ist der Auffassung, Nietzsches Lust am Lustmord sei eine rein geistige. „Nietzsche bemerkt, daß Vorstellungen grausamer Art bei ihm von Lustgefühlen begleitet, daß sie, wie die Irrenheilkunde sich ausdrückt, wollüstig betont’ sind. Er hat um dieser Begleitung willen die Neigung, derartige wollüstig empfundene Vorstellungen heraufzubeschwören und schwelgend bei ihnen zu verweilen.” (Nordau, Max: Entartung. Bd.2. S.358).

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Schömel, W. (1985). Der Meister: Friedrich Nietzsche. In: Apokalyptische Reiter sind in der Luft. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90628-1_7

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