Zusammenfassung
Hören oder lesen sie das Wort »Alter«, fallen vielen Menschen eher negative als positive Merkmale ein: Verlust an Körperkraft und geistiger negative Vitalität, Verlust wichtiger sozialer Rollen, Verlust von Freunden und Angehörigen, Isolierung und möglicherweise Einsamkeit. Viel zögerlicher werden positive Veränderungen und damit Gewinne im Prozess des Älterwerdens benannt: Reife, größere Übersicht, Sicherheit in der Entscheidung. Auch in der veröffentlichten Meinung überwiegen bei der Bilanzierung von Alternsprozessen nicht selten negative Merkmale: Der Leistungsverfall im Alter wird überschätzt. Attribute hingegen, die mit Jugend verbunden werden, sind eindeutig positiver gefärbt: Wachstum, Attraktivität, Dynamik, Zugewinn an Einfluß, Aufbau beruflicher und sozialer Räume, Integration in die Gesellschaft. Diese Merkmale werden zunehmend auch zu Leitideen bestimmter Gruppen von Älteren: der sogenannten »jungen« oder »neuen« Alten. Sie repräsentieren einen neuen Typus des älteren Menschen: gesundheitlich auf der Höhe, vielfältig interessiert, geistig aktiv, in der Gesellschaft präsent, finanziel gut abgesichert, mobil usw.
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