Zusammenfassung
Filmfonds zur Produktion von Kinofilmen gibt es seit rund 30 Jahren. Anfangs der 70er Jahre entstand der erste Filmfonds. Immer bessere Bild- und Toneffekte („special effects“), immens steigende Gagen der Schauspieler sowie die Globalisierung des Marktes haben die Kostenbudgets der Filme in die Höhe getrieben, sodass der Finanzierungsbedarf nicht mehr vom Produzenten alleine gedeckt werden konnte. Als erster dauerhafter Filmfondsanbieter wurde 1974 die CINERENTA (nicht identisch mit der heutigen Fondsgesellschaft gleichen Namens) gegründet. 1976 folgte die Post Portfolio Management und 1977 der CIP-Medienfonds als erster „Blindpool“. Die ersten Filmfonds lockten ihre Anleger mit sehr hohen Verlustzuweisungen zwischen ca. 190 und 280 Prozent (Post Portfolio Management). Mit Einführung des negativen Kapitalkontos durch den Gesetzgeber am 11.10.1979 wurde die Verlustverrechnung beschränkt. Damals meinten bereits viele, dass die Zukunft der Medienfonds besiegelt wäre.1 Heute gibt es eine Vielzahl von Gesellschaften, die Film- und Medienfonds auflegen. Ihre Budgets reichen bis zu mehreren 100 Millionen €. So investierten Fondsanleger im Jahre 1998 0,88 Mrd. €, im Jahr 1999 1,16 Mrd. € und im Jahr 2000 bereits 2,11 Mrd. € in die Produktion und weltweite Vermarktung von Filmen.2 Damit erreichten Medienfonds im Jahr 2000 einen Marktanteil von 12,8 Prozent unter den geschlossenen Fonds in Deutschland. Auch im Jahr 2001 wurden 2,05 Mrd. € in Medienfonds investiert.3 Darin sind Finanzierungen über Private Placements, deren Volumen nicht öffentlich zugänglich ist, nicht enthalten.
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Literatur
Karl Jürgen Schmutzler in Jahrbuch geschlossener Fonds 2001/2002, „Medienfonds — quo vadis? Eine historische Perspektive“.
Statistik von Stefan Loipfinger in Focus-Money vom 21.08.2003, „Stars von gestern”.
ebd.
Focus vom 03.02.2003, „Hollywood badet in deutschem Geld“, dagegen nennt Focus-Money vom 21.08.2003, S.81, „Fortsetzung folgt“, 1,62 Mrd. € Investitionsvolumen für das Jahr 2002 und Stefan Loipfinger auf dem MPC Expertentag am 12. Februar 2004 in Hamburg nennt für 2003 ein Anlegerkapital von 1,76 Mrd. € sowie ein Gesamtinvestitionsvolumen für 2003 von 2,53 Mrd. €
Ursula Wenzl in Focus-Money vom 21.08.2003, S. 81, „Fortsetzung folgt“.
Blickpunkt Film vom 09.09.2002, Ausgabe Spezial „Film- und Medienfonds in Deutschland 2002“.
Brönner/Rux/Wagner, „Die GmbH & Co. KG“, 8. Aufl. 1998, Rn. 27.
Kritisch zur linearen Abschreibung von Filmrechten und eine planmäßige leistungsabhängige Abschreibung nach § 7 Abs. 1 Satz 5 EStG favorisierend äußert sich Dr. Hans Radau „Die Abschreibung von Filmrechten nach dem Medienerlass”, DStR, 2003,1278 ff.
Blickpunkt Film, Ausgabe 29 vom 14.07.2003, S. 12, „Fonds-Volumen trägt Marketingkosten”, ebenso Fondszeitung vom 16.06.2003.
Die Welt vom 30.03.2004, “GAU für Filmfonds Mediastream IV” von Leo Fischer.
Handelsblatt vom 22.07.2004, “Medienfonds droht ein Nein vom Fiskus” von Reiner Reichel.
Abschnitt 3 von Dr. Christof Schmidt, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Steuerrecht und Partner bei Heussen Rechtsanwaltsgesellschaft.
WM 2003, S. 2382 ff.
Schmidt, EStG, 22. Aufl., §5 Rn.161; Budde/Karig in Beck’scher Bilanzkommentar, 4. Aufl., §248HGBRn.7,15.
von Hartlieb, Handbuch des Film-, Fernseh- und Videorechts, 3. Aufl., S. 248.
BFH v. 20.09.1995, BStBl. II 1997, S. 320 ff. mit Hinweisen auf BGH-Rechtsprechung und Kommentierung zum UrhG (321).
Siehe von Hartlieb, Handbuch des Film-, Fernseh- und Videorechts, 3. Aufl., S.253f.; ebenso BFH v. 20.09.1995, BStBl. II1997,320 ff. (321).
Siehe von Hartlieb, Handbuch des Film-, Fernseh- und Videorechts, 3. Aufl., S. 253.
