Zusammenfassung
Aufgrund des methodisch komplizierten, interdisziplinären Charakters der Ordnungspolitik ist es sinnvoll, zunächst zu klären, auf welche Schwierigkeiten eine systematische wirtschaftsethische Analyse treffen muss, da in der wirtschaftsethischen Diskussion kontroverse, bzw. wenig differenzierte Vorverständnisse aufeinandertreffen. Mit Bezug auf die ältere Literatur lässt sich der Begriff Wirtschaftsethik zunächst wie folgt bestimmen: einerseits analysiert Wirtschaftsethik die “sich im Bereich des praktischen Wirtschaftens niederschlagenden sittlichen Verhaltensweisen”.51 Als Wissenschaft andererseits ist Wirtschaftsethik die Disziplin, die sich mit der Reflexion der Wechselbeziehungen zwischen Wirtschaftswissenschaft und Ethik befasst.52 Im indogermanischen Sprachraum heisst Wirtschaften soviel wie “Werte schaffen”53 und trägt damit prinzipiell die Dimension des richtigen Wertens und Bewertens in sich.
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Literatur
Suranyi-Unger, Th.: Wirtschaftsethik, in: Handbuch der Sozialwissenschaften (HDSW). Stuttgart 1965; S.83. Der präzisere Begriff wäre hier “Wirtschaftsethos”, aber auch Max Weber spricht z.B. von der Wirtschaftsethik der Weltreligionen, wenn er bestimmte sittliche Verhaltensweisen beschreibt.
Suranyi-Unger, Th. (1965); S.83.
Vgl. Baumstark, E.: Kameralistische Encyclopédie. Heidelberg und Leipzig 1835,
Zitiert nach Rock, R./ Rosenthal, K.: Marketing = Philosophie. Frankfurt 1986; S.101.
Vgl. Ulrich, P. (1990); S.179ff.
Heuss spricht von einer Verschanzung der Nationalökonomie hinter die subjektiven Präferenzen des einzelnen Wirtschaftssubjektes, vgl. Heuss, E.: Evolutorik und Marktwirtschaft. Walter Adolf Jöhr-Vorlesung. St. Gallen 1992; S.28.
Vgl. ausführl. Molitor, B.: Wirtschaftsethik. München 1989; S.1ff.
Homann, K.: Wirtschaftsethik muss mit ökonomischer Kompetenz gepaart sein, in: Herder Korrespondenz, 7/1991
Schmitz, W.: Warum dieses Engagement, in: Schmitz, W. (Hrsg.): Soziale Marktwirtschaft — Ein ethisches Postulat, Stellungnahme zum Grundtext zur Vorbereitung eines Sozialhirtenbriefes der österreichischen Bischöfe 1990. Wien 1989
Sowie Briefs, H.W.: Die Grenzen der Heiligen Schrift: Theologische Imperative und ökonomische Realität, in: Zeitschrift für Wirtschaftspolitik Vol.36 (1987); ökonomische Sachzusammenhänge seien als solche zu verstehen und zu respektieren; passim, insb. S.6, S.41.
Vgl. Schmitz, W. (1989); S.6., siehe aber auch Watrin, Ch.: “Wirtschaftliche Gerechtigkeit für alle” — Die Vorschläge der amerikanischen Bischöfe zur Umgestaltung der US-Wirtschaft, in: Borchert, MV, Fehl, UV Oberender, P. (Hrsg.): Markt und Wettbewerb, Bern, Stuttgart 1987, der einige deutliche Ungereimtheiten in den vorgeschlagenen Massnahmenpaketen feststellt (S.473ff.), aber einräumt, “Fragen der Moral werden zu Unrecht in der Nationalökonomie vernachlässigt und mitunter als eine Art ideologischer Überbau abgetan” (S.478),
Aber auch Friedman, M.: Good Ends, Bad Means, in: Gannon, T.M. (Hrsg.): The Catholic Challenge to the American Economy — Reflections on the U.S. Bishops’ Pastoral Letter on Catholic Social Teaching and the U.S. Economy. New York, London 1987; S.99ff.
