Ludwig Prandtl und der Flugsport

Übersicht

Im Jahre 1907 wurde unter Mitwirkung von Ludwig Prandtl in Göttingen der Niedersächsische Verein für Luftschifffahrt gegründet, der sich wesentlich dem Freiballonsport widmete. Auch Prandtl erwarb die Lizenz zum Führen eines Freiballons. Im November 1911 lud Prandtl den Flugpionier August Euler zu Flugvorführungen in Göttingen ein und erwarb von ihm ein Gleitflugzeug, mit dem am Fassberg bei Göttingen kurze Gleitflüge ausgeführt wurden. Nach langer Unterbrechung durch den ersten Weltkrieg entstand auf Initiative von Professor Prandtl 1926 am Sportinstitut der Universität Göttingen eine Segelfluggruppe (Akaflieg). 1930 wurde an der Aerodynamischen Versuchsanstalt eine technisch orientierte Fluggruppe (FLAVAG) gegründet, der auch Prandtl’s ältere Tochter als Lyzeumsschülerin beitrat. Prandtl selbst legte auf dem Kerstlingeröder Feld die A-Prüfung für Segelflugzeuge ab. Trotz Einheitsbestrebungen im “Dritten Reich” konnte die Akaflieg nach einer Unterbrechung wieder neu gegründet werden und die Aufgaben der früheren FLAVAG wurden bis 1945 von der Flugtechnischen Fachgruppe Göttingen (FFG) übernommen, die nach Wiedererlangung der Lufthoheit 1954 als Flugwissenschaftliche Forschungsgruppe wiedergegründet wurde und noch heute besteht.