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Zusammenfassung

Jede nationale oder Kulturgemeinschaft verfügt über eine Sammlung von sogenann-ten cultural patterns, d.h. von fertigen musterhaften Vorstellungen über die Elemente der umgebenden Welt. Zu dieser Sammlung gehören auch vereinfachte, d.h. stereotype Vorstellungen über andere Nationen, die im Laufe der direkten Kontakte der Vertreter zweier oder mehrerer Nationalitäten (d.h. in der interkulturellen Kontaktsituation) oder auch innerhalb derselben ethnischen Gruppe (in der intrakulturellen Kommunikation) in verschiedensten Erscheinungsformen zum Ausdruck gebracht werden. Die ethnischen Diskurse umfassen jeweils bestimmte Inhalte, die einmalig sind, d.h. nur eine bestimmte Kontaktsituation betreffen. So kann man z.B. die Spezifik des deutsch-polnischen Diskurses über Ethnien sowie jede andere beliebige Kontaktsituation eingehend beschreiben. Die Inhalte, die man dabei erhält, sind jeweils anders. Sie sind in der Geschichte und Kulturtradition der jeweiligen Nationen tief verankert. Einige gemeinsame Entitäten, die in interkulturellen Diskursen zu finden sind, beziehen sich auf Dritte, auf meist weit entfernte Völker. So können wir also im Bereich der Inhalte (des “Was”) zwischen Größen unterscheiden, die weitgehend “individuell” (einmalig) sind, und solchen, die relativ “universell” sein können, weil sie im Rahmen einer größeren Gemeinschaft (des Kulturkreises) als gemeinsames Erbe funktionieren, wie es z.B. für die Europäer und die Nationen gilt die andere Kontinente bewohnen.

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Literature

  1. Die hier skizzierte Herangehensweise, die man als integrative Textanalyse bezeichnen kann, ist ein Bestandteil eines kontrastiv angelegten Forschungsvorhabens, das an der Universität Poznań vorbereitet wird.

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  2. Vgl. die Beschreibung der Materialbasis: Prokop, 1995.

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  3. Zu den Verfahren und Aufgaben, die im ethnischen Diskurs relevant werden, vgl. auch die Beiträge von Drescher und Dausendschön-Gay sowie Hausendorf in diesem Band.

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  4. Ich verweise dazu auf die Darstellung der soziopsychologischen Vorurteils- und Stereotypenforschung im Teil I, 2.2.

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  5. Zum Inventar sprachlicher Mittel, die hierfür verwendet werden, s. Prokop 1994.

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  6. Polnische Autoren wie Pisarkowa (1976) und Pisarek (1975) definieren das Stereotyp als die zur semantischen Konnotation der lexikalischen Einheit gehörende Bedeutung.

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  7. Zur Erklärung der Transkriptsymbole s. S. VIII.

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  8. Im Kontext der sozialen Kategorisierung werden derartige Distanzankündigungen in den Kontext der Legitimierung gestellt (s.o. Teil I, 4.2; s. auch den Beitrag von Hausendorf, Kap. 5, in diesem Band).

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  9. Die Untersuchung ging in zwei Richtungen: das Erfassen des Heterostereotyps des Deutschen in polnischen Augen und des Polen in deutschen Augen. In beiden Fällen ging es um Studenten. Vgl. Prokop 1992 und 1993. Alle hier angeführten Beispiele stammen aus dem Korpus der schriftlichen Umfragen. Mündliche Äußerungen erscheinen als Transkriptausschnitte.

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  10. Bartminski beschreibt zwar das Verfahren der Eigenschaftslisten, aber die prinzipielle Homogenität des Heterostereotyps kann auch in anderen Methoden Geltung haben. Vgl. Bartminski 1988, 95ff.

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  11. “Stereotype stellen bestimmte Generalisierungen dar, zu denen Individuen gekommen sind. Sie ergeben sich zu einem großen Teil aus den allgemeinen kognitiven Prozessen, die an der Kategorisierung beteiligt sind” (Tajfel 1982, 41).

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  12. Einstellung: “Ich kann Neger nicht leiden”; Überzeugung: “Neger riechen schlecht” (Quasthoff 1973, 22f.).

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  13. Dieselbe Erscheinung beschreibt Jäger (1992, 34). Er zitiert Erwachsene, die es explizit formulieren können: “Wer sich nicht anpaßt, den muß man anschieben!”

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Marek Czyżewski Elisabeth Gülich Heiko Hausendorf Maria Kastner

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© 1995 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Prokop, I. (1995). Stereotype, Fremdbilder und Vorurteile. In: Czyżewski, M., Gülich, E., Hausendorf, H., Kastner, M. (eds) Nationale Selbst- und Fremdbilder im Gespräch. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90504-8_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90504-8_6

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-12605-0

  • Online ISBN: 978-3-322-90504-8

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