Der Begriff stammt von Ulrich, P. (1990); S.184ff.
Beispiele für diese Position sind Homann, K.: Die Rolle ökonomischer Überlegungen in der Grundlegung der Ethik, in: Hesse, H. (Hrsg.): Wirtschaftswissenschaft und Ethik. Berlin 1988; S.221ff.
Kliemt, H.: Ökonomik und Ethik, in: Wirtschaftswissenschaftliches Studium (WiST), 16/1987; S.113ff.
Siehe auch z.T. Beiträge in Wörz, M./ Dingwerth, P./ Öhlschläger, R. (Hrsg.): Moral als Kapital — Perspektiven des Dialogs zwischen Wirtschaft und Ethik. Stuttgart, Wiesbaden 1989. Die Grenzen einer auf ökonomischer Rationalität und Interessen fussenden Wirtschaftsethik werden sichtbar im Gefangenendilemma
Vgl. Homann, K./ Pies, I.: Wirtschaftsethik und Gefangenendilemma, in: Wirtschaftswissenschaftliches Studium (WiST), Nr. 12/1991; S.608ff.; es bedürfte einer kommunikativen Rationalität, um die Dilemmasituation zu kennzeichen und mehrere Motive und Handlungsebenen unterscheiden zu können.
“Jede Gruppe verwendet ihr eigenes Paradigma zur Verteidigung eben dieses Paradigmas”, Kuhn, Th.S.: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen. Frankfurt 1973; S.130.
Diese Ansicht vertreten auch Steinmann, H./ Löhr, A.: Einleitung: Grundfragen und Problembestände einer Unternehmensethik, in: Steinmann, HV, Löhr, A. (Hrsg.): Unternehmensethik. 2.Aufl. Stuttgart 1991; S.14f.
Vgl. Reuter, E.: Über Macht und Ohnmacht des Geistes, in: Steinmann, H./ Löhr, A. (Hrsg.) (1991); S.381 ff.
Merkle, H.: Ökologische Lernprozesse in einem Markenartikelunternehmen, in: Steinmann, H./ Löhr, A. (Hrsg.) (1991), S.427ff.
Sowie Ulrich, P.: Die neue Sachlichkeit oder: Wie kann die Unternehmensethik betriebswirtschaftlich zur Sache kommen?, in: Die Unternehmung, Vol.41 (1987); S.409ff.
Zu Begriff und Inhalt korrektiver Wirtschaftsethik siehe ausführlich Ulrich, P. (1990); S.181f.
Siehe zur Übersicht über diese Ansätze Kaiser, H.: Ethische Integration ökonomischer Rationalität. Bern, Stuttgart 1992; S.17ff.
Als Beispiele Enderle, G.: Wirtschaftsethik als “angewandte Ethik”, in: Wirtschaft und Recht, Vol.39 (1987); S.114ff.
Sowie als Exponent einer solchen Position Koslowski, P.: Prinzipien der ethischen Ökonomie — Grundlegung der Wirtschaftsethik und der auf die Ökonomie bezogenen Ethik. Tübingen 1988; S.1ff.
Koslowski, P.: Grundlinien der Wirtschaftsethik, in: Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (ZWS), Vol.109 (1989); S.345ff.
Ulrich, H.G.: Die Ökonomie Gottes und das menschliche Wirtschaften — Zur theologischen Perspektive der Wirtschaftsethik, und Weder, H.: Möglichkeiten des Mangels -Neutestamentliche Zugänge zu einem ökonomischen Grundproblem, beide in: Ruh, H. (Hrsg.): Theologie und Ökonomie. Zürich 1992. S.80ff., S.55ff.
