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Das Problem der subsumtionslogischen Konstitution von Interkulturalitat

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Nationale Selbst- und Fremdbilder im Gespräch

Zusammenfassung

Ziel des Beitrags sind methodisch orientierte Überlegungen zur Analyse interkultureller Kommunikation, deren Relevanz wir an einem Beispielfall demonstrieren wollen. Wir beziehen uns dabei auf das Datenmaterial und den Beitrag von Slavo Ondrejovič in diesem Band.

Die nachfolgenden Überlegungen sind im Rahmen der Mannheimer ArbeitsGruppe zur Interkulturellen Kommunikation (MAGIK) am IdS entstanden. Sie hängen mit der Vorbereitung einer polnisch-deutschen Kooperation zum interkulturellen Kontakt zusammen, die sich aus Diskussionen mit der Forschungsgruppe, v.a. mit Izabela Prokop und Marek Czyżewski entwickelt haben. Mitglieder dieser IdS-Gruppe sind: Jarochna Dbrowska, Mechthild Elstermann, Inken Keim, Ulrich Reitemeier, Reinhold Schmitt und Ricarda Wolf.

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Literatur

  1. So gehen eine Reihe von Forschungsarbeiten, die Streeck (1985) in seinem Überblicksartikel einer Theorie der “kulturellen Kodes” zuordnet, von der Annahme aus, daß unterschiedliche kulturelle Prägung unweigerlich zu Kommunikationsschwierigkeiten in der interkulturellen Kommunikation führt. Empirisch beobachtbare Kommunikationsprobleme werden dann durch die Unterschiedlichkeit der Kodes erklärt; vgl. Gumperz (1982a); vgl. auch die Beiträge in Rehbein (1985). Auch eine Reihe neuerer Arbeiten beschäftigt sich vor allem mit Verständigungsproblemen, die auf der Unterschiedlichkeit der kulturellen Kodes basieren, vgl. die Beiträge in Kreuzer (1994).

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  2. Hinsichtlich des Problems der Subsumtionslogik lehnen wir uns an die Position der objektiven Hermeneutik hinsichtlich deren fallrekonstruktiver Analyseausrichtung an: “Im Terminus ‘Fallrekonstruktion’ soll zum Ausdruck kommen, daß es um ein erschließendes Nachzeichnen der fallspezifischen Strukturgestalt in der Sprache des Falles selbst, also in der schlüssigen Motivierung eines Handlungsablaufs in Begriffen des konkreten Handlungskontextes geht, und dieses Vorgehen in scharfem Gegensatz zur üblichen sub-sumtionslogischen Kategorisierung und Klassifikation von primärem Datenmaterial unter vorgefaßte theoretische Kategorien steht” (Oevermann 1981, 4). Es geht konkret darum, “von der Explikation der Strukturiertheit eines konkret gegebenen sozialen Ablaufes ausgehend, rekonstruierend zu dem allgemeinen Strukturtyp (zu gelangen, d.A.), von dem der konkrete Ablauf ein Exemplar darstellt” (Oevermann 1981, 236).

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  3. Zum recipient design als kontextsensitiver Zuschnitt allgemeiner Ordnungsstrukturen der Gesprächsorganisation siehe Sacks, Schegloff und Jefferson (1974). Die spezifische Leistung des Konzeptes gerade für die Analyse interkultureller Kommunikation ist bislang noch nicht systematisch gesehen worden.

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  4. Wir haben den fraglichen Ausschnitt für unsere Analysen neu transkribiert (s. Anhang). Daraus resultieren kleinere Abweichungen gegenüber der Transkription bei Ondrejovič in diesem Band.

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  5. In interkulturellen Kontaktsituationen findet die Kommunikation entweder in der Sprache eines der Beteiligten statt oder in einer “dritten” Sprache, die von keinem der Beteiligten die Muttersprache ist. Dieser Typ von Kontaktsituation steht im Zentrum der Untersuchungen im Rahmen der Theorie der “kulturellen Kodes”; vgl. dazu vor allem die Arbeiten von Gumperz (1978, 1982a,b).

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  6. Eine detaillierte Sequenzanalyse dieses Gesprächsausschnitts, die sich speziell mit den Fokusoppositionen und der interaktiven Leistung ihrer spezifischen Realisierung befaßt, findet sich in Schmitt (in Vorbereitung).

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  7. Erklärung der verwendeten Transkriptsymbole s. S. 429.

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  8. Zur Untersuchung von Fokusoppositionen, ihrer Typologie und den interaktiven Implikationen unterschiedlicher Formen ihrer Realisierung siehe Kallmeyer und Schmitt (in Vorbereitung).

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  9. Motivierung beschreibt in der Konzeption der objektiven Hermeneutik keine den Individuen intentional zurechenbare oder reflexiv zugängliche Disposition im Sinne einer Motivation. Motivierung ist vielmehr zu verstehen als analytisch rekonstruierter Bezugspunkt, in dem eine Reihe latenter Sinnstrukturen konvergieren und diese erklären. Die Unterscheidung subjektiv-intentionaler und latenter Sinnstrukturen bzw. objektiver Bedeutungen von Äußerungen ist für die objektive Hermeneutik zentral; letztere werden als eine eigenständige Realitätsebene betrachtet “Die objektiven Bedeutungsstrukturen von Interaktionstexten, Prototypen objektiver sozialer Strukturen überhaupt, sind Realität (und haben Bestand) analytisch (wenn auch nicht empirisch) unabhängig von der je konkreten intentionalen Repräsentanz der Interaktionsbedeutungen auf Seiten der an der Interaktion beteiligten Subjekte” (Oevermann, Allert, Konau und Krambeck 1979, 379).

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  10. Bei der Analyse geht es uns hier ausschließlich um den textuell dargestellten Sachverhalt, ungeachtet des realen Sachverhalts, d.h. ungeachtet der Frage, ob die Eltern tatsächlich noch leben.

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  11. Die beiden Kategonen gehören zu unterschiedlichen Kategorienkollektionen: Die eine Kollektion ist definiert über ethnische bzw. Volksgruppenmerkmale wie Sprache, Religion, kulturelle Tradition u.a.; die andere durch nationalstaatliche Merkmale. Zu Kategorien und Kategorienkollektionen vgl. Sacks 1972a, 1979; zur Analyse der interaktiven Herstellung einer sozialen Kategorie vgl. auch Keim und Schmitt 1993.

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  12. Zur Konzeption des Inszenierenden Sprechens als Aspekt der Formulierungsarbeit siehe Kalimeyer und Schmitt (in Vorbereitung).

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  13. Eine solche Gefahr ist aufgrund der strukturell wirksamen Gewichtung der beiden Teile der Fokusopposition (Abstufung des zwar-Teils, in dem die slowakischen Aspekte formuliert werden; Hochstufung des aber-Teils, in dem die österreichischen Aspekte piaziert werden) gegeben.

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Marek Czyżewski Elisabeth Gülich Heiko Hausendorf Maria Kastner

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© 1995 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Schmitt, R., Keim, I. (1995). Das Problem der subsumtionslogischen Konstitution von Interkulturalitat. In: Czyżewski, M., Gülich, E., Hausendorf, H., Kastner, M. (eds) Nationale Selbst- und Fremdbilder im Gespräch. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90504-8_19

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90504-8_19

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-12605-0

  • Online ISBN: 978-3-322-90504-8

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