Zusammenfassung
Die Musikindustrie in Deutschland hat in den zurückliegenden Jahren den nationalen Markt und die Förderung kreativer Talente sträflich vernachlässigt, was dazu geführt hat, dass sich viel zu wenig nationale Künstler erfolgreich etablieren konnten. Gerade als Major sind wir gut beraten, daran etwas zu ändern, allerdings benötigen wir dazu auch geeignete Plattformen für die lokalen Produkte, mit anderen Worten: ein mediales Umfeld, in welchem Musik mehr ist als nur tagesbegleitendes Hintergrundrauschen. Der Mangel an musikalischer Vielfalt, der namentlich in den reichweitenstärksten Radiosegmenten des privaten wie öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu verzeichnen ist, hat inzwischen dramatische Ausmaße angenommen. Dies ist nur vor dem Hintergrund zu verstehen, dass in den vergangenen zehn Jahren im Rahmen des dualen Hörfunksystems in Deutschland eine Entwicklung stattgefunden hat, mit der sich ein grundlegender Wandel in den Radioprogrammen vollzog. Durch technische Neuerungen, Formatkonzepte, das Wegrationalisieren von Musikredakteuren und die alles dominierende Orientierung an der Einschaltquote kommen neue musikalische Trends und Titel derzeit kaum noch zum Zuge. Verbunden mit dem Hauptziel, die Hörer vom Wegschalten abzuhalten, rotieren wöchentlich 200 bis maximal 400 Tracks. Die rechnergestützte Steuerung verhindert dabei, dass dies allzu sehr auffallt. Im Adult Contemporary Segment (AC), zu dem etwa der Sender NDR 2 gehört, ist eine Heavy Rotation von rund 40 Titeln der Standard. In der von media control erfassten Rotation aktueller Titel (das heißt nicht älter als ein Jahr) hat sich beispielsweise auf NDR 2 in der Woche vom 3. bis 10.
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Literaturverzeichnis
Hoeren, T. (2003), Gutachten zur Zulässigkeit einer Programmquote für den öffentlich-rechtlichen Hörfunk zugunsten von Neuerscheinungen und deutschsprachiger Musiktitel, Münster 2003.
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© 2003 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Schramm, B. (2003). Das Marktsegment Domestic: Herausforderung und Chance für die Musikbranche. In: Wirtz, B.W. (eds) Handbuch Medien- und Multimediamanagement. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90490-4_23
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