Vgl. Ulrich, P.: Die Weiterentwicklung der ökonomischen Rationalität — Zur Grundlegung der Ethik der Unternehmung, in: Biervert, B./Held, M.(Hrsg.): Ökonomische Theorie und Ethik. Frankfurt/ New York 1987; S.122ff.
)Vgl. Rich, A. (1984); S.172ff.
Vgl. Rich, A.: Wirtschaftsethik II — Marktwirtschaft, Planwirtschaft, Weltwirtschaft aus sozialethischer Sicht. Gütersloh 1990; passim, insb. S.21ff., S.132ff., S.318ff.
Siehe zum Unterschied der recht positiven Rezeption der jüngeren Wirtschaftstheorie bei Rieh aus theologischer Perspektive auch Rendtorff, T.: “Ich habe als Student und junger” Dozent regelmässig die “Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft” mit grossem Interesse gelesen, bis ich sie eines Tages nicht mehr lesen konnte, weil dort statt gedruckter Sätze nur noch mathematische Kurven, Formeln usw. standen. (...) Das ist ein kleines Indiz dafür, dass wir am Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre Anlass finden, die Präsenz der deutschen Volkswirtschaftslehre in den grossen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen zu vermissen”, in: Ludwig-Erhard-Stiftung (Hrsg.): Die Ethik der sozialen Marktwirtschaft — Thesen und Anfragen. Stuttgart, New York 1988; Diskussionsbeitrag (S.75); ein Indikator langfristiger Schwerpunktverlagerungen sind auch die Verschiebungen der Titel in den fachspezifischen Nachschlagewerken — das jüngste “Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaften” hatte als historische Vorgänger das “Handbuch der Staatswissenschaften” und das “Handwörterbuch der Sozialwissenschaften”.
Vgl. Faber, M./ Manstetten, R.: Der Ursprung der Volkswirtschaftslehre als Bestimmung und Begrenzung ihrer Erkenntnisperspektive, in: Schweizerische Zeitschrift für Volkswirtschaft und Statistik, Vol.122 (1988); S.97ff.
Wendland, H.-D.: Redeamus ad Fontes! Aktuelle Probleme gegenwärtiger christlicher Sozialethik, in: Zeitschrift für Evangelische Ethik, 2/1984; S.204ff.
Vgl. “Kirche und Wirtschaft” (Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände –– Institut der deutschen Wirtschaft) Jg.4/1 (1989); S.4.
Vgl. Samuelson, P.A.: Volkswirtschaftslehre Bd.1. Köln 1987; S.44.
Lipsey, R.: Economics. 8.Aufl. New York, Cambridge 1987; S.3ff.
Sowie Woll, A.: Allgemeine Volkswirtschaftslehre. 9.Aufl. München 1987; S.49ff.
Auf dem Hintergrund ökonomischer Forschung nach dem Gesichtspunkt “Ökonomische Theorie der Politik, der Familie, der Moral” (“Economics of...”, Gary Becker) als Leitbild wäre zu prüfen, ob nicht innerhalb der wirtschaftlichen Praxis regelmässige Ausnahmen vom ökonomischen Gesetz erfolgen — “Economics of Exception from Economics”.
Vgl. Rendtorff, T.: Wirklichkeitswissenschaft im Streit — Über die Bedeutung der Sozialwissenschaften für die Theologie, in: Theologie und Wirklichkeit. Göttingen 1974; S.106ff.; die Forderung nach der Überschreitung disziplinarer Grenzen besteht wegen einem “erbitterten Unmut über eine theologische Wissenschaft, die für die lebensweltliche Veränderung nichts bringe” (S.110) und zur Einbeziehung des gesellschaftlichen Rahmens “in einer Gesellschaft”, die in so hohem Masse in ihrer offiziellen Kultur durch sozialwissenschaftliche Welterklärung mitbestimmt ist H(S.111).
Vgl. Lexikon für Theologie und Kirche, Bd.4. Freiburg 1986; S.615f.
