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Unternehmenspublizität und Insiderhandel

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Unternehmenstheorie und Besteuerung

Zusammenfassung

Seit dem 1. August 1994 ist das Zweite Finanzmarktförderungsgesetz in Kraft. Das damit ebenfalls verbundene Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) enthält unter anderem weitgehende Beschränkungen des Insiderhandels, die bislang in Deutschland nicht üblich waren1. Es kann daher nicht verwundern, daß im Zuge der Diskussion um dieses Gesetz zahlreiche Argumente über das Für und Wider des Insiderhandels vorgelegt wurden2, an denen sich auch der Jubilar mit einem provokanten Beitrag beteiligt hat3. Ein wichtiger Aspekt in dieser Diskussion war stets auch die Informationsversorgung des Kapitalmarktes4, gilt doch der Insiderhandel als ein mögliches Vehikel, mit dem bessere Informationen mancher Marktteilnehmer über deren Kauf- und Verkaufsentscheidungen in die Kurse gelangen5 und so die Informationseffizienz des Kapitalmarktes verbessern können. Auch in der Literatur wird daher oftmals davon ausgegangen, daß ein Verbot des Insiderhandels die Menge der in den Aktienkursen enthaltenen Informationen vermindert und daher der Verbesserung der Informationseffizienz des Kapitalmarktes zuwiderläuft6.

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Literatur

  1. Dieses Gesetz stellt eine Umsetzung der EG-Insider-Richtlinie vom 13.11.1989 dar. Siehe zu Kernaspekten der neuen Regelung und einigen Anwendungsproblemen insbesondere die Beiträge von: Hopt, K. J.: Rechtsprobleme des europäischen und deutschen Insiderrechts. In: Betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis 46 (1994), S. 85–98.

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  3. Schwarze, H. J.: Insiderregelungen im Spannungsfeld der Praktikabilität. In: Betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis 46 (1994), S. 124–135.

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  11. Die Rolle des Insiderhandels wurde im Zusammenhang mit Publizitätsfragen zwar behandelt von Trueman, B.: Motivating Managers to Reveal Inside Information. In: Journal of Finance 38 (1983), S. 1253–1269; diesem Ansatz liegt jedoch eine völlig andere Struktur als den Ansätzen zur freiwilligen Publizität zu Grunde.

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  12. Daß die Einbeziehung von Insiderhandelsaktivitäten in Signaling-Ansätze oftmals mit neuartigen Konsequenzen einhergeht, wurde auch jüngst in finanztheoretischen Arbeiten gezeigt. Siehe dazu etwa: John, K./ Mishra, B.: Information Content of Insider Trading around Corporate Announcements: The Case of Capital Expenditures. In: Journal of Finance 45 (1990), S. 835–856.

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  14. Bagnoli, M./ Khanna, N.: Insider Trading in Financial Signaling Models. In: Journal of Finance 47 (1992), S. 1905–1934.

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  15. Das nachfolgend beschriebene Szenario erweitert dasjenige im Beitrag von Jung, W. O./ Kwon, Y. K.: Disclosure When the Market is Unsure of Information Endowment of Managers. In: Journal of Accounting Research 26 (1988), S. 146–153.

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  16. Vgl. dazu auch Lev, B./ Penman, S. H.: Voluntary Forecast Disclosure, Nondisclosure, and Stock Prices. In: Journal of Accounting Research 28 (1990), S. 49–76, hier S. 51.

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  17. Siehe zu einer Übersicht über mögliche Anreizprobleme im Prüfungsbereich etwa Ewert, R.: Wirtschaftsprüfung und asymmetrische Information, Berlin/Heidelberg 1990; Ewert, R.: Rechnungslegung, Wirtschaftsprüfung, rationale Akteure und Märkte — Ein Grundmodell zur Analyse der Qualität von Unternehmenspublikationen. In: Schmalenbachs Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung 45 (1993), S. 715–747.

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  18. Die qualitativen Resultate der im Text dargestellte Modellstruktur für k = 0 konnten im Rahmen von Experimentalstudien weitgehend bestätigt werden; siehe dazu etwa King, R. R./ Wallin, D. K.: Voluntary Disclosures When Seller’s Level of Information Is Unknown. In: Journal of Accounting Research 29 (1991), S. 96–108.

    Article  Google Scholar 

  19. Siehe dazu erstmals Akerlof, G.: The Market for Lemons: Qualitative Uncertainty and the Market Mechanism. In: Quarterly Journal of Economics 84 (1970), S. 488–500.

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  20. Vgl. zur Rolle von “out of equilibriun”-beliefs ausführlich die Arbeiten von Kreps, D. M./ Wilson, R.: Sequential Equilibria. In: Econometrica 50 (1982), S. 863–894.

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  21. Grossman, S. J./ Perry, M.: Perfect Sequential Equilibrium. In: Journal of Economic Theory 39 (1986), S. 97–119.

    Article  Google Scholar 

  22. Zu dessen Bestimmung könnten etwa persönliche Reichtumsbeschränkungen herangezogen werden, oder man könnte wie bei Bagnoli/Khanna, Fußnote 13, S. 1910, annehmen, daß damit Effekte einer im Modell nicht explizit erfaßten Risikoaversion des Managers und/oder langfristigere Reputationsaspekte approximiert werden. Dies sei aber nicht weiter vertieft, weil es für die folgende Argumentation ohne Belang ist. Die Festsetzung der Insider-Nachfrage auf einen gegebenen Anteil ist darüber hinaus auch in anderen Untersuchungen zur Insider-Problematik anzutreffen, so etwa bei: Manove, M.: The Harm from Insider Trading and Informed Speculation. In: Quarterly Journal of Economics 104 (1989), S. 823–845; Ott/Schäfer, Fußnote 2, S. 239.

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Rainer Elschen Theodor Siegel Franz W. Wagner

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© 1995 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden

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Ewert, R. (1995). Unternehmenspublizität und Insiderhandel. In: Elschen, R., Siegel, T., Wagner, F.W. (eds) Unternehmenstheorie und Besteuerung. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90581-9_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90581-9_8

  • Publisher Name: Gabler Verlag

  • Print ISBN: 978-3-409-13489-7

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