Zusammenfassung
Die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland und ihre staatliche Ordnung ist nicht zu verstehen ohne einen kurzen Rückblick auf ihre Entstehungsgeschichte. Anders als in anderen westeuropäischen Demokratien ist die demokratische Ausgestaltung der staatlichen Ordnung nicht vom Volk durch eine Bewegung von unten her erkämpft worden, sondern mehr oder minder von außen her durch die alliierten Siegermächte „verordnet“ worden. Selbstverständlich stießen die Alliierten dabei auf ein positives Echo in weiten Teilen der Bevölkerung, denn ohne die Aktivität der Deutschen hätte die Demokratie nicht errichtet, geschweige denn bis heute erhalten werden können. Gleichwohl erwuchsen aus diesem „Geburtsfehler“ Probleme eines sich nur zögernd ausweitenden demokratischen politischen Engagements, besonders bei der Generation, die ihre Erfahrungen im nationalsozialistischen Unrechtsstaat und in den politischen Auseinandersetzungen der Weimarer Republik gesammelt hatte. „Poltik ist schmutzig“, war nur allzuoft die Quintessenz der persönlichen Erfahrungen, subjektiv verständlich, für eine lebendige Demokratie, die vom Widerstreit der Meinungen über die politische Richtung lebt, jedoch bedrohlich.
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© 1980 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Harting, N. (1980). Politische Strukturen der Bundesrepublik Deutschland nach dem Grundgesetz. In: Politik. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90602-1_2
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