Vgl. Preston, R.H.: Religion and the Ambiguities of Capitalism — Have Christians sufficient Understanding of Modern Economic Realities? London 1991; passim, insb. S.4f., S.35ff., S.77ff.
Dem stehen auch Geisteswissenschafter gegenüber, die den neoklassischen ökonomischen Ansatz als universalistischen Analyseansatz aufgreifen, vgl. z.B. Gauthier, D.: Morals by Agreement. Oxford 1986; S.83ff.
Hoffe, O.: Sittlich-politische Diskurse — Philosophische Grundlagen, Politische Ethik, Biomedizinische Ethik. Frankfurt 1981; S.113ff.
Nach der letzten evangelischen Wirtschaftsethik von Wünsche (1926) sind in der jüngeren Literatur theologische Entwürfe zur Wirtschaftsethik mit Rieh (1984, 1988), Furger (1991), Hengsbach (1991) zunehmend zu verzeichnen.
So besteht die Schwierigkeit, mit repräsentativen und für eine ethische Dimension zugänglichen ökonomischen Kategorien zu argumentieren, vgl. dazu Rendtorff, T.: Ethik — Grundelemente, Methodologie und Konkretionen einer ethischen Theologie, Bd. II. Stuttgart u.a. 1981; S.81ff.
Duchrow, U.: Weltwirtschaft heute — Ein Feld für die Bekennende Kirche? München 1986; S.59ff.
Auch Lachmann, W.: Ökonomische Konzepte in kirchlichen Verlautbarungen, in: Ludwig-Erhard-Stiftung (Hrsg.): Die Ethik der Sozialen Marktwirtschaft. Stuttgart u.a. 1988; S.31ff.
Vgl. den Bericht über die Erfahrungen der Arbeitsgruppe “Theologische Aspekte der Wirtschaftsethik”, die im Laufe von fünf aufeinander folgenden Tagungen die Überzeugung gewinnt, vielversprechende Ansätze von Wirtschaftsethik müssten einen Schritt weiter gehen als “von aussen” Normen oder Handlungsanweisungen zu formulieren, sondern sich auf die impliziten Elemente ethischer Reflexion im Bereich der Ökonomie selbst konzentrieren; Eilert, H./ Habicht-Erenler, S.(Hrsg.): Theologische Aspekte der Wirtschaftsethik V, Tagungsbericht (E.Stock); S.131. Vgl. weiterführend für einen Überblick Enderle, G.: Wirtschaftsethik im Werden — Ansätze und Problembereich der Wirtschaftsethik. Stuttgart 1988; S.29ff. und zu einem vertiefenden Ansatz Kaiser, H. (1984); S.285ff., S.301ff.
Für die linguistischen Charakteristika vgl. besonders McCloskey, D.N.: The Rhetoric of Economics. Madison, Brighton 1985; S.20ff.
Vgl. zum Wirklichkeitsbegriff aus einer geisteswissenschaftlichen Perspektive z.B. Watzlawick, P.: Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Hochschule St.Gallen, Aulavorträge Nr.41, St.Gallen 1988; S.5ff. Trotz allen Realitätsbewusstseins der Ökonomie beschränkt sich diese auf Aspekte von Wirklichkeit und unterliegt der Gefahr, dadurch auch diese Wirklichkeit im Glauben an die soziale Relevanz ökonomischer Rationalität mit zu konstituieren.
Vgl. Arndt, H.: Von der MetaÖkonomie zur Wirtschaftswissenschaft, in: Wirtschaftsdienst 1/1979; S.31 ff.
Eine deutsche Grossbank rechnet mit einer “zunehmend sachgerechten Wirtschaftspolitik” (vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.Dezember 1988). Eine verengte Definition von “Sachgerechtigkeit” und “Sachgesetzlichkeit” ist jedoch gerade die Grundfrage: Was ist zum eigentlichen Bereich der Wirtschaft zu zählen und welche Berührungspunkte können als ausserhalb der Sache “Wirtschaft” betrachtet werden?
