Kurzfassung
Die Gründung technologieorientierter Unternehmungen ist wegen der damit verbundenen Innovationen von hoher gesamtwirtschaftlicher Relevanz. Typischerweise kleine technologieorientierte Gründungen sehen sich jedoch ausgeprägten Risiken gegenüber, die sie primär über die Einbindung externer Kooperationspartner bewältigen. Die Triade aus Innovationstätigkeit, Kooperationspartnern und der hieraus resultierenden Erfolgsmerkmale steht im Mittelpunkt der nachfolgenden Überlegungen.
Zu diesem Zweck erfolgt zunächst eine Charakterisierung technologieorientierter Gründungen, eine Prozessskizze des Gründungs- und Nachgründungsgeschehens sowie eine Bestimmung von Erfolgsindikatoren. An einen konzeptionellen Zwischenschritt zu Innovation und Kooperation als Erfolgsfaktoren schließen sich empirische Ergebnisse aus fünf Regionen und 333 Unternehmungen mit dem Gründungsjahr 1996 an. Im Mittelpunkt stehen dabei Innovationstätigkeit und Erfolg sowie Kooperationsverhalten und Erfolg — zunächst aus Sicht der Gründungen und dann der wissenschaftlichen Einrichtungen. Gestaltungsempfehlungen zur Handhabung innovationsbezogener Kooperationen vervollständigen den Beitrag.
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Endnoten
Hierbei kann es sich natürlich auch um mehrere Personen handeln.
Scheidt unterscheidet analog einen Entstehungs-und Entwicklungszyklus junger Technologieunternehmungen; vgl. Scheidt (1995), S. 54f.
Vgl. hierzu insbesondere die Betrachtung des Erfolgsbegriffes bei Thiem (2000), S. 19f. sowie Jenner (1999a), S. 233ff. Letzterer unterscheidet neben dem Zielansatz jedoch noch weitere Konzepte zur Erfolgsmessung, die sich allerdings für die Forschungspraxis als problematisch erweisen.
Vgl. Rothwell/Dodgson (1994), S. 310ff.; Egeln/Gassner/Schmidt (1999), S. 19ff., Müller (2001), S. 10 sowie Scheidt (1995), S. 55 und 59 zu generellen Problemen junger technologieorientierter Unternehmungen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien.
Die Basis der hier dargestellten empirischen Ergebnisse bildet das Forschungsprojekt „Kooperationsverflechtungen zwischen technologieorientierten Existenzgründern und Forschungseinrichtungen — ihr Beitrag zu einer wissensbasierten Regionalentwicklung“, das im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms „Interdisziplinäre Gründungsforschung“ gefördert wurde (Geschäftszeichen SCHA 198/39-1).
Eine ähnliche Vorgehensweise findet sich bei Kulicke (1993), die junge Technologieunternehmungen nach erfolgtem Markteinstieg befragt (vgl. Kulicke (1993), S. 29ff). Der zeitliche Abstand von etwa fünf Jahren von Gründung bis zur Erhebung ist darüber hinaus durch die relativ lange Zeitdauer, die für die Unternehmungsentstehungsphase notwendig ist, zu rechtfertigen (vgl. dazu Abschnitt 2.2 mit Abb. 1 sowie Kulicke (1993), S. 109).
Raumordnungsregionen stellen als Zwischenstufe zwischen den Regierungsbezirken und den Stadt-und Landkreisen ein räumliches Raster für bundesweit vergleichende Regionalanalysen dar, das in der empirischen Regionalforschung breite Verwendung gefunden hat.
Das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung (NIW) und das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI) haben eine Liste technologieintensiver Wirtschaftszweige erarbeitet, die die Bereiche Spitzentechnik und Höherwertige Technik anhand des FuE-Anteils am Umsatz eingrenzt. Vgl. hierzu im Detail Grupp/Legler (2000).
Hier — wie im Folgenden — wird im Text nur mit gerundeten Prozent-Zahlen argumentiert.
Kontingenzkoeffizient 0,158***.
Diese sind: Marktneuheit bei Erstprodukt, Erstprodukt selbst entwickelt, Prozessinnovation bei Erstprodukt, nachfolgende Produktinnovation, nachfolgende Prozessinnovation, Patente angemeldet.
Auch hier sind — wie im vorherigen Abschnitt — diejenigen etwa 14% der Unternehmungen ausgeschlossen, die kaum Innovationsaktivitäten betreiben, da nur die innovationsbezogenen Kooperationen junger Technologieunternehmungen betrachtet werden sollen.
Diese und die folgenden inhaltlichen Aussagen stellen Ergebnisse persönlicher Interviews dar, die im Rahmen der in Abschnitt 4.1 dargestellten empirischen Untersuchung gewonnen wurden.
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Steinle, C., Schumann, K. (2003). Kooperation, Innovation und Erfolg technologieorientierter Gründungen — Konzept und Ergebnisse einer repräsentativen Studie. In: Steinle, C., Schumann, K. (eds) Gründung von Technologieunternehmen. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90342-6_2
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