BMF-Schreiben zur ertragsteuerrechtlichen Behandlung von Film- und Fernsehfonds vom 23.02.2001 (nachfolgend „Medienerlass”), BStBl. 12001, S. 175. Entsprechend der Übergangsregelung ist der Medienerlass in allen noch nicht bestandkräftigen Fällen anzuwenden. Soweit die Anwendung zu einer Verschärfung der Besteuerung gegenüber der bisher geltenden Verwaltungspraxis führt, ist der Medienerlass nicht anzuwenden, wenn der Steuerpflichtige dem Fonds bis zwei Monate nach Veröffentlichung des Erlasses (veröffentlicht am 27.03.2001) beigetreten ist oder der Außenvertrieb der Anteile an einem Fonds vor diesem Zeitpunkt begonnen hat. Die Beurteilung der Frage, wann eine Verschärfung der Besteuerung vorliegt, dürfte von den Landesfinanzbehörden unterschiedlich beurteilt werden nachdem auch in der Vergangenheit die Beurteilung von Sachverhalten in Zusammenhang mit Filmproduktionen nicht einheitlich war.
Vgl. Tz. 3 und 12 c Medienerlass; findet u. E. keine Stütze in Rechtsprechung/Kommentierung zum UrhG.
Tz. 12 a bis f Medienerlass verkürzt wiedergegeben.
Tz. 11 und 12 e Medienerlass.
Tz. 13 Medienerlass.
BMF-Schreiben zur ertragsteuerlichen Behandlung von Film- und Fernsehfonds vom 05.08.2003 (nachfolgend „ergänzender Medienerlass“), veröffentlicht im BStBl. I, S. 406 am 29.08.2003.
OFD Berlin vom 27.10.1992 — St 442 — S 2253 a -1 /89, EStK § 21 EStG Fach 5 Nr. 1003 und Zusatz der OFD Kiel zum BMF-Schreiben vom 24.10.2001, BStBl. 20011, S. 780.
KStR 31 Abs. 7 Satz 3 analog.
Tz. 11 Medienerlass.
Tz. 12e Medienerlass.
Tz. 37 Medienerlass.
Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts, 1991, Band 2, Kommanditgesellschaft Stille Gesellschaft, § 8 Rn. 88 und Hüffer in AktG, Kommentar, 5. Aufl. 2002, § 116 Rn. 2.
Hüffer in AktG, Kommentar, 5. Aufl. 2002, § 93 Rn. 16.
Münchener Handbuch des Gesellschaftsrechts, 1991, Band 2, Kommanditgesellschaft Stille Gesellschaft § 8 Rn. 88.
ebd.Rn.86.
ebd. Rn. 87.
Tz. 16 Medienerlass.
EStR31aAbs. 1.
EStR42Abs.2.
BFH v. 26.01.1970, BStBl. II 1970, S.264; BMF- Schreiben v. 19.04.1971, BStBl. I, 1971, S.264, v. 21.03.1972, BStBl. 11972, S. 188, v. 22.12.1975, Az. IV B 2-S2170–161/75 und v. 23.12.1991, BStBl. I 1992, S. 13.
So auch Tz. 17 Medienerlass.
Dr. Hans Radau, „Die Abschreibung von Filmrechten nach dem Medienerlass” in DStR 2003, 1278 ff. (1279).
Tz. 18 Medienerlass.
Tz. 19 Medienerlass.
Schmidt, 22. Aufl., EStG, §5 Rn.161; Budde/Karig in Beck’scher Bilanzkommentar, 4. Aufl., §248HGBRn.7,15.
FG Hamburg v. 04.12.1989, EFG 1990, S. 463; BFH vom 20.11.1970, BStBl. II1971, S. 186 ff.
Hoyos/Schmidt-Wendt in Beck’scher Bilanzkommentar, §247 Rn.350ff.; sofern weniger als 1 Jahr, dann immer Umlaufvermögen.
Z. B. im Fall der echten Auftragsproduktion; BFH v. 20.09.1995, BStBl. II1997, S. 320, 322; übereinstimmend Tz. 20 Medienerlass.
Schmidt, EStG, § 15 Rn. 8 ff.
BFH, BStBl. II1999, S. 390.
BFH, BStBl. II2001, S. 789 und FG Hamburg in EFG 2002, S. 391.
Schmidt, EStG, § 15 Rn. 27.
BFH, BStBl. II1998, S. 663.
Schmidt, EStG, § 15 Rn. 30.
BFH, DStR 2002, S. 253.
BFH, BStBl. II1985, S. 549.
BFH, BStBl. II1996, S. 219.
BFH, BStBl. II2001, S. 789.