Diese Fragestellung kann hier bestenfalls aufgeworfen werden, vgl. jedoch für weitere Annäherungen Sauter, G.: Theologie als Wissenschaft — Historisch-systematische Einleitung, in: Sauter, G. (Hrsg.): Theologie als Wissenschaft. München 1971; S.9ff.
Vgl. “Krise der Rationalität? Ein Philosophie-Kongress in New York”, in: Neue Zürcher Zeitung, 17.Oktober 1992.
Siehe auch andere “unorthodoxe Ökonomen” wie G. Myrdal, E. Salin, A.O. Hirschmann, erläutert von Frey, B.S.: Unorthodoxe Ökonomen, in: Wirtschaftswissenschaftliches Studium (WiST), 6/1977; S.49–54.
Vgl. Rich, A. (1984); S.76ff. 93)Vgl. Abt, Th. (1988); S.91ff.
Vgl. Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW): Ethik für Ingenieure/ technische Wissenschafter — Grundsatzpapier des SATW. Bern 1991.
Vgl. Martens, E./Schnädelbach, H.: Philosophie — Ein Grundkurs. Hamburg 1986; S.22.
Vgl. Schack, H.. Die Grundlagen der Wirtschafts- und Sozialphilosophie. Berlin 1978; S.126f.
Vgl. Dopfer, K.: Das historische Element in der ökonomischen Theorie — Ein Thema der deutschsprachigen Nationalökonomie von Schmoller bis Eucken, in: Schefold, B.(Hrsg.): Studien zur Entwicklung der ökonomischen Theorie, Bd.11. Berlin 1992; “Das methodische wie theoretische Defizit besteht in der Geringschätzung des onti-schen Status ordnungsstiftender Ideen und damit in der fehlenden Explizierung der einer Beobachtung nicht zugänglichen Erklärungsprinzipien” (S.287, Manuskript S.12).
Weber, M.: Politik als Beruf, in: Weber, M.: Gesammelte Politische Schriften, Tübingen 1988;S.551f.
Vgl. Rich, A.: Sachzwänge und strukturell Böses in der Wirtschaft — Analysen und Konsequenzen aus der Sicht der christlichen Sozialethik, in: Zeitschrift für evangelische Ethik, 26.Jg.(1982), S.62ff.
Vgl. Büscher, M. (1989); S.18; De George braucht den Begriff “Macro-morals”, siehe De George, R.T.: Moral Issues in Business, in: De George, R.T./ Pichler, A. (Hrsg.): Ethics, Free Enterprise, and Public Policy. Original Essays on Moral Issues in Business. New York, Oxford 1978; S.8.
“If our argument so far has been correct... traditional theory has too little structure. A person is given one preference ordering, and as and when the need arises this is supposed to reflect his interests, represent his welfare, summarize his idea of what should be done, and discribe his actual choices and behaviour. Can one preference ordering do all these things? A person thus described may be “rational” in the limited sense of revealing no inconsistencies in his choice behaviour, but if he has no use for these distinctions between quite distinct concepts, he must be a bit of a fool.... Economic theory has been much preoccupied with this rational fool bedecked in the glory of his one all-purpose preference ordering”, Sen, A.: Rational Fools: A Critique of the Behavioural Foundations of Economic Theory, in: Mansbridge, J.J. (Hrsg.): Beyond Self-Interest. Chicago, London 1990; S.37; in einigen wirtschaftspolitischen Fragestellungen erfüllt Sen seine Forderung der Einbeziehung sozio-ökonomischer Hintergründe, speziell in der Analyse des Zusammenhanges von demokratischem System und Nahrungsmittelversorgung
Vgl. Sen, A.: Poverty and Famines: An Essay on Entitlement and Deprivation. Oxford 1981.
Vgl. ausführl. Rosenmüller, J.: Spieltheorie, in: Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaften (HDWW); S.177ff. sowie Telser, L.G.: Theories of Competition. New York 1988; S.9f., S.123ff., S.237ff.
Vgl. Kuhn, J.W./ Shriver, D.W.: Beyond Success. Corporations and their Critics in the 1990s. New York, Oxford 1991; S.313.
Vgl. Sombart, W.: Der moderne Kapitalismus — Historisch-systematische Darstellung des gesamteuropäischen Wirtschaftslebens von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. 2.Aufl. München, Leipzig 1916; S.327ff.
Sombart, W.: Der Bourgeois — Zur Geistesgeschichte des modernen Wirtschaftsmenschen. München, Leipzig 1913; S.282ff.
Sombart, W.: Die drei Nationalökonomien — Geschichte und Systeme der Lehre von der Wirtschaft Berlin 1930.
Vgl. ausführlich zur Methodologie des “Als-ob” und zu den “Assumptions”-Kontroversen Ami, J.-L: Die Kontroverse um die Realitätsnähe der Annahmen in der Oekonomie. Zürich/Grüsch 1989; S.18ff., S.137ff.
Als Beispiele für makroökonomische Datenkränze Stobbe, A.: Volkswirtschaftslehre III — Makroökonomik. 2.Aufl. Berlin, Heidelberg, New York 1987; S.5ff.
Demburg, Th.F./McDougall, D.: Lehrbuch der Makroökonomischen Theorie. 3.Aufl. Stuttgart 1981; S.13ff.
Vgl. dazu die deontologische Ethik bei Kant und den kategorischen Imperativ “Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne”, das für die Komplexität heutiger sozialethischer Probleme allein nicht mehr ausreichen kann.
Vgl. A.MacIntyre zitiert bei Habermas, J.: Diskursethik — Notizen zu einem Begründungsprogramm, in: Habermas, J.: Moralbewusstsein und Kommunikatives Handeln. Frankfurt 1983; S.53
Insgesamt Maclntyre, A.: After Virtue — A Study in Moral Theory. 2.Aufl. Notre Dame 1984; S.38ff., S.51ff.
Stout, J.: Ethics after Babel — The Languages of Morals and their Discontents. Boston 1988; S.191ff.
Sowie für einen Ansatz der Handhabung dieses Orientierungsverlustes Grisey, G./ Shaw, R.: Beyond the New Morality — The Responsibilities of Freedom. 3.Aufl. Notre Dame 1988; passim (insb. S.11ff., S.140ff., S.205ff.).
Vgl. Küng, H.: Projekt Weltethos. München, Zürich 1990; S.64ff.
Habermas, J. (1983); S.76; vgl. ausserdem S.88f. über zugrundeliegende Annahmen und S.103,113 zur Einordnung in einen praktischen Diskurs.
Vgl. Koslowski, P.: Ethik des Kapitalismus. 2.Aufl. Tübingen 1984; S.18f.
Vgl. zur Klassifizierung Lefringhausen, K.: Wirtschaftsethik im Dialog. Stuttgart 1988; S.77ff., S.135ff.
“Denn meine Herren, gerade die Formulierung der eigentlichen, von uns zu bearbeitenden Fragestellungen ist ja die entscheidende wissenschaftliche Arbeit”, Max Weber zitiert bei Hennis, W. (1987); S.52.
Siehe im ökologischen Bereich z.B. die Gründung des B.A.U.M. (Bundesdeutscher Arbeitskreis für umweltbewusstes Management), Ö.B.U. (Arbeitskreis für ökologisch bewusste Unternehmensführung — das Pendant zum B.A.U.M. in der Schweiz), die Gründungen der ökologisch und ethisch orientierten Banken in der BRD und der Schweiz, vgl. IÖW-Informationsdienst 1/1989; S.3ff.