Für eine Einbeziehung siehe: Herrmann/Heuer/Raupach, EStG, §2 Rn. 386 sowie BMF, BStBl. I 1992, S. 434 bei Gebäudenutzung und OFD Düsseldorf, ESt-Kartei NRW, S 2210–12-St 221 — K bei Gesamtrechtsnachfolge; gegen eine Einbeziehung: Weber-Grellet, DStR 1998, S.873 und FG SchlHol, EFG 2000, S. 118, Revision eingelegt.
BFH, DStR 2002, S. 253.
Abschnitt 138 Abs. 1 EStH und BFH, BStBl. II1993, S. 616.
Schmidt, EStG, § 15 Rn. 263.
BFH, BStBl. II1998, S. 480.
BFH, BStBl. II2000, S. 183.
Schmidt, EStG, § 15 Rn. 265.
Schmidt, EStG, § 15 Rn. 296.
Schmidt, EStG, §2 Rn. 60 ff. mit Berechnungsbeispielen.
Schmidt, EStG, §2 Rn. 77 und 78 sowie FG Münster vom 07.09.2000 in FR 2000, S. 1204 und FG Berlin vom 04.03.2002, DStRE 2002, S. 616.
BMF, BStBl. 12000, S. 1148 und BMF, BStBl. 12000, S. 1563 sowie BMF, BStBl. 12001, S. 588.
Kohlhaas in DStR 2001, S. 1137 und Tiedtke/Striegel in FR 2002, S. 701.
BMF in BStBl. 12000, S. 1563, Berechnungsmodul geht von der vorteilhaften Fiktion aus, dass die Einlage des Anlegers am 1.1. erfolgt und der daraus resultierende Steuervorteil am 31.12. eintritt. Damit ist es einfacher zu vermeiden, dass die Nachsteuerrendite doppelt so hoch ist, wie die Vorsteuerrendite.
Schmidt, EStG, § 2b Rn. 21.
Schmidt, EStG, § 2b Rn. 22.
Schmidt, EStG, § 2b Rn. 16.
Schmidt, EStG, § 15a Rn. 60.
BFH, BStBl. II1992, S. 167.
Schmidt, EStG, § 15a Rn. 131.
Schmidt, EStG, § 15a Rn. 155 und 160.
BFH vom 08.05.2001, DB 2001, S. 1757 ff., BFH vom 28.06.2001, DB 2001, S. 1754 ff.
Beck, DStR 2002, S. 1846 ff. (1849 f.).
BMF in BStBl. I, S. 346 und DStR 2003, S. 1974.
BFH,BFH/NV 2000, S. 1185.
BFH, BStBl. II1987, S. 558.
OFD Berlin, Verfügung vom 27.10.1992, FR 1993, S. 26.
BMF-Anwendungsschreiben zu der Steuerermäßigung bei Einkünften aus Gewerbebetrieb nach § 35 EStG vom 15.05.2002, BStBl. 12002, S. 533., Rz. 18–22.
Ebd.
Zu Grunde gelegt wurden jeweils die Spitzensteuersätze für VAZ 2003 von 48,5 Prozent und für VAZ 2004 von 45 Prozent jeweils zuzüglich Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent.
BFH, BStBl. II1997, S. 82.
Schmidt, EStG, § 35 Rn. 23.
Siehe im Einzelnen: Glanegger/Güroff, GewStG, §5 Rn.21 und Neu, DStR 2000, S.1933 sowie Ottersbach, DStR 2002, S. 2032.
Füger/Rieger, DStR 2002, S. 933 und Krüger, Gestaltende Steuerberatung 2002, S. 377.
Behrens/Schmitt, BB 2002, S. 860.
Gegen die Reduzierung des Freibetrages und den des Bewertungsabschlages ab VAZ 2004 wurden mehrfach Bedenken geäußert, dass diese formell nicht ordnungsgemäß zustande gekommen und deshalb verfassungswidrig sind. Wächter, DB 2004, S. 780 und S. 31 und Deutscher Steuerverband e.V. Pressemitteilung vom 16.02.2004.
Hübschmann/Hepp/Spitaler, AO, § 165 Rn. 18 sowie § 176 Rn. 70.
Detailliert dazu Jordan/Haubold, UVR 2002, S. 120 ff.; von Eisner, Stbg 2004, S. 6 ff. (7).
Abschnitt 66 Abs. 3 Satz 1 UStR.
Schmidt, EStG, § 51a Rn. 4.
BMF, BStBl. 11992, S. 404 sowie in BStBl. 11994, S. 420.
BMF, BStBl. 11987, S. 474.
OFD München, Vfg. v. 10.12.2003, S 2241 – 50 St 41/42, OFD Nürnberg, Vfg. v. 10.12.2003, S 336/St 31 in DStR 2004, S. 90.
Statistik von Loipfinger, Focus-Money vom 21.08.2003, „Stars von gestern“.
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Ebner, B. (2004). Film- und Medienfonds. In: Moritz, G. (eds) Handbuch Finanz- und Vermögensberatung. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90486-7_17
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