Vgl. Koslowski, P.: Prinzipien ethischer Ökonomie — Grundlegung der Wirtschaftsethik und der auf die Ökonomie bezogenen Ethik. Tübingen 1988; S.1f.
Vgl. Büscher, M./ Holleis, W. (1990); S.16ff. und auch Wünsche, H.F.: Die immanente Sozialorientierung in Adam Smiths Ordnungsdenken — ein Paradigma für die Soziale Marktwirtschaft, in: Meyer-Faje, A./ Ulrich, P. (Hrsg.): Der andere Adam Smith — Beiträge zur Neubestimmung von Ökonomie als Politischer Ökonomie. Bern, Stuttgart 1991; S.249ff.
Vgl. Falkinger, J. (1988); S.6ff. und Krüsselberg, H.- G.: Die immanente Ethik des Vermögensbegriffs bei Adam Smith -Kooperationspotential einer freien und gerechten Gesellschaft, in: Meyer-Faje, A./ Ulrich, P. (1991); S.193ff.
Siehe zur Diskussion von Grundsätzen der Wirtschaftsethik Büscher, M. (1989); S.3ff., Ulrich, P. (1990); S.179ff. sowie Kaiser, H.: Ansatzpunkte für eine Erweiterung der ökonomischen Rationalität — “Humanisierung” der ökonomischen Theorie als Aufgabe einer sich als ethische Ökonomie verstehenden Wirtschaftsethik, in: Zeitschrift für Evangelische Ethik, 3/1984; S.285ff.
Vgl. Knirsch, P. (1970); S.21f., Hartwig, K.-H. (1987); S.13ff., S.27ff. sowie Gutmann, G.: Systemvergleich als Forschungsfeld der Wirtschaftswissenschaft — Definitionen, Kriterien und wissenschaftstheoretische Fundierung: Ein Überblick über offene Probleme, in: Gutmann, G. (Hrsg.): Methoden und Kriterien des Vergleichs von Wirtschaftssystemen. Berlin 1987; S.11ff.
Mit diesen Zwischenstufen und den Ansatzpunkten innerhalb der Ökonomie tut sich die theologische und philosophische Wirtschaftsethik besonders schwer, indem sie vor allem die ethisch-normativen, weniger die kontextuellen Aspekte einer Erweiterung der ökonomischen Horizontes hervorhebt. Der Beitrag einer theologischen Wirtschaftsethik könnte gerade darin bestehen, nach Galbraith (Volkswirtschaftslehre als Glaubenssystem) quasi-metaphysische Verabsolutierungen in der Ökonomie zu hinterfragen, vgl. dazu auch Meier, A.: Die “Sekte” der Ökonomen –– Deutungswissenschafter auf der Suche nach Profil, in: Neue Zürcher Zeitung Nr.24, 30. Januar 1993.
Vgl. Homann, K./ Blome-Drees, F.: Wirtschafts- und Unternehmensethik. Göttingen 1992; 20ff.
Homann, K.: Wettbewerb und Moral, in: Jahrbuch für christliche Gesellschaftswissenschaften, Vol.31 (1990); “Wirtschaftsethik in der Marktwirtschaft ist paradigmatisch Ordnungsethik” (S.41), wo Wirtschaftsethik als makroökonomische Ordnungsethik aufgefasst wird, allerdings der sozio-ökonomische Wandel dieser Rahmenordnung und Konsequenzen für die Gestaltung der Ordnungspolitik kaum Beachtung finden.
Vgl. Ulrich, P./ Thielemann, U.: Ethik und Erfolg — Unternehmensethische Denkmuster von Führungskräften — eine empirische Studie. Bern, Stuttgart 1992; S.170.
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Büscher, M. (2000). Der wirtschaftsethische Ansatz. In: Marktwirtschaft und kontextuelle Ökonomie. DUV Wirtschaftswissenschaft. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90567-3_3
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